Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

Bild:
<< vorherige Seite

dann cubisch; zuweilen mit eingeschlossenen Was-
sertropfen etc. Gewicht = 2143. Gehalt = 33
Salzsäure, 50 Soda (festes mineralisches Laugen-
salz), 17 Wasser. Zerspringt im Feuer mit Kni-
stern. Bildet theils mächtige Flöze und Lager*)
(Salz-Stöcke), wie z. B. zu Bochuia und Wie-
liczka bey Krakau etc. Theils aber wird es auch
(als Seesalz) an den Usern salziger Landseen
durch die Sonne als eine feste Rinde gradirt,
wie z. E. bey Alexandria in Aegypten und am
Baikal.

2. Natürliches Salmiak, salzsaures Ammo-
niak. Sal ammoniacum. (Fr. muriate
ammoniacal
.)

Weiß, graulich etc. theils gelb von beygemisch-
tem Schwefel etc. Meist nur mattschimmernd;
theils mehlicht; theils in undeutlichen kleinen
Crystallen; zeigt einige Ductilität und Schnell-
kraft. Gewicht = 1420. Geschmack kühlend-
stechend, laugenhaft; geht auf Kohlen als weißer
Rauch in die Höhe, Fundort zumahl in vulca-
nischen Gegenden.

*) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de
Lüc's geologische Briefe; im voigtischen Magazin
IX. B. 4. St. S. 37.

dann cubisch; zuweilen mit eingeschlossenen Was-
sertropfen ꝛc. Gewicht = 2143. Gehalt = 33
Salzsäure, 50 Soda (festes mineralisches Laugen-
salz), 17 Wasser. Zerspringt im Feuer mit Kni-
stern. Bildet theils mächtige Flöze und Lager*)
(Salz-Stöcke), wie z. B. zu Bochuia und Wie-
liczka bey Krakau ꝛc. Theils aber wird es auch
(als Seesalz) an den Usern salziger Landseen
durch die Sonne als eine feste Rinde gradirt,
wie z. E. bey Alexandria in Aegypten und am
Baikal.

2. Natürliches Salmiak, salzsaures Ammo-
niak. Sal ammoniacum. (Fr. muriate
ammoniacal
.)

Weiß, graulich ꝛc. theils gelb von beygemisch-
tem Schwefel ꝛc. Meist nur mattschimmernd;
theils mehlicht; theils in undeutlichen kleinen
Crystallen; zeigt einige Ductilität und Schnell-
kraft. Gewicht = 1420. Geschmack kühlend-
stechend, laugenhaft; geht auf Kohlen als weißer
Rauch in die Höhe, Fundort zumahl in vulca-
nischen Gegenden.

*) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de
Lüc's geologische Briefe; im voigtischen Magazin
IX. B. 4. St. S. 37.
<TEI>
  <text xml:id="blume000027">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0641" xml:id="pb617_0001" n="617"/>
dann cubisch; zuweilen mit eingeschlossenen Was-<lb/>
sertropfen &#xA75B;c. Gewicht = 2143. Gehalt = 33<lb/>
Salzsäure, 50 Soda (festes mineralisches Laugen-<lb/>
salz), 17 Wasser. Zerspringt im Feuer mit Kni-<lb/>
stern. Bildet theils mächtige Flöze und Lager<note anchored="true" place="foot" n="*)"><p>Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de<lb/>
Lüc's geologische Briefe; im voigtischen Magazin<lb/>
IX. B. 4. St. S. 37.</p></note><lb/>
(Salz-Stöcke), wie z. B. zu Bochuia und Wie-<lb/>
liczka bey Krakau &#xA75B;c. Theils aber wird es auch<lb/>
(als Seesalz) an den Usern salziger Landseen<lb/>
durch die Sonne als eine feste Rinde gradirt,<lb/>
wie z. E. bey Alexandria in Aegypten und am<lb/>
Baikal.</p>
            <p rendition="#indent-1">2. Natürliches Salmiak, salzsaures Ammo-<lb/>
niak. <hi rendition="#aq">Sal ammoniacum</hi>. (Fr. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">muriate<lb/>
ammoniacal</hi></hi>.)</p>
            <p rendition="#l1em">Weiß, graulich &#xA75B;c. theils gelb von beygemisch-<lb/>
tem Schwefel &#xA75B;c. Meist nur mattschimmernd;<lb/>
theils mehlicht; theils in undeutlichen kleinen<lb/>
Crystallen; zeigt einige Ductilität und Schnell-<lb/>
kraft. Gewicht = 1420. Geschmack kühlend-<lb/>
stechend, laugenhaft; geht auf Kohlen als weißer<lb/>
Rauch in die Höhe, Fundort zumahl in vulca-<lb/>
nischen Gegenden.</p>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[617/0641] dann cubisch; zuweilen mit eingeschlossenen Was- sertropfen ꝛc. Gewicht = 2143. Gehalt = 33 Salzsäure, 50 Soda (festes mineralisches Laugen- salz), 17 Wasser. Zerspringt im Feuer mit Kni- stern. Bildet theils mächtige Flöze und Lager *) (Salz-Stöcke), wie z. B. zu Bochuia und Wie- liczka bey Krakau ꝛc. Theils aber wird es auch (als Seesalz) an den Usern salziger Landseen durch die Sonne als eine feste Rinde gradirt, wie z. E. bey Alexandria in Aegypten und am Baikal. 2. Natürliches Salmiak, salzsaures Ammo- niak. Sal ammoniacum. (Fr. muriate ammoniacal.) Weiß, graulich ꝛc. theils gelb von beygemisch- tem Schwefel ꝛc. Meist nur mattschimmernd; theils mehlicht; theils in undeutlichen kleinen Crystallen; zeigt einige Ductilität und Schnell- kraft. Gewicht = 1420. Geschmack kühlend- stechend, laugenhaft; geht auf Kohlen als weißer Rauch in die Höhe, Fundort zumahl in vulca- nischen Gegenden. *) Von der Entstehung derselben s. Hrn. Prof. de Lüc's geologische Briefe; im voigtischen Magazin IX. B. 4. St. S. 37.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

In Absprache mit der Akademie wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet. Eine Ausnahme bilden Zitate, bei denen das Anführungszeichen zu Beginn jeder Zeile wiederholt wird. Hier wurden die Wiederholungen des öffenenden Zeichens nicht übernommen, sondern jeweils nur das öffnende und das schließende Zeichen. Das umschließende Element q wurde für diese Zitate über das Attribut type mit dem Wert preline gekennzeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen wurden als 002D übernommen. Weiche Zeilentrennungen wurden über die Ergänzung eines Attributwertes von den harten Trennungen unterscheiden: lb type="inWord". Erstreckt sich die Worttrennung über einen Seitenumbruch steht das Element pb direkt hinter dem schließenden lb type="inWord" bzw. lb.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/641
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 617. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/641>, abgerufen am 20.04.2024.