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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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§. 119.

Den mehresten Schaden thun die Raub-
fische; zumahl in den Weltmeeren die Haye;
und in den süßen Wassern die Hechte. - Auch
sind manche Fische wenigstens in gewissen Ge-
genden giftig, so daß ihr Genuß tödtlich wer-
den kann. So zumahl einige Gattungen von
Tetrodon.

§. 120.

Die systematische Classification der Fische
scheint noch mancher Verbesserung zu bedürfen.
Inzwischen bringt man sie vor der Hand im Gan-
zen unter zwey Hauptabtheilungen: nähmlich.

A) Knorpelfische (Pisces cartilaginei) die
keine wahren Gräten haben: und

B) mit Gräten versehene oder eigentlich so
genannte Fische (Pisces spinosi).

Die Knorpelfische sondert man in folgende
zwey Ordnungen, welche Hr. La Cepede nach
dem Daseyn oder Mangel des Kiemendeckels be-
stimmt, und hiernach die darunter gehörigen
Geschlechter vertheilt: nähmlich

I. Chondropterygii. Ohne Kiemendeckel.

II. Branchiostegi. Mit Kiemendeckel.

Die eigentlich so genannten Fische aber
hat Linne nach der Beschaffenheit und Lage der
Bauchflossen geordnet: nähmlich:

III. Apodes. Die gar keine Bauchflossen
haben.

§. 119.

Den mehresten Schaden thun die Raub-
fische; zumahl in den Weltmeeren die Haye;
und in den süßen Wassern die Hechte. – Auch
sind manche Fische wenigstens in gewissen Ge-
genden giftig, so daß ihr Genuß tödtlich wer-
den kann. So zumahl einige Gattungen von
Tetrodon.

§. 120.

Die systematische Classification der Fische
scheint noch mancher Verbesserung zu bedürfen.
Inzwischen bringt man sie vor der Hand im Gan-
zen unter zwey Hauptabtheilungen: nähmlich.

A) Knorpelfische (Pisces cartilaginei) die
keine wahren Gräten haben: und

B) mit Gräten versehene oder eigentlich so
genannte Fische (Pisces spinosi).

Die Knorpelfische sondert man in folgende
zwey Ordnungen, welche Hr. La Cepede nach
dem Daseyn oder Mangel des Kiemendeckels be-
stimmt, und hiernach die darunter gehörigen
Geschlechter vertheilt: nähmlich

I. Chondropterygii. Ohne Kiemendeckel.

II. Branchiostegi. Mit Kiemendeckel.

Die eigentlich so genannten Fische aber
hat Linné nach der Beschaffenheit und Lage der
Bauchflossen geordnet: nähmlich:

III. Apodes. Die gar keine Bauchflossen
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[258/0278] §. 119. Den mehresten Schaden thun die Raub- fische; zumahl in den Weltmeeren die Haye; und in den süßen Wassern die Hechte. – Auch sind manche Fische wenigstens in gewissen Ge- genden giftig, so daß ihr Genuß tödtlich wer- den kann. So zumahl einige Gattungen von Tetrodon. §. 120. Die systematische Classification der Fische scheint noch mancher Verbesserung zu bedürfen. Inzwischen bringt man sie vor der Hand im Gan- zen unter zwey Hauptabtheilungen: nähmlich. A) Knorpelfische (Pisces cartilaginei) die keine wahren Gräten haben: und B) mit Gräten versehene oder eigentlich so genannte Fische (Pisces spinosi). Die Knorpelfische sondert man in folgende zwey Ordnungen, welche Hr. La Cepede nach dem Daseyn oder Mangel des Kiemendeckels be- stimmt, und hiernach die darunter gehörigen Geschlechter vertheilt: nähmlich I. Chondropterygii. Ohne Kiemendeckel. II. Branchiostegi. Mit Kiemendeckel. Die eigentlich so genannten Fische aber hat Linné nach der Beschaffenheit und Lage der Bauchflossen geordnet: nähmlich: III. Apodes. Die gar keine Bauchflossen haben.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/278>, abgerufen am 19.04.2024.