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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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VIII. Australgeschlecht.

Ein Gemengtheil des sogleich zu beschreiben-
den Australsandes*), von Sydney-cove bey
Botany-bay auf Neu-Süd-Wallis (der von
Cook entdeckten Ostküste von Neu-Holland)
hält nach des sel. Wedgwood's Analyse eine
eigenthümliche einfache Erde, die bloß von der
Salzsäure aufgelößt, aus dieser Solution durch
zugegoßnes Wasser wieder gefällt wird, und
für sich leichter schmelzbar ist als irgend eine
andere Grund-Erde**). Freylich aber bedarf
diese Austral-Erde (terra cambria Forster.)
erst noch wiederhohlte genaue Untersuchung ehe
man sie mit der Zuverläßigkeit wie die übrigen
sieben für eine vollkommen eigene Grund-Erde
annehmen kann.

1. Austral-Sand. Australitis Forster.

Dieses gemengte Fossil ähnelt im Aeußern einem
verwitterten mürben Gneis, und besteht aus sehr
wenigen mattsilberglänzenden, glimmerähnlichen
zarten Schuppen, einer größern Portion milch-

*) Ich habe ihm diesen Nahmen beygelegt, weil nicht
nur Süd-Indien überhaupt den Nahmen Austra-
lien erhalten hat, sondern auch insbesondere Neu-
Holland gleich von den ersten Entdeckern desselben
het Zuid-land genannt worden.
**) Eine ausführlichere Nachricht habe ich in Voigts
Magazine gegeben VII. B. 3. St. S. 56 u. f.
VIII. Australgeschlecht.

Ein Gemengtheil des sogleich zu beschreiben-
den Australsandes*), von Sydney-cove bey
Botany-bay auf Neu-Süd-Wallis (der von
Cook entdeckten Ostküste von Neu-Holland)
hält nach des sel. Wedgwood's Analyse eine
eigenthümliche einfache Erde, die bloß von der
Salzsäure aufgelößt, aus dieser Solution durch
zugegoßnes Wasser wieder gefällt wird, und
für sich leichter schmelzbar ist als irgend eine
andere Grund-Erde**). Freylich aber bedarf
diese Austral-Erde (terra cambria Forster.)
erst noch wiederhohlte genaue Untersuchung ehe
man sie mit der Zuverläßigkeit wie die übrigen
sieben für eine vollkommen eigene Grund-Erde
annehmen kann.

1. Austral-Sand. Australitis Forster.

Dieses gemengte Fossil ähnelt im Aeußern einem
verwitterten mürben Gneis, und besteht aus sehr
wenigen mattsilberglänzenden, glimmerähnlichen
zarten Schuppen, einer größern Portion milch-

*) Ich habe ihm diesen Nahmen beygelegt, weil nicht
nur Süd-Indien überhaupt den Nahmen Austra-
lien erhalten hat, sondern auch insbesondere Neu-
Holland gleich von den ersten Entdeckern desselben
het Zuid-land genannt worden.
**) Eine ausführlichere Nachricht habe ich in Voigts
Magazine gegeben VII. B. 3. St. S. 56 u. f.
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[605/0627] VIII. Australgeschlecht. Ein Gemengtheil des sogleich zu beschreiben- den Australsandes *), von Sydney-cove bey Botany-bay auf Neu-Süd-Wallis (der von Cook entdeckten Ostküste von Neu-Holland) hält nach des sel. Wedgwood's Analyse eine eigenthümliche einfache Erde, die bloß von der Salzsäure aufgelößt, aus dieser Solution durch zugegoßnes Wasser wieder gefällt wird, und für sich leichter schmelzbar ist als irgend eine andere Grund-Erde **). Freylich aber bedarf diese Austral-Erde (terra cambria Forster.) erst noch wiederhohlte genaue Untersuchung ehe man sie mit der Zuverläßigkeit wie die übrigen sieben für eine vollkommen eigene Grund-Erde annehmen kann. 1. Austral-Sand. Australitis Forster. Dieses gemengte Fossil ähnelt im Aeußern einem verwitterten mürben Gneis, und besteht aus sehr wenigen mattsilberglänzenden, glimmerähnlichen zarten Schuppen, einer größern Portion milch- *) Ich habe ihm diesen Nahmen beygelegt, weil nicht nur Süd-Indien überhaupt den Nahmen Austra- lien erhalten hat, sondern auch insbesondere Neu- Holland gleich von den ersten Entdeckern desselben het Zuid-land genannt worden. **) Eine ausführlichere Nachricht habe ich in Voigts Magazine gegeben VII. B. 3. St. S. 56 u. f.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/627>, abgerufen am 28.03.2024.