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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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Funfzehnter Abschnitt.
Von den Metallen.


§. 254.

Daß auch die Metalle im Grunde unter die
brennlichen Mineralien gehören, ist schon oben
erwähnt (§. 252). Sie unterscheiden sich aber
durch folgende Eigenheiten gar sehr von denen
im vorigen Abschnitte abgehandelten sowohl als
von den übrigen Mineralien der andern beiden
Classen.

Sie sind die schwersten Körper in der Natur;
und unter den Fossilien die allerundurchsichtig-
sten; sie haben alle den deshalb so genannten
metallischen Glanz; und eine dreyfache Art von
geschmeidiger Ductilität. Sie sind nähmlich
erstens biegsam (so besonders Bley und Zinn);
zweytens dehnbar, daß sie sich in dünne
Blättchen treiben lassen (so zumahl Gold und
Silber); und drittens zähe, daß sie sich im
Drahtzug mehr oder weniger strecken lassen, und
gleichstarke Drahte aus den verschiedenen Me-
tallen größere oder geringere Lasten tragen können
ehe sie davon gerissen werden (so vorzüglichst
Gold, Platinna und Eisen).

Funfzehnter Abschnitt.
Von den Metallen.


§. 254.

Daß auch die Metalle im Grunde unter die
brennlichen Mineralien gehören, ist schon oben
erwähnt (§. 252). Sie unterscheiden sich aber
durch folgende Eigenheiten gar sehr von denen
im vorigen Abschnitte abgehandelten sowohl als
von den übrigen Mineralien der andern beiden
Classen.

Sie sind die schwersten Körper in der Natur;
und unter den Fossilien die allerundurchsichtig-
sten; sie haben alle den deshalb so genannten
metallischen Glanz; und eine dreyfache Art von
geschmeidiger Ductilität. Sie sind nähmlich
erstens biegsam (so besonders Bley und Zinn);
zweytens dehnbar, daß sie sich in dünne
Blättchen treiben lassen (so zumahl Gold und
Silber); und drittens zähe, daß sie sich im
Drahtzug mehr oder weniger strecken lassen, und
gleichstarke Drahte aus den verschiedenen Me-
tallen größere oder geringere Lasten tragen können
ehe sie davon gerissen werden (so vorzüglichst
Gold, Platiña und Eisen).

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[641/0663] Funfzehnter Abschnitt. Von den Metallen. §. 254. Daß auch die Metalle im Grunde unter die brennlichen Mineralien gehören, ist schon oben erwähnt (§. 252). Sie unterscheiden sich aber durch folgende Eigenheiten gar sehr von denen im vorigen Abschnitte abgehandelten sowohl als von den übrigen Mineralien der andern beiden Classen. Sie sind die schwersten Körper in der Natur; und unter den Fossilien die allerundurchsichtig- sten; sie haben alle den deshalb so genannten metallischen Glanz; und eine dreyfache Art von geschmeidiger Ductilität. Sie sind nähmlich erstens biegsam (so besonders Bley und Zinn); zweytens dehnbar, daß sie sich in dünne Blättchen treiben lassen (so zumahl Gold und Silber); und drittens zähe, daß sie sich im Drahtzug mehr oder weniger strecken lassen, und gleichstarke Drahte aus den verschiedenen Me- tallen größere oder geringere Lasten tragen können ehe sie davon gerissen werden (so vorzüglichst Gold, Platiña und Eisen).

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 641. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/663>, abgerufen am 28.03.2024.