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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797.

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V. GLIRES. (Scalpris dentata Jo.
Hunter.)

Die weitläufige Ordnung von Säugethieren,
die sich größtentheils von härtern Vegetabilien
nähren, die sie mit ihren, besonders dazu einge-
richteten, scharfen, einzeln stehenden Vorder-
zähnen benagen. Hingegen haben sie keine
Eckzähne.

11. Scivrvs. Cauda pilosa, disticha.
Dentes
primores vtrinque 2; inferiores
subulati.

1. Volans. das fliegende Eichhörnchen, der
Polatusche. S. duplicatura cutis laterali a
pedibus anterioribus ad posteriores.

Schreber tab. 223.

Fast auf der ganzen nördlichen Erde. Das schlaffe
Fell, das von den Vorderfüßen nach den Hinter-
füßen zu auf der Seite wegläuft, dient ihm nur
wie zu einem Fallschirm, um einen weitern Sprung
von der Höhe herab wagen zu dürfen.

2. +. Vulgaris. das Eichhörnchen. (Fr. l'ecu-
reil.
Engl. the squirrel.) S. auriculis apice
barbatis, cauda dorso concolori.

Wohl in ganz Europa, fast ganz Asien und im
nördlichen America. Lebt fast bloß auf den Bäu-
men, da ihm bey den schnellen weiten Sprüngen der
Schwanz ebenfalls statt Fallschirm, und die immer
stark dunstenden, feuchten und großen Fußsohlen zum
festern Tritt helfen. Macht sich in den Gipfeln
der Tannen und Eichen ein Nest aus Laub und
Moos, oder bezieht auch wohl verlaßne Nester
wilder Tauben und anderer Vögel.

V. GLIRES. (Scalpris dentata Jo.
Hunter.)

Die weitläufige Ordnung von Säugethieren,
die sich größtentheils von härtern Vegetabilien
nähren, die sie mit ihren, besonders dazu einge-
richteten, scharfen, einzeln stehenden Vorder-
zähnen benagen. Hingegen haben sie keine
Eckzähne.

11. Scivrvs. Cauda pilosa, disticha.
Dentes
primores vtrinque 2; inferiores
subulati.

1. Volans. das fliegende Eichhörnchen, der
Polatusche. S. duplicatura cutis laterali a
pedibus anterioribus ad posteriores.

Schreber tab. 223.

Fast auf der ganzen nördlichen Erde. Das schlaffe
Fell, das von den Vorderfüßen nach den Hinter-
füßen zu auf der Seite wegläuft, dient ihm nur
wie zu einem Fallschirm, um einen weitern Sprung
von der Höhe herab wagen zu dürfen.

2. †. Vulgaris. das Eichhörnchen. (Fr. l'ecu-
reil.
Engl. the squirrel.) S. auriculis apice
barbatis, cauda dorso concolori.

Wohl in ganz Europa, fast ganz Asien und im
nördlichen America. Lebt fast bloß auf den Bäu-
men, da ihm bey den schnellen weiten Sprüngen der
Schwanz ebenfalls statt Fallschirm, und die immer
stark dunstenden, feuchten und großen Fußsohlen zum
festern Tritt helfen. Macht sich in den Gipfeln
der Tannen und Eichen ein Nest aus Laub und
Moos, oder bezieht auch wohl verlaßne Nester
wilder Tauben und anderer Vögel.

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[74/0096] V. GLIRES. (Scalpris dentata Jo. Hunter.) Die weitläufige Ordnung von Säugethieren, die sich größtentheils von härtern Vegetabilien nähren, die sie mit ihren, besonders dazu einge- richteten, scharfen, einzeln stehenden Vorder- zähnen benagen. Hingegen haben sie keine Eckzähne. 11. Scivrvs. Cauda pilosa, disticha. Dentes primores vtrinque 2; inferiores subulati. 1. Volans. das fliegende Eichhörnchen, der Polatusche. S. duplicatura cutis laterali a pedibus anterioribus ad posteriores. Schreber tab. 223. Fast auf der ganzen nördlichen Erde. Das schlaffe Fell, das von den Vorderfüßen nach den Hinter- füßen zu auf der Seite wegläuft, dient ihm nur wie zu einem Fallschirm, um einen weitern Sprung von der Höhe herab wagen zu dürfen. 2. †. Vulgaris. das Eichhörnchen. (Fr. l'ecu- reil. Engl. the squirrel.) S. auriculis apice barbatis, cauda dorso concolori. Wohl in ganz Europa, fast ganz Asien und im nördlichen America. Lebt fast bloß auf den Bäu- men, da ihm bey den schnellen weiten Sprüngen der Schwanz ebenfalls statt Fallschirm, und die immer stark dunstenden, feuchten und großen Fußsohlen zum festern Tritt helfen. Macht sich in den Gipfeln der Tannen und Eichen ein Nest aus Laub und Moos, oder bezieht auch wohl verlaßne Nester wilder Tauben und anderer Vögel.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 5. Aufl. Göttingen, 1797, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1797/96>, abgerufen am 29.03.2024.