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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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zumahl 1730 für Holland groß Unglück gedroht,
da es die Dämme in Seeland und Frießland so
aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht
widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt zumahl
im Westkappler Damm große Verwüstungen an.



IV. CRVSTACEA.

Ich habe die nachstehenden Thiere unter eine
besondre Ordnung gebracht, da sie zu sehr von
andern Würmern abweichen, und im Ganzen
hingegen (besonders in der Textur ihrer äußern
Bekleidung) viel übereinstimmendes unter ein-
ander zeigen.

63. Echinvs. See-Igel. (Engl. sea hedge-
hog
.) Corpus subrotundum, crusta spa-
tacea tectum, spinis mobilibus saepius
aculeatum. Os quinqueualue subtus.

Die Schale der See-Igel*) (deren Textur
bey manchen den Krebsschalen ähnelt) ist meist
mit beweglichen Stacheln besetzt, die aber nicht
mit den eigentlichen Bewegungswerkzeugen des
Thiers vermengt werden müssen. Diese sind um
ein Drittel länger als die Stacheln, aber nur so
lange sichtbar, als das Thier unter Wasser ist;
es zieht sie ein, wenn es aus seinem Elemente
genommen wird. Ein See-Igel, der etwa 2000
Stacheln hat, hat ungefähr 1400 solcher Bewe-
gungswerkzeuge. Die hochgewölbten See-Igel
haben in ihrem innern ein sonderbares knöchernes

*) Jac. Theod. Kleinii naturalis dispositio echinoder-
matum
ex ed. Nath. God. Leske. Lips. 1778. 4.

zumahl 1730 für Holland groß Unglück gedroht,
da es die Dämme in Seeland und Frießland so
aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht
widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt zumahl
im Westkappler Damm große Verwüstungen an.



IV. CRVSTACEA.

Ich habe die nachstehenden Thiere unter eine
besondre Ordnung gebracht, da sie zu sehr von
andern Würmern abweichen, und im Ganzen
hingegen (besonders in der Textur ihrer äußern
Bekleidung) viel übereinstimmendes unter ein-
ander zeigen.

63. Echinvs. See-Igel. (Engl. sea hedge-
hog
.) Corpus subrotundum, crusta spa-
tacea tectum, spinis mobilibus saepius
aculeatum. Os quinqueualue subtus.

Die Schale der See-Igel*) (deren Textur
bey manchen den Krebsschalen ähnelt) ist meist
mit beweglichen Stacheln besetzt, die aber nicht
mit den eigentlichen Bewegungswerkzeugen des
Thiers vermengt werden müssen. Diese sind um
ein Drittel länger als die Stacheln, aber nur so
lange sichtbar, als das Thier unter Wasser ist;
es zieht sie ein, wenn es aus seinem Elemente
genommen wird. Ein See-Igel, der etwa 2000
Stacheln hat, hat ungefähr 1400 solcher Bewe-
gungswerkzeuge. Die hochgewölbten See-Igel
haben in ihrem innern ein sonderbares knöchernes

*) Jac. Theod. Kleinii naturalis dispositio echinoder-
matum
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[456/0478] zumahl 1730 für Holland groß Unglück gedroht, da es die Dämme in Seeland und Frießland so aushöhlte, daß sie der Gewalt der Wellen nicht widerstehen konnten: richtet auch noch jetzt zumahl im Westkappler Damm große Verwüstungen an. IV. CRVSTACEA. Ich habe die nachstehenden Thiere unter eine besondre Ordnung gebracht, da sie zu sehr von andern Würmern abweichen, und im Ganzen hingegen (besonders in der Textur ihrer äußern Bekleidung) viel übereinstimmendes unter ein- ander zeigen. 63. Echinvs. See-Igel. (Engl. sea hedge- hog.) Corpus subrotundum, crusta spa- tacea tectum, spinis mobilibus saepius aculeatum. Os quinqueualue subtus. Die Schale der See-Igel *) (deren Textur bey manchen den Krebsschalen ähnelt) ist meist mit beweglichen Stacheln besetzt, die aber nicht mit den eigentlichen Bewegungswerkzeugen des Thiers vermengt werden müssen. Diese sind um ein Drittel länger als die Stacheln, aber nur so lange sichtbar, als das Thier unter Wasser ist; es zieht sie ein, wenn es aus seinem Elemente genommen wird. Ein See-Igel, der etwa 2000 Stacheln hat, hat ungefähr 1400 solcher Bewe- gungswerkzeuge. Die hochgewölbten See-Igel haben in ihrem innern ein sonderbares knöchernes *) Jac. Theod. Kleinii naturalis dispositio echinoder- matum ex ed. Nath. God. Leske. Lips. 1778. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/478>, abgerufen am 19.04.2024.