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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807.

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Fundort im Passauischen in einer gemengten Ge-
birgsart aus vorwaltendem Feldspath mit Quarz,
Hornblende etc. und bey Arendal in Norwegen
in Quarz.

3. Titan-Schörl, Rutil. Titane siliceo-
calcaire.

Braunroth; theils mit einem dem Metallischen
sich nähernden Glanze; meist nadelförmig; zu-
mahl in und auf Bergcrystall und gemeinem
Quarz; theils aber in stärkern, vierseitigen, der
Länge nach gestreiften, stangenförmigen Crystal-
len; so vorzüglich bey Boinik in Ungarn in ei-
nem aus Glimmerschiefer und milchweißem Quarz
geschichteten Lager.

Der ihm nahe verwandte Nigrin findet sich in
stumpftantigen Körnern und kleinen Geschieben
in den Goldseifenwerken bey Olahpiau in Sieben-
bürgen, und hält (nach Klaproth) = 84 Titan-
kalk, 14 Eisenkalk, 2 Braunsteinkalk.



XX. Tellurgeschlecht.

Das Tellurium (Sylvanium), dessen
eigenthümliche Metallität zuerst von Hrn. Mül-
ler von Reichenstein entdeckt, und nachher
von Hrn. Klaproth vollkommen bestätigt
worden, hat eine aus dem Zinnweißen ins
Bleygraue fallende Farbe; ist starkglänzend;
hat blätterigen Bruch; ist sehr spröde; und
leicht flüssig. Gewicht nur = 6115. Also
das leichteste von allen Metallen.

Fundort im Passauischen in einer gemengten Ge-
birgsart aus vorwaltendem Feldspath mit Quarz,
Hornblende ꝛc. und bey Arendal in Norwegen
in Quarz.

3. Titan-Schörl, Rutil. Titane siliceo-
calcaire.

Braunroth; theils mit einem dem Metallischen
sich nähernden Glanze; meist nadelförmig; zu-
mahl in und auf Bergcrystall und gemeinem
Quarz; theils aber in stärkern, vierseitigen, der
Länge nach gestreiften, stangenförmigen Crystal-
len; so vorzüglich bey Boinik in Ungarn in ei-
nem aus Glimmerschiefer und milchweißem Quarz
geschichteten Lager.

Der ihm nahe verwandte Nigrin findet sich in
stumpftantigen Körnern und kleinen Geschieben
in den Goldseifenwerken bey Olahpiau in Sieben-
bürgen, und hält (nach Klaproth) = 84 Titan-
kalk, 14 Eisenkalk, 2 Braunsteinkalk.



XX. Tellurgeschlecht.

Das Tellurium (Sylvanium), dessen
eigenthümliche Metallität zuerst von Hrn. Mül-
ler von Reichenstein entdeckt, und nachher
von Hrn. Klaproth vollkommen bestätigt
worden, hat eine aus dem Zinnweißen ins
Bleygraue fallende Farbe; ist starkglänzend;
hat blätterigen Bruch; ist sehr spröde; und
leicht flüssig. Gewicht nur = 6115. Also
das leichteste von allen Metallen.

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[715/0739] Fundort im Passauischen in einer gemengten Ge- birgsart aus vorwaltendem Feldspath mit Quarz, Hornblende ꝛc. und bey Arendal in Norwegen in Quarz. 3. Titan-Schörl, Rutil. Titane siliceo- calcaire. Braunroth; theils mit einem dem Metallischen sich nähernden Glanze; meist nadelförmig; zu- mahl in und auf Bergcrystall und gemeinem Quarz; theils aber in stärkern, vierseitigen, der Länge nach gestreiften, stangenförmigen Crystal- len; so vorzüglich bey Boinik in Ungarn in ei- nem aus Glimmerschiefer und milchweißem Quarz geschichteten Lager. Der ihm nahe verwandte Nigrin findet sich in stumpftantigen Körnern und kleinen Geschieben in den Goldseifenwerken bey Olahpiau in Sieben- bürgen, und hält (nach Klaproth) = 84 Titan- kalk, 14 Eisenkalk, 2 Braunsteinkalk. XX. Tellurgeschlecht. Das Tellurium (Sylvanium), dessen eigenthümliche Metallität zuerst von Hrn. Mül- ler von Reichenstein entdeckt, und nachher von Hrn. Klaproth vollkommen bestätigt worden, hat eine aus dem Zinnweißen ins Bleygraue fallende Farbe; ist starkglänzend; hat blätterigen Bruch; ist sehr spröde; und leicht flüssig. Gewicht nur = 6115. Also das leichteste von allen Metallen.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 8. Aufl. Göttingen, 1807, S. 715. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1807/739>, abgerufen am 24.04.2024.