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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816.

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nen Zustande am Kopfe tragen (Antennae, Fühl-
hörner
), und die alle Mahl an der Wurzel einge-
lenkt, meist aber auch noch außerdem gegliedert sind;
und endlich durch die hornartigen, eingelenkten
Füße, und deren größere Anzahl, da die völlig aus-
gebildeten Insecten zum allermindesten ihrer sechs,
manche aber wohl auf anderthalb hundert etc. haben.

§. 123.

Außer den angegebenen Merkzeichen, haben die
Insecten in ihrem Äußern wenig, was ihnen allen
gemein wäre. Die ganz unermeßliche Anzahl der Gat-
tungen, ihre so unendlich verschiedenen Bestimmungen,
und dahin abzweckende eben so verschiedene Lebensart,
Bedürfnisse etc. erfordern eine äußerst vielartige Bil-
dung, in welcher sie, so wie in der ungleichen Größe
ihres Körpers, ausnehmend von einander abweichen.

§. 124.

Selbst die äußere Bedeckung ihres Körpers
ist mannigfaltiger als bey den übrigen Thieren. Sehr
viele sind wie mit einem hornartigen Panzer über-
zogen, der aus mehreren Stücken besteht, die sich wie
Schienen eines Blechhandschuhes über einander schie-
ben lassen; und wodurch diese Thiere vor mancherley
Unfällen gesichert, und für den Mangel der Knochen,
die bey andern Thieren zur Anlage der Muskeln etc.
dienen, entschädigt werden. Manche sind mit feinen
Haaren besetzt, und bey den Schmetterlingen etc.
die Flügel mit sogenannten Federchen, oder vielmehr
Schuppen bedeckt, die zum Theil von den schönsten
Farben sind: so wie sich überhaupt unter den Insecten
Thiere von unbeschreiblicher Schönheit finden.

nen Zustande am Kopfe tragen (Antennae, Fühl-
hörner
), und die alle Mahl an der Wurzel einge-
lenkt, meist aber auch noch außerdem gegliedert sind;
und endlich durch die hornartigen, eingelenkten
Füße, und deren größere Anzahl, da die völlig aus-
gebildeten Insecten zum allermindesten ihrer sechs,
manche aber wohl auf anderthalb hundert ꝛc. haben.

§. 123.

Außer den angegebenen Merkzeichen, haben die
Insecten in ihrem Äußern wenig, was ihnen allen
gemein wäre. Die ganz unermeßliche Anzahl der Gat-
tungen, ihre so unendlich verschiedenen Bestimmungen,
und dahin abzweckende eben so verschiedene Lebensart,
Bedürfnisse ꝛc. erfordern eine äußerst vielartige Bil-
dung, in welcher sie, so wie in der ungleichen Größe
ihres Körpers, ausnehmend von einander abweichen.

§. 124.

Selbst die äußere Bedeckung ihres Körpers
ist mannigfaltiger als bey den übrigen Thieren. Sehr
viele sind wie mit einem hornartigen Panzer über-
zogen, der aus mehreren Stücken besteht, die sich wie
Schienen eines Blechhandschuhes über einander schie-
ben lassen; und wodurch diese Thiere vor mancherley
Unfällen gesichert, und für den Mangel der Knochen,
die bey andern Thieren zur Anlage der Muskeln ꝛc.
dienen, entschädigt werden. Manche sind mit feinen
Haaren besetzt, und bey den Schmetterlingen ꝛc.
die Flügel mit sogenannten Federchen, oder vielmehr
Schuppen bedeckt, die zum Theil von den schönsten
Farben sind: so wie sich überhaupt unter den Insecten
Thiere von unbeschreiblicher Schönheit finden.

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[250/0269] nen Zustande am Kopfe tragen (Antennae, Fühl- hörner), und die alle Mahl an der Wurzel einge- lenkt, meist aber auch noch außerdem gegliedert sind; und endlich durch die hornartigen, eingelenkten Füße, und deren größere Anzahl, da die völlig aus- gebildeten Insecten zum allermindesten ihrer sechs, manche aber wohl auf anderthalb hundert ꝛc. haben. §. 123. Außer den angegebenen Merkzeichen, haben die Insecten in ihrem Äußern wenig, was ihnen allen gemein wäre. Die ganz unermeßliche Anzahl der Gat- tungen, ihre so unendlich verschiedenen Bestimmungen, und dahin abzweckende eben so verschiedene Lebensart, Bedürfnisse ꝛc. erfordern eine äußerst vielartige Bil- dung, in welcher sie, so wie in der ungleichen Größe ihres Körpers, ausnehmend von einander abweichen. §. 124. Selbst die äußere Bedeckung ihres Körpers ist mannigfaltiger als bey den übrigen Thieren. Sehr viele sind wie mit einem hornartigen Panzer über- zogen, der aus mehreren Stücken besteht, die sich wie Schienen eines Blechhandschuhes über einander schie- ben lassen; und wodurch diese Thiere vor mancherley Unfällen gesichert, und für den Mangel der Knochen, die bey andern Thieren zur Anlage der Muskeln ꝛc. dienen, entschädigt werden. Manche sind mit feinen Haaren besetzt, und bey den Schmetterlingen ꝛc. die Flügel mit sogenannten Federchen, oder vielmehr Schuppen bedeckt, die zum Theil von den schönsten Farben sind: so wie sich überhaupt unter den Insecten Thiere von unbeschreiblicher Schönheit finden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 9. Aufl. Wien, 1816, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1816/269>, abgerufen am 29.03.2024.