Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

letzteres in mancherley Form; doch meist als Do-
decaeder mit rautenförmigen Flächen (-tab. II.
fig. 13 -); auch wie der Leucit (-tab. II.
fig. 14. -).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-
gende drey Arten des Granats; wovon ersterer
edler, die andern beyden aber gemeiner Granat
genannt werden.

1) Rother Granat, orientalischer Granat.

Meist von der gedachten rothen Farbe. Ge-
wicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth)
= 35,75 Kieselerde, 27,25 Thonerde, 36 Eisen-
kalk, 0,25 Braunsteinkalk. Findet sich vorzüg-
lich in Pegu; wird gemeiniglich als Zweckenkopf
(en cabochon) geschliffen.

2) Brauner Granat, Eisengranat.

Pechbraun, theils ins Zimmtbraune etc. Unter
andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch
beym Vesuvian vom Vesuv.

3) Grüner Granat, grüner Eisenstein

Lauchgrün, olivengrün etc. Gewicht = 3754.
Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kieselerde,
30,83 Kalkerde, 28,75 Eisenkalk. Unter an-
dern rein auscrystallisirt in der Leucit-Form
(-tab. II. fig. 14. -) beym Vesuvian vom
Wiluj. Gemeine Abarten häufig in Thüringen
und Meisen, auch nebst dem braunen am
Spitzenberg am Harz.

letzteres in mancherley Form; doch meist als Do-
decaëder mit rautenförmigen Flächen (–tab. II.
fig. 13 –); auch wie der Leucit (–tab. II.
fig. 14. –).

Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-
gende drey Arten des Granats; wovon ersterer
edler, die andern beyden aber gemeiner Granat
genannt werden.

1) Rother Granat, orientalischer Granat.

Meist von der gedachten rothen Farbe. Ge-
wicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth)
= 35,75 Kieselerde, 27,25 Thonerde, 36 Eisen-
kalk, 0,25 Braunsteinkalk. Findet sich vorzüg-
lich in Pegu; wird gemeiniglich als Zweckenkopf
(en cabochon) geschliffen.

2) Brauner Granat, Eisengranat.

Pechbraun, theils ins Zimmtbraune ꝛc. Unter
andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch
beym Vesuvian vom Vesuv.

3) Grüner Granat, grüner Eisenstein

Lauchgrün, olivengrün ꝛc. Gewicht = 3754.
Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kieselerde,
30,83 Kalkerde, 28,75 Eisenkalk. Unter an-
dern rein auscrystallisirt in der Leucit-Form
(–tab. II. fig. 14. –) beym Vesuvian vom
Wiluj. Gemeine Abarten häufig in Thüringen
und Meisen, auch nebst dem braunen am
Spitzenberg am Harz.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000029">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p rendition="#l1em"><pb facs="#f0582" xml:id="pb562_0001" n="562"/>
letzteres in mancherley Form; doch meist als Do-<lb/>
decaëder mit rautenförmigen Flächen (&#x2013;<hi rendition="#aq">tab</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 13 &#x2013;); auch wie der Leucit (&#x2013;<hi rendition="#aq">tab</hi>. II.<lb/><hi rendition="#aq">fig</hi>. 14. &#x2013;).</p>
            <p rendition="#l1em">Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol-<lb/>
gende drey Arten des Granats; wovon ersterer<lb/>
edler, die andern beyden aber gemeiner Granat<lb/>
genannt werden.</p>
            <p rendition="#indent-2">1) Rother Granat, orientalischer Granat.</p>
            <p rendition="#l1em">Meist von der gedachten rothen Farbe. Ge-<lb/>
wicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth)<lb/>
= 35,75 Kieselerde, 27,25 Thonerde, 36 Eisen-<lb/>
kalk, 0,25 Braunsteinkalk. Findet sich vorzüg-<lb/>
lich in Pegu; wird gemeiniglich als Zweckenkopf<lb/>
(<hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">en cabochon</hi></hi>) geschliffen.</p>
            <p rendition="#indent-2">2) Brauner Granat, Eisengranat.</p>
            <p rendition="#l1em">Pechbraun, theils ins Zimmtbraune &#xA75B;c. Unter<lb/>
andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch<lb/>
beym Vesuvian vom Vesuv.</p>
            <p rendition="#indent-2">3) Grüner Granat, grüner Eisenstein</p>
            <p rendition="#l1em">Lauchgrün, olivengrün &#xA75B;c. Gewicht = 3754.<lb/>
Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kieselerde,<lb/>
30,83 Kalkerde, 28,75 Eisenkalk. Unter an-<lb/>
dern rein auscrystallisirt in der Leucit-Form<lb/>
(&#x2013;<hi rendition="#aq">tab</hi>. II. <hi rendition="#aq">fig</hi>. 14. &#x2013;) beym Vesuvian vom<lb/>
Wiluj. Gemeine Abarten häufig in Thüringen<lb/>
und Meisen, auch nebst dem braunen am<lb/>
Spitzenberg am Harz.</p>
          </div>
          <div n="3">
</div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[562/0582] letzteres in mancherley Form; doch meist als Do- decaëder mit rautenförmigen Flächen (–tab. II. fig. 13 –); auch wie der Leucit (–tab. II. fig. 14. –). Nach den Hauptfarben unterscheidet man fol- gende drey Arten des Granats; wovon ersterer edler, die andern beyden aber gemeiner Granat genannt werden. 1) Rother Granat, orientalischer Granat. Meist von der gedachten rothen Farbe. Ge- wicht = 4188. Gehalt (nach Klaproth) = 35,75 Kieselerde, 27,25 Thonerde, 36 Eisen- kalk, 0,25 Braunsteinkalk. Findet sich vorzüg- lich in Pegu; wird gemeiniglich als Zweckenkopf (en cabochon) geschliffen. 2) Brauner Granat, Eisengranat. Pechbraun, theils ins Zimmtbraune ꝛc. Unter andern vorzüglich schön am St. Gotthard; auch beym Vesuvian vom Vesuv. 3) Grüner Granat, grüner Eisenstein Lauchgrün, olivengrün ꝛc. Gewicht = 3754. Gehalt (nach Wiegleb) = 36,45 Kieselerde, 30,83 Kalkerde, 28,75 Eisenkalk. Unter an- dern rein auscrystallisirt in der Leucit-Form (–tab. II. fig. 14. –) beym Vesuvian vom Wiluj. Gemeine Abarten häufig in Thüringen und Meisen, auch nebst dem braunen am Spitzenberg am Harz.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/582
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 562. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/582>, abgerufen am 25.04.2024.