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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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1. Ineptus. der Dudu, Dronte, Walghvogel.
(Cygnus cucullatus.) D. pedibus ambula-
toriis, cauda breuissima, pennis incuruis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 35.

Ehedem auf Ile de France und Bourbon. -
Aber nach den Versicherungen des Hrn. Morel,
der deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung
angestellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht
mehr. Und das ist nicht unwahrscheinlich, da
er das schwerleibigste, langsamste Thier der
ganzen Classe, folglich leicht zu fangen, und
doch wegen seines widrigen Fleisches von wenig
Nutzen war*).



So weit die Landvögel. Nun die Was-
servögel in II. Ordnungen.

VIII. GRALLAE.

Diese, die Sumpfvögel, haben einen
walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge,
lange Füße, und auch mehrentheils seinen lan-
gen Hals, aber kurzen Schwanz. Sie halten
sich in sumpfigem, moorigem Boden auf, leben
meist von Amphibien, Fischen, Insecten und
Wasserpflanzen, die mehresten nisten auf der
Erde oder im Schilf, und werden großentheils

*) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Verän-
derlichkeit in der Schöpfung im ersten Theile
der Beyträge zur Naturgeschichte S. 24 u. f.
gehandelt.

1. Ineptus. der Dudu, Dronte, Walghvogel.
(Cygnus cucullatus.) D. pedibus ambula-
toriis, cauda breuissima, pennis incuruis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 35.

Ehedem auf Ile de France und Bourbon. –
Aber nach den Versicherungen des Hrn. Morel,
der deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung
angestellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht
mehr. Und das ist nicht unwahrscheinlich, da
er das schwerleibigste, langsamste Thier der
ganzen Classe, folglich leicht zu fangen, und
doch wegen seines widrigen Fleisches von wenig
Nutzen war*).



So weit die Landvögel. Nun die Was-
servögel in II. Ordnungen.

VIII. GRALLAE.

Diese, die Sumpfvögel, haben einen
walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge,
lange Füße, und auch mehrentheils seinen lan-
gen Hals, aber kurzen Schwanz. Sie halten
sich in sumpfigem, moorigem Boden auf, leben
meist von Amphibien, Fischen, Insecten und
Wasserpflanzen, die mehresten nisten auf der
Erde oder im Schilf, und werden großentheils

*) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Verän-
derlichkeit in der Schöpfung im ersten Theile
der Beyträge zur Naturgeschichte S. 24 u. f.
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[209/0233] 1. Ineptus. der Dudu, Dronte, Walghvogel. (Cygnus cucullatus.) D. pedibus ambula- toriis, cauda breuissima, pennis incuruis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 35. Ehedem auf Ile de France und Bourbon. – Aber nach den Versicherungen des Hrn. Morel, der deßhalb an Ort und Stelle Untersuchung angestellt hat, existirt dieser Vogel jetzt nicht mehr. Und das ist nicht unwahrscheinlich, da er das schwerleibigste, langsamste Thier der ganzen Classe, folglich leicht zu fangen, und doch wegen seines widrigen Fleisches von wenig Nutzen war *). So weit die Landvögel. Nun die Was- servögel in II. Ordnungen. VIII. GRALLAE. Diese, die Sumpfvögel, haben einen walzenförmigen Schnabel von ungleicher Länge, lange Füße, und auch mehrentheils seinen lan- gen Hals, aber kurzen Schwanz. Sie halten sich in sumpfigem, moorigem Boden auf, leben meist von Amphibien, Fischen, Insecten und Wasserpflanzen, die mehresten nisten auf der Erde oder im Schilf, und werden großentheils *) Ich habe von diesem u. a. Beweisen der Verän- derlichkeit in der Schöpfung im ersten Theile der Beyträge zur Naturgeschichte S. 24 u. f. gehandelt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/233>, abgerufen am 29.03.2024.