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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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rey, unter dem Nahmen Kulan*), von da er
jährlich im Herbst in großen Herden südlich
nach Indien und Persien zu zieht und daselbst
überwintert. Er ist größer und schlanker als
der zahme Esel, und von ausnehmender Schnel-
ligkeit. - Ins nördlichste Europa ist der Esel
bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. Auch artet
er wenig aus. Höchstens etwa in der Farbe,
da es z. B. weiße Esel gibt.



Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten,
und geben zweyerley Bastarde, die von großer
Dauerhaftigkeit und Stärke, und zuweilen (aber
sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das ge-
meine Maulthier [mulus, Fr. le mulet**)],
das vom männlichen Esel gezeugt, und von der
Stute geworfen wird. Das andere ist der
Maulesel [hinnus, Fr. le bardeau***)], der
vom Hengste gezeugt, und von der Eselinn ge-
worfen ist. Dieser letztere ist seltner, und hat
Gelegenheit zur Sage von den fabelhaften Ju-
marn, oder vorgeblichen Bastarden vom Pferde-
und Ochsengeschlecht, gegeben.

3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime
regularibus
.

The Sebra, von G. Stubbs, 1771.

Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene
Gattungen gibt, deren eine man fälschlich für
die Weibchen der andern gehalten hat) ist im

*) Pallas in Act. Acad. Petropol. 1777. P. II.
p. 258. sq.
**) Buffon, supplem. vol. III. tab. I.
***) Buffon l. c. tab. 2.

rey, unter dem Nahmen Kulan*), von da er
jährlich im Herbst in großen Herden südlich
nach Indien und Persien zu zieht und daselbst
überwintert. Er ist größer und schlanker als
der zahme Esel, und von ausnehmender Schnel-
ligkeit. – Ins nördlichste Europa ist der Esel
bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. Auch artet
er wenig aus. Höchstens etwa in der Farbe,
da es z. B. weiße Esel gibt.



Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten,
und geben zweyerley Bastarde, die von großer
Dauerhaftigkeit und Stärke, und zuweilen (aber
sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das ge-
meine Maulthier [mulus, Fr. le mulet**)],
das vom männlichen Esel gezeugt, und von der
Stute geworfen wird. Das andere ist der
Maulesel [hinnus, Fr. le bardeau***)], der
vom Hengste gezeugt, und von der Eselinn ge-
worfen ist. Dieser letztere ist seltner, und hat
Gelegenheit zur Sage von den fabelhaften Ju-
marn, oder vorgeblichen Bastarden vom Pferde-
und Ochsengeschlecht, gegeben.

3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime
regularibus
.

The Sebra, von G. Stubbs, 1771.

Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene
Gattungen gibt, deren eine man fälschlich für
die Weibchen der andern gehalten hat) ist im

*) Pallas in Act. Acad. Petropol. 1777. P. II.
p. 258. sq.
**) Buffon, supplem. vol. III. tab. I.
***) Buffon l. c. tab. 2.
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[111/0135] rey, unter dem Nahmen Kulan *), von da er jährlich im Herbst in großen Herden südlich nach Indien und Persien zu zieht und daselbst überwintert. Er ist größer und schlanker als der zahme Esel, und von ausnehmender Schnel- ligkeit. – Ins nördlichste Europa ist der Esel bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus. Höchstens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt. Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten, und geben zweyerley Bastarde, die von großer Dauerhaftigkeit und Stärke, und zuweilen (aber sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das ge- meine Maulthier [mulus, Fr. le mulet **)], das vom männlichen Esel gezeugt, und von der Stute geworfen wird. Das andere ist der Maulesel [hinnus, Fr. le bardeau ***)], der vom Hengste gezeugt, und von der Eselinn ge- worfen ist. Dieser letztere ist seltner, und hat Gelegenheit zur Sage von den fabelhaften Ju- marn, oder vorgeblichen Bastarden vom Pferde- und Ochsengeschlecht, gegeben. 3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime regularibus. The Sebra, von G. Stubbs, 1771. Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene Gattungen gibt, deren eine man fälschlich für die Weibchen der andern gehalten hat) ist im *) Pallas in Act. Acad. Petropol. 1777. P. II. p. 258. sq. **) Buffon, supplem. vol. III. tab. I. ***) Buffon l. c. tab. 2.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/135>, abgerufen am 29.03.2024.