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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814.

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A) Kohlensaure Strontianart.
Strontiane carbonatee.

1. Strontianit.

Meist blaß spargelgrün, theils weißlich; durch-
scheinend; schimmernd; theils glasglänzend; fa-
serig; theils stänglich zusammengehäuft; meist
in keilförmigen Bruchstücken; meist ungeformt;
äußerst selten in nadelförmigen abgesonderten
Crystallen. Gewicht = 3591 L. Gehalt (nach
Klaproth) = 69,50 Strontianerde, 30 Kohlen-
säure, 0,50 Wasser. Halbhart. Fundort im
Bleygange des Granitgebirges bey Strontian
in Schottland, meist in Schwerspath einge-
wachsen.*)

B) Schwefelsaure Strontianarten.
Strontiane sulfatee.

2. Cälestein, Schützit.

Nicht bloß, wie der erste Nahme andeutet,
blau, sondern auch weiß, gelblich, graulich etc.:
mehr oder weniger durchscheinend und auch un-

*) Der Strontianit, der oft mit dem Witherit ver-
wechselt worden, unterscheidet sich besonders auch
dadurch von demselben, daß er, nach den Ver-
suchen, die ich damit an warmblütigen Thieren
angestellt, von denselben ohne allen merklichen
Nachtheil genossen wird, da hingegen der Wit-
herit bekanntlich denselben ein tödtliches Gift
ist. - Ich habe diese Versuche im III. B. der
medicinischen Bibliothek S. 730 beschrieben. Auch
gibt nach der Bemerkung des Hrn. Dr. Ash, ein
mit der salpetersauren Auflösung der Strontianerde
getränktes Papier, wenn es getrocknet und ange-
zündet wird, eine schön purpurrothe Flamme,
da hingegen die vom Witherit uuter gleichen Um-
ständen gelblichweiß brennt.
A) Kohlensaure Strontianart.
Strontiane carbonatée.

1. Strontianit.

Meist blaß spargelgrün, theils weißlich; durch-
scheinend; schimmernd; theils glasglänzend; fa-
serig; theils stänglich zusammengehäuft; meist
in keilförmigen Bruchstücken; meist ungeformt;
äußerst selten in nadelförmigen abgesonderten
Crystallen. Gewicht = 3591 L. Gehalt (nach
Klaproth) = 69,50 Strontianerde, 30 Kohlen-
säure, 0,50 Wasser. Halbhart. Fundort im
Bleygange des Granitgebirges bey Strontian
in Schottland, meist in Schwerspath einge-
wachsen.*)

B) Schwefelsaure Strontianarten.
Strontiane sulfatée.

2. Cälestein, Schützit.

Nicht bloß, wie der erste Nahme andeutet,
blau, sondern auch weiß, gelblich, graulich ꝛc.:
mehr oder weniger durchscheinend und auch un-

*) Der Strontianit, der oft mit dem Witherit ver-
wechselt worden, unterscheidet sich besonders auch
dadurch von demselben, daß er, nach den Ver-
suchen, die ich damit an warmblütigen Thieren
angestellt, von denselben ohne allen merklichen
Nachtheil genossen wird, da hingegen der Wit-
herit bekanntlich denselben ein tödtliches Gift
ist. – Ich habe diese Versuche im III. B. der
medicinischen Bibliothek S. 730 beschrieben. Auch
gibt nach der Bemerkung des Hrn. Dr. Ash, ein
mit der salpetersauren Auflösung der Strontianerde
getränktes Papier, wenn es getrocknet und ange-
zündet wird, eine schön purpurrothe Flamme,
da hingegen die vom Witherit uuter gleichen Um-
ständen gelblichweiß brennt.
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[638/0656] A) Kohlensaure Strontianart. Strontiane carbonatée. 1. Strontianit. Meist blaß spargelgrün, theils weißlich; durch- scheinend; schimmernd; theils glasglänzend; fa- serig; theils stänglich zusammengehäuft; meist in keilförmigen Bruchstücken; meist ungeformt; äußerst selten in nadelförmigen abgesonderten Crystallen. Gewicht = 3591 L. Gehalt (nach Klaproth) = 69,50 Strontianerde, 30 Kohlen- säure, 0,50 Wasser. Halbhart. Fundort im Bleygange des Granitgebirges bey Strontian in Schottland, meist in Schwerspath einge- wachsen. *) B) Schwefelsaure Strontianarten. Strontiane sulfatée. 2. Cälestein, Schützit. Nicht bloß, wie der erste Nahme andeutet, blau, sondern auch weiß, gelblich, graulich ꝛc.: mehr oder weniger durchscheinend und auch un- *) Der Strontianit, der oft mit dem Witherit ver- wechselt worden, unterscheidet sich besonders auch dadurch von demselben, daß er, nach den Ver- suchen, die ich damit an warmblütigen Thieren angestellt, von denselben ohne allen merklichen Nachtheil genossen wird, da hingegen der Wit- herit bekanntlich denselben ein tödtliches Gift ist. – Ich habe diese Versuche im III. B. der medicinischen Bibliothek S. 730 beschrieben. Auch gibt nach der Bemerkung des Hrn. Dr. Ash, ein mit der salpetersauren Auflösung der Strontianerde getränktes Papier, wenn es getrocknet und ange- zündet wird, eine schön purpurrothe Flamme, da hingegen die vom Witherit uuter gleichen Um- ständen gelblichweiß brennt.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Göttingen, 1814, S. 638. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1814/656>, abgerufen am 19.04.2024.