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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799.

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Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten
(Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als
auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder
gebrannt worden.*)

1. Gediegen.

Von den beiden berühmten, freylich in vieler
Rücksicht noch räthselhaften ungeheueren Massen
gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden
und zu so vielen Hypothesen über ihre Entstehung
Anlaß gegeben, ist die eine 1772 von Hrn.
Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekanks auf
dem Rücken eines Schiefergebirgs in der Nach-
barschaft von Magnet-Eisenstein gefunden worden.
Sie hat ein sonderbares gleichsam zelliges An-
sehen, und enthält in ihren bläsrigen Zwischen-
räumen ein grüngelbes, glasartiges, dem Olivin
ähnelndes Fossil. Ihr Gewicht ward auf 1600
Pfund geschätzt.

Die andere noch ungleich größere findet sich
unweit des Paranastroms in Chaco, im spanischen
Süd-America, wo sie 1782 durch Don Mich.
Rubin de Celis untersucht und ihr Gewicht auf
30000 Pfund angeschlagen worden.**)

*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and com-
position of the different states of Iron
; in den phi-
losoph
. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey
Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des
merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey
Bombay. - s. Voigts neues Magazin 1. B.
1. St. S. 64 u. f. und 2. St. S. 109.
**) Eine Probe von diesem berühmten süd-amerika-
nischen Eisenblock, die ich als eine ausnehmende
Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks
verdanke, unterscheidet sich von dem sibirischen
besonders durch eine weit hellere dem Silber-
weißen sich nähernde Farbe.

Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten
(Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als
auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder
gebrannt worden.*)

1. Gediegen.

Von den beiden berühmten, freylich in vieler
Rücksicht noch räthselhaften ungeheueren Massen
gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden
und zu so vielen Hypothesen über ihre Entstehung
Anlaß gegeben, ist die eine 1772 von Hrn.
Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekanks auf
dem Rücken eines Schiefergebirgs in der Nach-
barschaft von Magnet-Eisenstein gefunden worden.
Sie hat ein sonderbares gleichsam zelliges An-
sehen, und enthält in ihren bläsrigen Zwischen-
räumen ein grüngelbes, glasartiges, dem Olivin
ähnelndes Fossil. Ihr Gewicht ward auf 1600
Pfund geschätzt.

Die andere noch ungleich größere findet sich
unweit des Paranastroms in Chaco, im spanischen
Süd-America, wo sie 1782 durch Don Mich.
Rubin de Celis untersucht und ihr Gewicht auf
30000 Pfund angeschlagen worden.**)

*) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and com-
position of the different states of Iron
; in den phi-
losoph
. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey
Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des
merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey
Bombay. – s. Voigts neues Magazin 1. B.
1. St. S. 64 u. f. und 2. St. S. 109.
**) Eine Probe von diesem berühmten süd-amerika-
nischen Eisenblock, die ich als eine ausnehmende
Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks
verdanke, unterscheidet sich von dem sibirischen
besonders durch eine weit hellere dem Silber-
weißen sich nähernde Farbe.
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[655/0679] Eisen in seinen beiden Hauptverschiedenheiten (Guß-Eisen nähmlich und Stab-Eisen), als auch nachdem beide zu Stahl geschmolzen oder gebrannt worden. *) 1. Gediegen. Von den beiden berühmten, freylich in vieler Rücksicht noch räthselhaften ungeheueren Massen gediegenen Eisens, die neuerlich bekannt worden und zu so vielen Hypothesen über ihre Entstehung Anlaß gegeben, ist die eine 1772 von Hrn. Pallas zwischen Krasnojarsk und Abekanks auf dem Rücken eines Schiefergebirgs in der Nach- barschaft von Magnet-Eisenstein gefunden worden. Sie hat ein sonderbares gleichsam zelliges An- sehen, und enthält in ihren bläsrigen Zwischen- räumen ein grüngelbes, glasartiges, dem Olivin ähnelndes Fossil. Ihr Gewicht ward auf 1600 Pfund geschätzt. Die andere noch ungleich größere findet sich unweit des Paranastroms in Chaco, im spanischen Süd-America, wo sie 1782 durch Don Mich. Rubin de Celis untersucht und ihr Gewicht auf 30000 Pfund angeschlagen worden. **) *) s. Dr. Pearson's Remarks on the properties and com- position of the different states of Iron; in den phi- losoph. Transactions v. J. 1795. S. 337 u. f. bey Gelegenheit seiner Untersuchung des Wootz, des merkwürdigen Guß-Stahls der Hindus bey Bombay. – s. Voigts neues Magazin 1. B. 1. St. S. 64 u. f. und 2. St. S. 109. **) Eine Probe von diesem berühmten süd-amerika- nischen Eisenblock, die ich als eine ausnehmende Seltenheit der Güte des Hrn. Baronet Banks verdanke, unterscheidet sich von dem sibirischen besonders durch eine weit hellere dem Silber- weißen sich nähernde Farbe.

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Dieses Werk stammt vom Projekt „Johann Friedrich Blumenbach – online“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.

Herstellung der Imagedateien des Quelldokuments durch die Utrecht University Library und die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena.

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Bei der Zeichenerkennung wurde nach dem von der Akademie gelieferten Dokument "Buchstabenmuster_Blumenbach.doc" modernisiert.

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  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizeriung von titleParts verzeichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 6. Aufl. Göttingen, 1799, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1799/679>, abgerufen am 29.03.2024.