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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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Die sämmtlichen Gattungen dieses ebenfalls
abenteuerlich gebildeten Geschlechts, sind in Ost-
indien und Neu-Holland zu Hause.

1. Rhinoceros. B. processu rostri frontali
recuruato
.

Abbild. n.h. Gegenst. tab. 24.



III. PICI.

Die Vögel dieser Ordnung haben kurze
Füße, und meist einen geraden, nicht dicken
Schnabel von mittelmäßiger Länge.

8. Picvs. Specht (Fr. pic. Engl. wood-
pecker
.) Rostrum polyedrum, apice cu-
neato; lingua teres lumbriciformis, lon-
gissima, mucronata, apice retrorsum
aculeato; pedes scansorii
.

Die Spechte haben vorzüglich den sonderbaren
Bau der Zunge, daß sich das Zungenbein in
zwey lange grätenförmige Knorpel verläuft, die
von hinten nach vorn über den ganzen Hirnschä-
del unter der Haut liegen, und sich an der
Stirne nahe an der Schnabelwurzel endigen.
Diese Knorpel sind also gleichsam elastische Federn,
mittelst welcher diese Vögel ihre wurmförmige
Zunge desto leichter hervorschießen, und an der
hornigen Spitze derselben Insecten anspießen
können.

1. +. Martius, der Schwarzspecht, gemeine
Specht, die Hohlkrähe. P. niger, vertice
coccineo
.

Frisch tab. 34. fig. 1.

Die sämmtlichen Gattungen dieses ebenfalls
abenteuerlich gebildeten Geschlechts, sind in Ost-
indien und Neu-Holland zu Hause.

1. Rhinoceros. B. processu rostri frontali
recuruato
.

Abbild. n.h. Gegenst. tab. 24.



III. PICI.

Die Vögel dieser Ordnung haben kurze
Füße, und meist einen geraden, nicht dicken
Schnabel von mittelmäßiger Länge.

8. Picvs. Specht (Fr. pic. Engl. wood-
pecker
.) Rostrum polyedrum, apice cu-
neato; lingua teres lumbriciformis, lon-
gissima, mucronata, apice retrorsum
aculeato; pedes scansorii
.

Die Spechte haben vorzüglich den sonderbaren
Bau der Zunge, daß sich das Zungenbein in
zwey lange grätenförmige Knorpel verläuft, die
von hinten nach vorn über den ganzen Hirnschä-
del unter der Haut liegen, und sich an der
Stirne nahe an der Schnabelwurzel endigen.
Diese Knorpel sind also gleichsam elastische Federn,
mittelst welcher diese Vögel ihre wurmförmige
Zunge desto leichter hervorschießen, und an der
hornigen Spitze derselben Insecten anspießen
können.

1. †. Martius, der Schwarzspecht, gemeine
Specht, die Hohlkrähe. P. niger, vertice
coccineo
.

Frisch tab. 34. fig. 1.

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[163/0183] Die sämmtlichen Gattungen dieses ebenfalls abenteuerlich gebildeten Geschlechts, sind in Ost- indien und Neu-Holland zu Hause. 1. Rhinoceros. B. processu rostri frontali recuruato. Abbild. n.h. Gegenst. tab. 24. III. PICI. Die Vögel dieser Ordnung haben kurze Füße, und meist einen geraden, nicht dicken Schnabel von mittelmäßiger Länge. 8. Picvs. Specht (Fr. pic. Engl. wood- pecker.) Rostrum polyedrum, apice cu- neato; lingua teres lumbriciformis, lon- gissima, mucronata, apice retrorsum aculeato; pedes scansorii. Die Spechte haben vorzüglich den sonderbaren Bau der Zunge, daß sich das Zungenbein in zwey lange grätenförmige Knorpel verläuft, die von hinten nach vorn über den ganzen Hirnschä- del unter der Haut liegen, und sich an der Stirne nahe an der Schnabelwurzel endigen. Diese Knorpel sind also gleichsam elastische Federn, mittelst welcher diese Vögel ihre wurmförmige Zunge desto leichter hervorschießen, und an der hornigen Spitze derselben Insecten anspießen können. 1. †. Martius, der Schwarzspecht, gemeine Specht, die Hohlkrähe. P. niger, vertice coccineo. Frisch tab. 34. fig. 1.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/183>, abgerufen am 18.04.2024.