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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803.

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§. 160.

Um so einförmiger scheint hingegen ihr in-
nerer Bau, als welcher nichts von alle dem
zeigt, was man mit den, für die thierische
Oekonomie so wichtigen, eigentlich so genannten
Eingeweiden, noch auch mit Nerven oder mit
wahren Muskeln, mit Knochen etc. vergleichen
könnte: sondern es reducirt sich ihre Organisa-
tion am Ende nur auf einige Arten von eigent-
lich so genannten Gefäßen (Adern) und auf
das dazwischen liegende Zellgewebe.

§. 161.

Dieses, das Zellgewebe, hat seinen Nah-
men mit mehrerem Rechte als das ihm übri-
gens ziemlich analoge Schleimgewebe der Thiere,
da es, wenigstens in vielen Theilen der Ge-
wächse, ein wirklich zellulöses Gefüge zeigt.
Es ist zumahl im so genannten Mark mancher
Gewächse deutlich zu erkennen, und enthält
häufig einzelne dazwischen vertheilte größere
Bläschen (vtriculi).

§. 162.

Die eigentlich so genannten Gefäße (§. 160.)
lassen sich nach Verschiedenheit des Stoffes, den
sie führen, im Ganzen auf zwey Hauptclassen
bringen, nähmlich:

A) Saftgefäße (vasa succosa), so tropf-
bare Flüssigkeiten enthalten, und

§. 160.

Um so einförmiger scheint hingegen ihr in-
nerer Bau, als welcher nichts von alle dem
zeigt, was man mit den, für die thierische
Oekonomie so wichtigen, eigentlich so genannten
Eingeweiden, noch auch mit Nerven oder mit
wahren Muskeln, mit Knochen ꝛc. vergleichen
könnte: sondern es reducirt sich ihre Organisa-
tion am Ende nur auf einige Arten von eigent-
lich so genannten Gefäßen (Adern) und auf
das dazwischen liegende Zellgewebe.

§. 161.

Dieses, das Zellgewebe, hat seinen Nah-
men mit mehrerem Rechte als das ihm übri-
gens ziemlich analoge Schleimgewebe der Thiere,
da es, wenigstens in vielen Theilen der Ge-
wächse, ein wirklich zellulöses Gefüge zeigt.
Es ist zumahl im so genannten Mark mancher
Gewächse deutlich zu erkennen, und enthält
häufig einzelne dazwischen vertheilte größere
Bläschen (vtriculi).

§. 162.

Die eigentlich so genannten Gefäße (§. 160.)
lassen sich nach Verschiedenheit des Stoffes, den
sie führen, im Ganzen auf zwey Hauptclassen
bringen, nähmlich:

A) Saftgefäße (vasa succosa), so tropf-
bare Flüssigkeiten enthalten, und

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[487/0507] §. 160. Um so einförmiger scheint hingegen ihr in- nerer Bau, als welcher nichts von alle dem zeigt, was man mit den, für die thierische Oekonomie so wichtigen, eigentlich so genannten Eingeweiden, noch auch mit Nerven oder mit wahren Muskeln, mit Knochen ꝛc. vergleichen könnte: sondern es reducirt sich ihre Organisa- tion am Ende nur auf einige Arten von eigent- lich so genannten Gefäßen (Adern) und auf das dazwischen liegende Zellgewebe. §. 161. Dieses, das Zellgewebe, hat seinen Nah- men mit mehrerem Rechte als das ihm übri- gens ziemlich analoge Schleimgewebe der Thiere, da es, wenigstens in vielen Theilen der Ge- wächse, ein wirklich zellulöses Gefüge zeigt. Es ist zumahl im so genannten Mark mancher Gewächse deutlich zu erkennen, und enthält häufig einzelne dazwischen vertheilte größere Bläschen (vtriculi). §. 162. Die eigentlich so genannten Gefäße (§. 160.) lassen sich nach Verschiedenheit des Stoffes, den sie führen, im Ganzen auf zwey Hauptclassen bringen, nähmlich: A) Saftgefäße (vasa succosa), so tropf- bare Flüssigkeiten enthalten, und

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 7. Aufl. Göttingen, 1803, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1803/507>, abgerufen am 29.03.2024.