Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

ter Bruch; Gewicht = 3691. Fundort bey
Frascati im Kirchenstaat, in Basalt eingewachsen.

36. Granat. Carbunculus.

Aus dem Blutrothen durchs Pechbraune ins
Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der
vollkommnern oder mindern Durchsichtigkeit; meist
Glasglanz; sowohl ungeformt als crystallisirt;
letzteres in mancherley Form; doch meist als
Dodecaeder mit rautenförmigen Flächen (- tab. II.
fig. 13 -); auch wie der Leucit (- tab. II.
fig. 14. -).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-
gende drey Arten des Granats:

1) Rother Granat, edler Granat.

Meist entweder dunkelroth oder violetroth. Mancher
dodecaedrisch crystallisirte zeigt auf dem Bruche con-
centrische Textur (wie der Leucit). Gewicht = 4188.
Gehalt des böhmischen (nach Klaproth) = 40
Kiesel-Erde, 10 Talck-Erde, 3,50 Kalk-Erde,
16,50 Eisen-Kalk, 0,25 Braunstein-Kalk. Fin-
det sich in vielen Weltgegenden: zumahl im
Glimmer, Chloritschiefer, Serpentin etc. auch
in mancherley gemengten Gebirgsarten, und man-
chem Fluß-Sande.

2) Brauner Granat, Eisengranat.

Pechbraun, theils ins Zimmtbraune etc. Unter
andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch
beym Vesuvian vom Vesuv.

3) Grüner Granat gemeiner Granat, grüner
Eisenstein

Lauchgrün, olivengrün etc. Gewicht = 3754.
Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kiesel-Erde,

ter Bruch; Gewicht = 3691. Fundort bey
Frascati im Kirchenstaat, in Basalt eingewachsen.

36. Granat. Carbunculus.

Aus dem Blutrothen durchs Pechbraune ins
Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der
vollkommnern oder mindern Durchsichtigkeit; meist
Glasglanz; sowohl ungeformt als crystallisirt;
letzteres in mancherley Form; doch meist als
Dodecaëder mit rautenförmigen Flächen (– tab. II.
fig. 13 –); auch wie der Leucit (– tab. II.
fig. 14. –).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-
gende drey Arten des Granats:

1) Rother Granat, edler Granat.

Meist entweder dunkelroth oder violetroth. Mancher
dodecaëdrisch crystallisirte zeigt auf dem Bruche con-
centrische Textur (wie der Leucit). Gewicht = 4188.
Gehalt des böhmischen (nach Klaproth) = 40
Kiesel-Erde, 10 Talck-Erde, 3,50 Kalk-Erde,
16,50 Eisen-Kalk, 0,25 Braunstein-Kalk. Fin-
det sich in vielen Weltgegenden: zumahl im
Glimmer, Chloritschiefer, Serpentin ꝛc. auch
in mancherley gemengten Gebirgsarten, und man-
chem Fluß-Sande.

2) Brauner Granat, Eisengranat.

Pechbraun, theils ins Zimmtbraune ꝛc. Unter
andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch
beym Vesuvian vom Vesuv.

3) Grüner Granat gemeiner Granat, grüner
Eisenstein

Lauchgrün, olivengrün ꝛc. Gewicht = 3754.
Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kiesel-Erde,

<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0571" xml:id="pb547_0001" n="547"/>
ter Bruch; Gewicht = 3691. Fundort bey<lb/>
Frascati im Kirchenstaat, in Basalt eingewachsen.</p>
            <p rendition="#indent-1">36. Granat. <hi rendition="#aq">Carbunculus</hi>.</p>
            <p rendition="#l1em">Aus dem Blutrothen durchs Pechbraune ins<lb/>
Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der<lb/>
vollkommnern oder mindern Durchsichtigkeit; meist<lb/>
Glasglanz; sowohl ungeformt als crystallisirt;<lb/>
letzteres in mancherley Form; doch meist als<lb/>
Dodecaëder mit rautenförmigen Flächen (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 13 &#x2013;); auch wie der Leucit (&#x2013; <hi rendition="#aq">tab</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 14. &#x2013;).</p>
            <p rendition="#l1em">Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-<lb/>
gende drey Arten des Granats:</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Rother Granat, edler Granat.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist entweder dunkelroth oder violetroth. Mancher<lb/>
dodecaëdrisch crystallisirte zeigt auf dem Bruche con-<lb/>
centrische Textur (wie der Leucit). Gewicht = 4188.<lb/>
Gehalt des böhmischen (nach Klaproth) = 40<lb/>
Kiesel-Erde, 10 Talck-Erde, 3,50 Kalk-Erde,<lb/>
16,50 Eisen-Kalk, 0,25 Braunstein-Kalk. Fin-<lb/>
det sich in vielen Weltgegenden: zumahl im<lb/>
Glimmer, Chloritschiefer, Serpentin &#xA75B;c. auch<lb/>
in mancherley gemengten Gebirgsarten, und man-<lb/>
chem Fluß-Sande.</p>
            <p rendition="#indent-2">2) Brauner Granat, Eisengranat.</p>
            <p rendition="#l1em">Pechbraun, theils ins Zimmtbraune &#xA75B;c. Unter<lb/>
andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch<lb/>
beym Vesuvian vom Vesuv.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) Grüner Granat gemeiner Granat, grüner<lb/>
Eisenstein</p>
            <p rendition="#l1em">Lauchgrün, olivengrün &#xA75B;c. Gewicht = 3754.<lb/>
Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kiesel-Erde,<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[547/0571] ter Bruch; Gewicht = 3691. Fundort bey Frascati im Kirchenstaat, in Basalt eingewachsen. 36. Granat. Carbunculus. Aus dem Blutrothen durchs Pechbraune ins Olivengrüne; eben so verschiedene Grade der vollkommnern oder mindern Durchsichtigkeit; meist Glasglanz; sowohl ungeformt als crystallisirt; letzteres in mancherley Form; doch meist als Dodecaëder mit rautenförmigen Flächen (– tab. II. fig. 13 –); auch wie der Leucit (– tab. II. fig. 14. –). Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol- gende drey Arten des Granats: 1) Rother Granat, edler Granat. Meist entweder dunkelroth oder violetroth. Mancher dodecaëdrisch crystallisirte zeigt auf dem Bruche con- centrische Textur (wie der Leucit). Gewicht = 4188. Gehalt des böhmischen (nach Klaproth) = 40 Kiesel-Erde, 10 Talck-Erde, 3,50 Kalk-Erde, 16,50 Eisen-Kalk, 0,25 Braunstein-Kalk. Fin- det sich in vielen Weltgegenden: zumahl im Glimmer, Chloritschiefer, Serpentin ꝛc. auch in mancherley gemengten Gebirgsarten, und man- chem Fluß-Sande. 2) Brauner Granat, Eisengranat. Pechbraun, theils ins Zimmtbraune ꝛc. Unter andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch beym Vesuvian vom Vesuv. 3) Grüner Granat gemeiner Granat, grüner Eisenstein Lauchgrün, olivengrün ꝛc. Gewicht = 3754. Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kiesel-Erde,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/571
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 547. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/571>, abgerufen am 29.03.2024.