Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 118.

Die Brauchbarkeit der Fische für den
Menschen ist ziemlich einfach, meist bloß zur
Speise; aber eben von dieser Seite für einen
großen Theil des Menschengeschlechts, der theils
fast ganz von diesen Thieren lebt, von der
äußersten Wichtigkeit. Selbst wilde Völker,
wie z. B. die Kamtschadalen, Brasilianer etc.
wissen die Fische auf die mannigfaltigste Weise,
sogar zu einer Art Mehl, zu Kuchen u. s. w.
zu bereiten: und bey vielen, wie z. B. unter
den Insulanern des stillen Oceans, macht der
Fischfang ihr Hauptgeschäft, - und in Rück-
sicht der überaus sinnreichen angemessenen Ge-
räthschaften, die sie sich dazu erfunden haben,
wirklich eine Art von nachdenkendem Studium
aus. Aber auch für einen großen Theil der
cultivirten Erde ist der Fang, z. B. des Hä-
rings, Kabeljaus, Thunnfisches u. dergl. m.
von äußerster Wichtigkeit - Der Thran von
Hayen, Häringen, Kabeljauen etc. wird häu-
figst in Lampen gebrannt. - Die ostlichsten
Küstenbewohner des mittlern Asien kleiden sich
in gegerbte Lachshäute. - Und manche Theile
einiger Fische werden zu technischen Gebrauch
und Kunstsachen benutzt; wie z. B. die Schup-
pen des Ukley zu Glasperlen; Fischhaut von
Rochen und Hayen etc.; Hausenblase etc.

§. 118.

Die Brauchbarkeit der Fische für den
Menschen ist ziemlich einfach, meist bloß zur
Speise; aber eben von dieser Seite für einen
großen Theil des Menschengeschlechts, der theils
fast ganz von diesen Thieren lebt, von der
äußersten Wichtigkeit. Selbst wilde Völker,
wie z. B. die Kamtschadalen, Brasilianer ꝛc.
wissen die Fische auf die mannigfaltigste Weise,
sogar zu einer Art Mehl, zu Kuchen u. s. w.
zu bereiten: und bey vielen, wie z. B. unter
den Insulanern des stillen Oceans, macht der
Fischfang ihr Hauptgeschäft, – und in Rück-
sicht der überaus sinnreichen angemessenen Ge-
räthschaften, die sie sich dazu erfunden haben,
wirklich eine Art von nachdenkendem Studium
aus. Aber auch für einen großen Theil der
cultivirten Erde ist der Fang, z. B. des Hä-
rings, Kabeljaus, Thunnfisches u. dergl. m.
von äußerster Wichtigkeit – Der Thran von
Hayen, Häringen, Kabeljauen ꝛc. wird häu-
figst in Lampen gebrannt. – Die ostlichsten
Küstenbewohner des mittlern Asien kleiden sich
in gegerbte Lachshäute. – Und manche Theile
einiger Fische werden zu technischen Gebrauch
und Kunstsachen benutzt; wie z. B. die Schup-
pen des Ukley zu Glasperlen; Fischhaut von
Rochen und Hayen ꝛc.; Hausenblase ꝛc.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000029">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0277" xml:id="pb257_0001" n="257"/>
          <head rendition="#c">§. 118.</head><lb/>
          <p>Die Brauchbarkeit der Fische für den<lb/>
Menschen ist ziemlich einfach, meist bloß zur<lb/>
Speise; aber eben von dieser Seite für einen<lb/>
großen Theil des Menschengeschlechts, der theils<lb/>
fast ganz von diesen Thieren lebt, von der<lb/>
äußersten Wichtigkeit. Selbst wilde Völker,<lb/>
wie z. B. die Kamtschadalen, Brasilianer &#xA75B;c.<lb/>
wissen die Fische auf die mannigfaltigste Weise,<lb/>
sogar zu einer Art Mehl, zu Kuchen u. s. w.<lb/>
zu bereiten: und bey vielen, wie z. B. unter<lb/>
den Insulanern des stillen Oceans, macht der<lb/>
Fischfang ihr Hauptgeschäft, &#x2013; und in Rück-<lb/>
sicht der überaus sinnreichen angemessenen Ge-<lb/>
räthschaften, die sie sich dazu erfunden haben,<lb/>
wirklich eine Art von nachdenkendem Studium<lb/>
aus. Aber auch für einen großen Theil der<lb/>
cultivirten Erde ist der Fang, z. B. des Hä-<lb/>
rings, Kabeljaus, Thunnfisches u. dergl. m.<lb/>
von äußerster Wichtigkeit &#x2013; Der Thran von<lb/>
Hayen, Häringen, Kabeljauen &#xA75B;c. wird häu-<lb/>
figst in Lampen gebrannt. &#x2013; Die ostlichsten<lb/>
Küstenbewohner des mittlern Asien kleiden sich<lb/>
in gegerbte Lachshäute. &#x2013; Und manche Theile<lb/>
einiger Fische werden zu technischen Gebrauch<lb/>
und Kunstsachen benutzt; wie z. B. die Schup-<lb/>
pen des Ukley zu Glasperlen; Fischhaut von<lb/>
Rochen und Hayen &#xA75B;c.; Hausenblase &#xA75B;c.</p>
        </div>
        <div n="2">
</div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[257/0277] §. 118. Die Brauchbarkeit der Fische für den Menschen ist ziemlich einfach, meist bloß zur Speise; aber eben von dieser Seite für einen großen Theil des Menschengeschlechts, der theils fast ganz von diesen Thieren lebt, von der äußersten Wichtigkeit. Selbst wilde Völker, wie z. B. die Kamtschadalen, Brasilianer ꝛc. wissen die Fische auf die mannigfaltigste Weise, sogar zu einer Art Mehl, zu Kuchen u. s. w. zu bereiten: und bey vielen, wie z. B. unter den Insulanern des stillen Oceans, macht der Fischfang ihr Hauptgeschäft, – und in Rück- sicht der überaus sinnreichen angemessenen Ge- räthschaften, die sie sich dazu erfunden haben, wirklich eine Art von nachdenkendem Studium aus. Aber auch für einen großen Theil der cultivirten Erde ist der Fang, z. B. des Hä- rings, Kabeljaus, Thunnfisches u. dergl. m. von äußerster Wichtigkeit – Der Thran von Hayen, Häringen, Kabeljauen ꝛc. wird häu- figst in Lampen gebrannt. – Die ostlichsten Küstenbewohner des mittlern Asien kleiden sich in gegerbte Lachshäute. – Und manche Theile einiger Fische werden zu technischen Gebrauch und Kunstsachen benutzt; wie z. B. die Schup- pen des Ukley zu Glasperlen; Fischhaut von Rochen und Hayen ꝛc.; Hausenblase ꝛc.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/277
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/277>, abgerufen am 28.03.2024.