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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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In Westindien und Südamerica. Nur von der
Größe eines welschen Huhns; zumal am Kopf
von schönen gelben, rothen und schwarzen Farben,
mit langen, fleischigen Lappen über dem Schna-
bel. Kann den nakten Hals ganz in den dick-
gefiederten Schulterkragen einziehen.

3. +. Barbatus. der Lämmergeyer, Bartgeyer,
Goldgeyer. V. rostri dorso versus apicem
gibboso, mento barbato.

(Andreä) Briefe aus der Schweiz, Taf. 12.

In den tyroler- und schweizer-Alpen; auch
in Sibirien und Habessinien. Der größte euro-
päische Vogel, dessen ausgespannte Flügel bey
10 Fuß messen, und der sich vorzüglich durch
seinen starkharigen Bart, und durch den befeder-
ten Kopf, besonders aber durch den gewölbten
Rücken vorn am Oberschnabel von andern Geyern
auszeichnet*).

4. Percnopterus. der Aasgeyer. V. remigi-
bus nigris margine exteriore practer exti-
mas, canis.

Besonders häufig in Palästina, Arabien und
Aegypten. Verzehrt unzählige Feldmäuse, Amphi-
bien etc. Die alten Aegyptier haben diesen Vogel,
so wie einige andere ihnen vorzüglich nutzbare
Thiere, heilig gehalten, und ihn häufig in ihrer
Bilderschrift auf Obelisken, Mumienbekleidun-
gen u. s. w. vorgestellt.

*) Viele unserer neuen Naturforscher, z. B. Büffon,
Fortis und andere, auch Bomare, Molina etc.
hatten ihn (ganz irrig) für einerley mit dem
Condor.

In Westindien und Südamerica. Nur von der
Größe eines welschen Huhns; zumal am Kopf
von schönen gelben, rothen und schwarzen Farben,
mit langen, fleischigen Lappen über dem Schna-
bel. Kann den nakten Hals ganz in den dick-
gefiederten Schulterkragen einziehen.

3. †. Barbatus. der Lämmergeyer, Bartgeyer,
Goldgeyer. V. rostri dorso versus apicem
gibboso, mento barbato.

(Andreä) Briefe aus der Schweiz, Taf. 12.

In den tyroler- und schweizer-Alpen; auch
in Sibirien und Habessinien. Der größte euro-
päische Vogel, dessen ausgespannte Flügel bey
10 Fuß messen, und der sich vorzüglich durch
seinen starkharigen Bart, und durch den befeder-
ten Kopf, besonders aber durch den gewölbten
Rücken vorn am Oberschnabel von andern Geyern
auszeichnet*).

4. Percnopterus. der Aasgeyer. V. remigi-
bus nigris margine exteriore practer exti-
mas, canis.

Besonders häufig in Palästina, Arabien und
Aegypten. Verzehrt unzählige Feldmäuse, Amphi-
bien ꝛc. Die alten Aegyptier haben diesen Vogel,
so wie einige andere ihnen vorzüglich nutzbare
Thiere, heilig gehalten, und ihn häufig in ihrer
Bilderschrift auf Obelisken, Mumienbekleidun-
gen u. s. w. vorgestellt.

*) Viele unserer neuen Naturforscher, z. B. Büffon,
Fortis und andere, auch Bomare, Molina ꝛc.
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Condor.
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[149/0173] In Westindien und Südamerica. Nur von der Größe eines welschen Huhns; zumal am Kopf von schönen gelben, rothen und schwarzen Farben, mit langen, fleischigen Lappen über dem Schna- bel. Kann den nakten Hals ganz in den dick- gefiederten Schulterkragen einziehen. 3. †. Barbatus. der Lämmergeyer, Bartgeyer, Goldgeyer. V. rostri dorso versus apicem gibboso, mento barbato. (Andreä) Briefe aus der Schweiz, Taf. 12. In den tyroler- und schweizer-Alpen; auch in Sibirien und Habessinien. Der größte euro- päische Vogel, dessen ausgespannte Flügel bey 10 Fuß messen, und der sich vorzüglich durch seinen starkharigen Bart, und durch den befeder- ten Kopf, besonders aber durch den gewölbten Rücken vorn am Oberschnabel von andern Geyern auszeichnet *). 4. Percnopterus. der Aasgeyer. V. remigi- bus nigris margine exteriore practer exti- mas, canis. Besonders häufig in Palästina, Arabien und Aegypten. Verzehrt unzählige Feldmäuse, Amphi- bien ꝛc. Die alten Aegyptier haben diesen Vogel, so wie einige andere ihnen vorzüglich nutzbare Thiere, heilig gehalten, und ihn häufig in ihrer Bilderschrift auf Obelisken, Mumienbekleidun- gen u. s. w. vorgestellt. *) Viele unserer neuen Naturforscher, z. B. Büffon, Fortis und andere, auch Bomare, Molina ꝛc. hatten ihn (ganz irrig) für einerley mit dem Condor.

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/173>, abgerufen am 29.03.2024.