Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

3) Der überaus sonderbare kleine Muricites de-
formis
Soland., dessen Spitze sich immer wie in
eine irreguläre Wurmröhre verläuft*) u. a.m.

II) Crustacea .

1) Unter den mancherley See-Igeln, zumahl die-
jenigen, so statt der Stacheln mit den ehedem so
räthselhaften Judensteinen besetzt sind**).

Dann 2) die Encriniten und 3) die Pentacri-
niten
zwey ansehnliche Petrefactenarten, die der
Seepalme aus der jetzigen Schöpfung (S. 458)
zwar ähneln, aber nicht gleichen; und aus einem
vielarmigen Körper bestehen, der auf einem langen
gegliederten einfachen Stängel ohne Aeste sitzt.

Bey den Encriniten oder Seelilien***), die
sich meist in dichtem Kalkstein finden, sind die Arme
des Körpers gewöhnlich zusammengefaltet, da er
dann einige Aehnlichkeit mit einer Maiz-ähre oder
einer noch unaufgeblühten Lilie hat, und deßhalb
Lilienstein genannt wird. Der Stängel muß mit
seinem untern Ende auf dem Meeresboden der Vor-
welt festgesessen haben. Seine wirbelartigen Glie-
der, welche die Gestalt kleiner Mühlsteine mit son-
nenförmiger Zeichnung haben, sind unter dem Nah-
men der Entrochiten, Rädersteinchen, Bonifacius-

*) Brander l. c. tab. 2. fig. 37. 38.
**) s. Andreä a.a.O. tab. 14. fig. d. S. 265. u. f.
***) Mich. Reinh. Rosini tentaminis de lithozois ac
lithophytis prodromus
. Hamb. 1719. 4. Sam. Chr. Hollmann descriptio pentacrinorum.
Gott. 1784. 4. Voigts Magazin. VI. B. 4. St. S. 1. u. f. tab. 1.

3) Der überaus sonderbare kleine Muricites de-
formis
Soland., dessen Spitze sich immer wie in
eine irreguläre Wurmröhre verläuft*) u. a.m.

II) Crustacea .

1) Unter den mancherley See-Igeln, zumahl die-
jenigen, so statt der Stacheln mit den ehedem so
räthselhaften Judensteinen besetzt sind**).

Dann 2) die Encriniten und 3) die Pentacri-
niten
zwey ansehnliche Petrefactenarten, die der
Seepalme aus der jetzigen Schöpfung (S. 458)
zwar ähneln, aber nicht gleichen; und aus einem
vielarmigen Körper bestehen, der auf einem langen
gegliederten einfachen Stängel ohne Aeste sitzt.

Bey den Encriniten oder Seelilien***), die
sich meist in dichtem Kalkstein finden, sind die Arme
des Körpers gewöhnlich zusammengefaltet, da er
dann einige Aehnlichkeit mit einer Maiz-ähre oder
einer noch unaufgeblühten Lilie hat, und deßhalb
Lilienstein genannt wird. Der Stängel muß mit
seinem untern Ende auf dem Meeresboden der Vor-
welt festgesessen haben. Seine wirbelartigen Glie-
der, welche die Gestalt kleiner Mühlsteine mit son-
nenförmiger Zeichnung haben, sind unter dem Nah-
men der Entrochiten, Rädersteinchen, Bonifacius-

*) Brander l. c. tab. 2. fig. 37. 38.
**) s. Andreä a.a.O. tab. 14. fig. d. S. 265. u. f.
***) Mich. Reinh. Rosini tentaminis de lithozois ac
lithophytis prodromus
. Hamb. 1719. 4. Sam. Chr. Hollmann descriptio pentacrinorum.
Gott. 1784. 4. Voigts Magazin. VI. B. 4. St. S. 1. u. f. tab. 1.
<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <div n="6">
                  <pb facs="#f0728" xml:id="pb704_0001" n="704"/>
                  <p>3) Der überaus sonderbare kleine <hi rendition="#aq">Muricites</hi> <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">de-<lb/>
formis</hi></hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Soland.</hi></hi>, dessen Spitze sich immer wie in<lb/>
eine irreguläre Wurmröhre verläuft<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Brander</hi> l. c. tab</hi>. 2. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 37. 38.</p></note> u. a.m.</p>
                </div>
              </div>
              <div n="5">
                <head rendition="#c">II) <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">Crustacea</hi></hi></hi>.</head><lb/>
                <p>1) Unter den mancherley See-Igeln, zumahl die-<lb/>
jenigen, so statt der Stacheln mit den ehedem so<lb/>
räthselhaften Judensteinen besetzt sind<note anchored="true" place="foot" n="**)"><p>s. Andreä a.a.O. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 14. <hi rendition="#aq">fig. d</hi>. S. 265. u. f.</p></note>.</p>
                <p>Dann 2) die <hi rendition="#aq">Encriniten</hi> und 3) die <hi rendition="#aq">Pentacri-<lb/>
niten</hi> zwey ansehnliche Petrefactenarten, die der<lb/>
Seepalme aus der jetzigen Schöpfung (S. 458)<lb/>
zwar ähneln, aber nicht gleichen; und aus einem<lb/>
vielarmigen Körper bestehen, der auf einem langen<lb/>
gegliederten einfachen Stängel ohne Aeste sitzt.</p>
                <p>Bey den Encriniten oder Seelilien<note anchored="true" place="foot" n="***)"><p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">Mich. Reinh. Rosini</hi></hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">tentaminis de lithozois ac<lb/>
lithophytis prodromus</hi></hi>. <hi rendition="#aq">Hamb</hi>. 1719. 4.</p><p><hi rendition="#k">Sam. Chr. Hollmann</hi><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">descriptio pentacrinorum.</hi></hi><lb/><hi rendition="#aq">Gott</hi>. 1784. 4. </p><p>Voigts Magazin. VI. B. 4. St. S. 1. u. f. <hi rendition="#aq">tab</hi>. 1.</p></note>, die<lb/>
sich meist in dichtem Kalkstein finden, sind die Arme<lb/>
des Körpers gewöhnlich zusammengefaltet, da er<lb/>
dann einige Aehnlichkeit mit einer Maiz-ähre oder<lb/>
einer noch unaufgeblühten Lilie hat, und deßhalb<lb/>
Lilienstein genannt wird. Der Stängel muß mit<lb/>
seinem untern Ende auf dem Meeresboden der Vor-<lb/>
welt festgesessen haben. Seine wirbelartigen Glie-<lb/>
der, welche die Gestalt kleiner Mühlsteine mit son-<lb/>
nenförmiger Zeichnung haben, sind unter dem Nah-<lb/>
men der Entrochiten, Rädersteinchen, Bonifacius-<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[704/0728] 3) Der überaus sonderbare kleine Muricites de- formis Soland., dessen Spitze sich immer wie in eine irreguläre Wurmröhre verläuft *) u. a.m. II) Crustacea . 1) Unter den mancherley See-Igeln, zumahl die- jenigen, so statt der Stacheln mit den ehedem so räthselhaften Judensteinen besetzt sind **). Dann 2) die Encriniten und 3) die Pentacri- niten zwey ansehnliche Petrefactenarten, die der Seepalme aus der jetzigen Schöpfung (S. 458) zwar ähneln, aber nicht gleichen; und aus einem vielarmigen Körper bestehen, der auf einem langen gegliederten einfachen Stängel ohne Aeste sitzt. Bey den Encriniten oder Seelilien ***), die sich meist in dichtem Kalkstein finden, sind die Arme des Körpers gewöhnlich zusammengefaltet, da er dann einige Aehnlichkeit mit einer Maiz-ähre oder einer noch unaufgeblühten Lilie hat, und deßhalb Lilienstein genannt wird. Der Stängel muß mit seinem untern Ende auf dem Meeresboden der Vor- welt festgesessen haben. Seine wirbelartigen Glie- der, welche die Gestalt kleiner Mühlsteine mit son- nenförmiger Zeichnung haben, sind unter dem Nah- men der Entrochiten, Rädersteinchen, Bonifacius- *) Brander l. c. tab. 2. fig. 37. 38. **) s. Andreä a.a.O. tab. 14. fig. d. S. 265. u. f. ***) Mich. Reinh. Rosini tentaminis de lithozois ac lithophytis prodromus. Hamb. 1719. 4. Sam. Chr. Hollmann descriptio pentacrinorum. Gott. 1784. 4. Voigts Magazin. VI. B. 4. St. S. 1. u. f. tab. 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/728
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/728>, abgerufen am 28.03.2024.