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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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heit statt. - Es findet sich z. B. dasselbe ent-
weder sichtbar, oder aber in unmerklich kleinen
Partikeln zwischen andern Fossilien versteckt und
durch dieselben verlarvt. - Ferner findet sich
entweder ein gediegenes Metall (z. B. Queck-
silber) rein, für sich; oder aber mehrere im
gediegenen Zustande zusammen gemischt (z. B.
natürliches Amalgama).

§. 257.

Die Vererzung, im weitläuftigen Sinne
(§. 255.) erfolgt gleichfalls auf verschiedene Weise:

Erstens nähmlich bloß durch Verbindung eines
Metalls mit einem andern verbrennlichen Stoffe,
dem Schwefel; da sie dann geschwefelt oder
vererzt im engern Sinne genannt werden; und
bey dieser Verbindung mehrentheils noch einen
metallischen Glanz behalten.

Zweytens hingegen durch Verbindung des
Metalls mit Säuren; da sie ihres metallischen
Glanzes beraubt, und gesäuert oder verkalkt
genannt werden.

Diese Verkalkung aber erfolgt wiederum,
entweder durch den Beytritt des reinen Sauer-
stoffs (oxygene), - oder so, daß derselbe schon
mit einer Grundlage verbunden ist, und dadurch
eine eigentlich so genannte Säure bildet.

Wenn endlich bey dieser letzten Art von
Verkalkung zugleich Erdarten, zumahl Kalk-

heit statt. – Es findet sich z. B. dasselbe ent-
weder sichtbar, oder aber in unmerklich kleinen
Partikeln zwischen andern Fossilien versteckt und
durch dieselben verlarvt. – Ferner findet sich
entweder ein gediegenes Metall (z. B. Queck-
silber) rein, für sich; oder aber mehrere im
gediegenen Zustande zusammen gemischt (z. B.
natürliches Amalgama).

§. 257.

Die Vererzung, im weitläuftigen Sinne
(§. 255.) erfolgt gleichfalls auf verschiedene Weise:

Erstens nähmlich bloß durch Verbindung eines
Metalls mit einem andern verbrennlichen Stoffe,
dem Schwefel; da sie dann geschwefelt oder
vererzt im engern Sinne genannt werden; und
bey dieser Verbindung mehrentheils noch einen
metallischen Glanz behalten.

Zweytens hingegen durch Verbindung des
Metalls mit Säuren; da sie ihres metallischen
Glanzes beraubt, und gesäuert oder verkalkt
genannt werden.

Diese Verkalkung aber erfolgt wiederum,
entweder durch den Beytritt des reinen Sauer-
stoffs (oxygène), – oder so, daß derselbe schon
mit einer Grundlage verbunden ist, und dadurch
eine eigentlich so genannte Säure bildet.

Wenn endlich bey dieser letzten Art von
Verkalkung zugleich Erdarten, zumahl Kalk-

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[643/0665] heit statt. – Es findet sich z. B. dasselbe ent- weder sichtbar, oder aber in unmerklich kleinen Partikeln zwischen andern Fossilien versteckt und durch dieselben verlarvt. – Ferner findet sich entweder ein gediegenes Metall (z. B. Queck- silber) rein, für sich; oder aber mehrere im gediegenen Zustande zusammen gemischt (z. B. natürliches Amalgama). §. 257. Die Vererzung, im weitläuftigen Sinne (§. 255.) erfolgt gleichfalls auf verschiedene Weise: Erstens nähmlich bloß durch Verbindung eines Metalls mit einem andern verbrennlichen Stoffe, dem Schwefel; da sie dann geschwefelt oder vererzt im engern Sinne genannt werden; und bey dieser Verbindung mehrentheils noch einen metallischen Glanz behalten. Zweytens hingegen durch Verbindung des Metalls mit Säuren; da sie ihres metallischen Glanzes beraubt, und gesäuert oder verkalkt genannt werden. Diese Verkalkung aber erfolgt wiederum, entweder durch den Beytritt des reinen Sauer- stoffs (oxygène), – oder so, daß derselbe schon mit einer Grundlage verbunden ist, und dadurch eine eigentlich so genannte Säure bildet. Wenn endlich bey dieser letzten Art von Verkalkung zugleich Erdarten, zumahl Kalk-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 643. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/665>, abgerufen am 29.03.2024.