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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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sein Kalk enthält eine eigene Saure und bildet
mit Ammoniac (dem flüchtigen Alkali) ein
eigenes Mittelsalz.

1. Weiß Wolframerz, Tungstein, Schwer-
stein, irrig so genannte weiße Zinngraupen.
Scheelin calcaire.

Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchschei-
nend; fettglänzend; fast muscheliger Bruch; un-
geformt; oder in doppelt vierseitigen Pyrami-
den crystallisirt. Gewicht = 6066. Gehalt des
Schlackenwalder (nach Klaproth) = 77,75 Wol-
framkalk, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde, Wol-
framsäure und Kalkerde. Fundort vorzüglich an
gedachtem Orte in Böhmen.

2. Schwarz Wolframerz. Spuma lupi.
Scheelin ferrugine.

Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich;
mattglänzend; blätteriger Bruch; meist schalig;
ungeformt; oder crystallisirt, zumahl in platten
sechsseitigen Säulen und vierseitigen Tafeln.
Gewicht = 7130. Gehalt = Wolframsäure
mit Eisen und etwas Braunstein. Fundort zu-
mahl im Erzgebirge und in größter Menge auf
Dolcoath in Cornwall; auch im schinesischen Ka-
lin (S. 691. not. *). Ueberhaupt (so wie auch
das vorhergehende) meist bey Zinnstein.



XIX. Molybdängeschlecht.

Das Molybdän-Metall ist fast stahlgrau;
und sehr spröde; nicht sonderlich hart. Ge-

sein Kalk enthält eine eigene Saure und bildet
mit Ammoniac (dem flüchtigen Alkali) ein
eigenes Mittelsalz.

1. Weiß Wolframerz, Tungstein, Schwer-
stein, irrig so genannte weiße Zinngraupen.
Schéelin calcaire.

Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchschei-
nend; fettglänzend; fast muscheliger Bruch; un-
geformt; oder in doppelt vierseitigen Pyrami-
den crystallisirt. Gewicht = 6066. Gehalt des
Schlackenwalder (nach Klaproth) = 77,75 Wol-
framkalk, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde, Wol-
framsäure und Kalkerde. Fundort vorzüglich an
gedachtem Orte in Böhmen.

2. Schwarz Wolframerz. Spuma lupi.
Schéelin ferruginé.

Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich;
mattglänzend; blätteriger Bruch; meist schalig;
ungeformt; oder crystallisirt, zumahl in platten
sechsseitigen Säulen und vierseitigen Tafeln.
Gewicht = 7130. Gehalt = Wolframsäure
mit Eisen und etwas Braunstein. Fundort zu-
mahl im Erzgebirge und in größter Menge auf
Dolcoath in Cornwall; auch im schinesischen Ka-
lin (S. 691. not. *). Ueberhaupt (so wie auch
das vorhergehende) meist bey Zinnstein.



XIX. Molybdängeschlecht.

Das Molybdän-Metall ist fast stahlgrau;
und sehr spröde; nicht sonderlich hart. Ge-

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[707/0727] sein Kalk enthält eine eigene Saure und bildet mit Ammoniac (dem flüchtigen Alkali) ein eigenes Mittelsalz. 1. Weiß Wolframerz, Tungstein, Schwer- stein, irrig so genannte weiße Zinngraupen. Schéelin calcaire. Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchschei- nend; fettglänzend; fast muscheliger Bruch; un- geformt; oder in doppelt vierseitigen Pyrami- den crystallisirt. Gewicht = 6066. Gehalt des Schlackenwalder (nach Klaproth) = 77,75 Wol- framkalk, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde, Wol- framsäure und Kalkerde. Fundort vorzüglich an gedachtem Orte in Böhmen. 2. Schwarz Wolframerz. Spuma lupi. Schéelin ferruginé. Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglänzend; blätteriger Bruch; meist schalig; ungeformt; oder crystallisirt, zumahl in platten sechsseitigen Säulen und vierseitigen Tafeln. Gewicht = 7130. Gehalt = Wolframsäure mit Eisen und etwas Braunstein. Fundort zu- mahl im Erzgebirge und in größter Menge auf Dolcoath in Cornwall; auch im schinesischen Ka- lin (S. 691. not. *). Ueberhaupt (so wie auch das vorhergehende) meist bey Zinnstein. XIX. Molybdängeschlecht. Das Molybdän-Metall ist fast stahlgrau; und sehr spröde; nicht sonderlich hart. Ge-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 707. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/727>, abgerufen am 28.03.2024.