Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

Bild:
<< vorherige Seite

so wohl wucherndes Unkraut durch die Vogel
verpflanzt. Giftige Thiere finden sich aber
in dieser Classe von Thieren eben so wenig,
als in der vorigen.

§. 79.

Da die Bildung der Vögel, im Ganzen
genommen, ziemlich einförmig ist, und gewisse
Theile ihres Körpers, wie der Schnabel und
die Füße, die sich auf ihre ganze Lebensart
Nahrung etc. beziehen, schon an sich so viel von
ihrem Total. Habitus bestimmen; so haben die
mehresten Ornithologen auch ihre Classification
auf die Verschiedenheit des einen, oder des andern
von den genannten Theilen gegründet; Klein
z. B. auf die Bildung der Zehen, Möhring
auf die Bedeckung der Beine, Brisson auf
beides in Verbindung mit der Beschaffenheit
des Schnabels u. s. w. Linne nimmt in dem
Plan seines Systems der Vögel auch auf die
Bildung mehrerer Theile zugleich und so ziem-
lich auf den ganzen Habitus, Rücksicht; nur
scheint er sich in der Ausführung zuweilen
vergessen zu haben: wenigstens begreift man
nicht, wie Papageyen, Colibrite und Krähen
bey ihm in eine Ordnung verbunden, hinge-
gen Tauben und Hühner in zwey Ordnungen
von einander gerissen, und mehr Verbindun-
gen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer-
den dursten.

so wohl wucherndes Unkraut durch die Vogel
verpflanzt. Giftige Thiere finden sich aber
in dieser Classe von Thieren eben so wenig,
als in der vorigen.

§. 79.

Da die Bildung der Vögel, im Ganzen
genommen, ziemlich einförmig ist, und gewisse
Theile ihres Körpers, wie der Schnabel und
die Füße, die sich auf ihre ganze Lebensart
Nahrung ꝛc. beziehen, schon an sich so viel von
ihrem Total. Habitus bestimmen; so haben die
mehresten Ornithologen auch ihre Classification
auf die Verschiedenheit des einen, oder des andern
von den genannten Theilen gegründet; Klein
z. B. auf die Bildung der Zehen, Möhring
auf die Bedeckung der Beine, Brisson auf
beides in Verbindung mit der Beschaffenheit
des Schnabels u. s. w. Linné nimmt in dem
Plan seines Systems der Vögel auch auf die
Bildung mehrerer Theile zugleich und so ziem-
lich auf den ganzen Habitus, Rücksicht; nur
scheint er sich in der Ausführung zuweilen
vergessen zu haben: wenigstens begreift man
nicht, wie Papageyen, Colibrite und Krähen
bey ihm in eine Ordnung verbunden, hinge-
gen Tauben und Hühner in zwey Ordnungen
von einander gerissen, und mehr Verbindun-
gen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer-
den dursten.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000029">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0170" xml:id="pb150_0001" n="150"/>
so wohl wucherndes Unkraut durch die Vogel<lb/>
verpflanzt. Giftige Thiere finden sich aber<lb/>
in dieser Classe von Thieren eben so wenig,<lb/>
als in der vorigen.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 79.</head><lb/>
          <p>Da die Bildung der Vögel, im Ganzen<lb/>
genommen, ziemlich einförmig ist, und gewisse<lb/>
Theile ihres Körpers, wie der Schnabel und<lb/>
die Füße, die sich auf ihre ganze Lebensart<lb/>
Nahrung &#xA75B;c. beziehen, schon an sich so viel von<lb/>
ihrem Total. Habitus bestimmen; so haben die<lb/>
mehresten Ornithologen auch ihre Classification<lb/>
auf die Verschiedenheit des einen, oder des andern<lb/>
von den genannten Theilen gegründet; Klein<lb/>
z. B. auf die Bildung der Zehen, Möhring<lb/>
auf die Bedeckung der Beine, Brisson auf<lb/>
beides in Verbindung mit der Beschaffenheit<lb/>
des Schnabels u. s. w. Linné nimmt in dem<lb/>
Plan seines Systems der Vögel auch auf die<lb/>
Bildung mehrerer Theile zugleich und so ziem-<lb/>
lich auf den ganzen Habitus, Rücksicht; nur<lb/>
scheint er sich in der Ausführung zuweilen<lb/>
vergessen zu haben: wenigstens begreift man<lb/>
nicht, wie Papageyen, Colibrite und Krähen<lb/>
bey ihm in eine Ordnung verbunden, hinge-<lb/>
gen Tauben und Hühner in zwey Ordnungen<lb/>
von einander gerissen, und mehr Verbindun-<lb/>
gen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer-<lb/>
den dursten.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[150/0170] so wohl wucherndes Unkraut durch die Vogel verpflanzt. Giftige Thiere finden sich aber in dieser Classe von Thieren eben so wenig, als in der vorigen. §. 79. Da die Bildung der Vögel, im Ganzen genommen, ziemlich einförmig ist, und gewisse Theile ihres Körpers, wie der Schnabel und die Füße, die sich auf ihre ganze Lebensart Nahrung ꝛc. beziehen, schon an sich so viel von ihrem Total. Habitus bestimmen; so haben die mehresten Ornithologen auch ihre Classification auf die Verschiedenheit des einen, oder des andern von den genannten Theilen gegründet; Klein z. B. auf die Bildung der Zehen, Möhring auf die Bedeckung der Beine, Brisson auf beides in Verbindung mit der Beschaffenheit des Schnabels u. s. w. Linné nimmt in dem Plan seines Systems der Vögel auch auf die Bildung mehrerer Theile zugleich und so ziem- lich auf den ganzen Habitus, Rücksicht; nur scheint er sich in der Ausführung zuweilen vergessen zu haben: wenigstens begreift man nicht, wie Papageyen, Colibrite und Krähen bey ihm in eine Ordnung verbunden, hinge- gen Tauben und Hühner in zwey Ordnungen von einander gerissen, und mehr Verbindun- gen oder Trennungen dieser Art zugelassen wer- den dursten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/170
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 150. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/170>, abgerufen am 24.04.2024.