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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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d. Gagatkohle, schwarzer Börnstein. (Fr.
jayet, jais, Engl. jet.)

Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger
Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli-
ren läßt.

Ihr ähnelt die cannel- oder kennel-coal aus
Lancashire. Dieser ihr Gewicht = 1275.

e. Schieferkohle, Blätterkohle.

Von schieferigem Gefüge; weich, und leicht
zersprengbar; trapezoidische Gestalt der Bruch-
stücke. Uebergang in Brandschiefer.

f. Glanzkohle.

Eisenschwarz; von fast metallischem Glänze;
groß muscheligem Bruche; würfliger Gestalt der
Bruchstücke; zur Feuerung die vorzüglichste, zu-
mahl häufigst in Großbritannien.

Gebrauch der letzgedachten beyden Arten (außer
dem allgemein bekannten der Steinkohlen über-
haupt), unter andern auch zum Theerschwehlen
und zur Gewinnung des Salmiaks.



III. Graphitgeschlecht.

1. Kohlenblende, [so genannte unverbrenn-
liche Steinkohle*)]. Anthracolithus.
Fr. Anthracite, plombagine charbonneuse.)

*) Unter diesem Nahmen hat sie schon Leibniz ge-
kannt, in dessen kleiner Mineraliensammlung,
die das hiesige akademische Museum als eine ehr-
würdige Reliquie aufbewahrt, ein Stückchen die-
ses Fossils, angeblich aus Böhmen, befindlich ist.

d. Gagatkohle, schwarzer Börnstein. (Fr.
jayet, jais, Engl. jet.)

Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger
Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli-
ren läßt.

Ihr ähnelt die cannel- oder kennel-coal aus
Lancashire. Dieser ihr Gewicht = 1275.

e. Schieferkohle, Blätterkohle.

Von schieferigem Gefüge; weich, und leicht
zersprengbar; trapezoidische Gestalt der Bruch-
stücke. Uebergang in Brandschiefer.

f. Glanzkohle.

Eisenschwarz; von fast metallischem Glänze;
groß muscheligem Bruche; würfliger Gestalt der
Bruchstücke; zur Feuerung die vorzüglichste, zu-
mahl häufigst in Großbritannien.

Gebrauch der letzgedachten beyden Arten (außer
dem allgemein bekannten der Steinkohlen über-
haupt), unter andern auch zum Theerschwehlen
und zur Gewinnung des Salmiaks.



III. Graphitgeschlecht.

1. Kohlenblende, [so genannte unverbrenn-
liche Steinkohle*)]. Anthracolithus.
Fr. Anthracite, plombagine charbonneuse.)

*) Unter diesem Nahmen hat sie schon Leibniz ge-
kannt, in dessen kleiner Mineraliensammlung,
die das hiesige akademische Museum als eine ehr-
würdige Reliquie aufbewahrt, ein Stückchen die-
ses Fossils, angeblich aus Böhmen, befindlich ist.
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[653/0673] d. Gagatkohle, schwarzer Börnstein. (Fr. jayet, jais, Engl. jet.) Kohlschwarz; mattglänzend; flachmuscheliger Bruch; fest, so daß sie sich drehen und poli- ren läßt. Ihr ähnelt die cannel- oder kennel-coal aus Lancashire. Dieser ihr Gewicht = 1275. e. Schieferkohle, Blätterkohle. Von schieferigem Gefüge; weich, und leicht zersprengbar; trapezoidische Gestalt der Bruch- stücke. Uebergang in Brandschiefer. f. Glanzkohle. Eisenschwarz; von fast metallischem Glänze; groß muscheligem Bruche; würfliger Gestalt der Bruchstücke; zur Feuerung die vorzüglichste, zu- mahl häufigst in Großbritannien. Gebrauch der letzgedachten beyden Arten (außer dem allgemein bekannten der Steinkohlen über- haupt), unter andern auch zum Theerschwehlen und zur Gewinnung des Salmiaks. III. Graphitgeschlecht. 1. Kohlenblende, [so genannte unverbrenn- liche Steinkohle *)]. Anthracolithus. Fr. Anthracite, plombagine charbonneuse.) *) Unter diesem Nahmen hat sie schon Leibniz ge- kannt, in dessen kleiner Mineraliensammlung, die das hiesige akademische Museum als eine ehr- würdige Reliquie aufbewahrt, ein Stückchen die- ses Fossils, angeblich aus Böhmen, befindlich ist.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 653. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/673>, abgerufen am 24.04.2024.