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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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Diese Muscheln sind wegen ihres Barts be-
rühmt, womit sie sich befestigen können, und der
eine braune Seide (lana penna) gibt, die in
Smyrna, Tarent, Palermo etc. zu Handschuhen
u. dergl. verarbeitet wird.

1. Rudis. P. testa sulcata: squamis fornicatis,
per series digestis.

Chemnitz vol. VIII. tab. 88. fig. 773 sq.

2. Nobilis. P. testa striata: squamis canali-
culato tubulosis subimbricatis.

Chemnitz vol. VIII. tab. 89. fig. 775 sq.

C) Einschalige Conchylien mit bestimm-
ten Windungen
. Schnecken.
COCHLEAE. (Mollusca testacea ce-
phalopoda et gasteropoda
.)

Die Richtung der Schneckenwindungen ist fast
durchgehends gleichförmig; so nähmlich, daß,
wenn man die Spitze unterwärts und die Mün-
dung nach oben gerichtet hält, diese letztere
einem alsdann links zugekehrt ist, und die Win-
dungen von oben nach unten rechts, (der schein-
baren Bewegung der Sonne gleich) laufen.

Einige wenige Gattungen haben von Natur eine
gegenseitige Windung; (- s. Abbild. n. h. Ge-
genst.
tab.
20. -) und dann finden sich auch,
obschon äußerst selten, unter andern Schnecken
zuweilen völlig linksgewundne Mißgeburten
(anfractibus sinistris s. contrariis)*).

Einige Schnecken vermögen ihr Gehäuse mit-
telst eines besondern Deckels (operculum) zu zu-

*) s. Chemnitz Conchylien-Cabinet IX. B. 1 Ab-
schnitt von den Linksschnecken.

Diese Muscheln sind wegen ihres Barts be-
rühmt, womit sie sich befestigen können, und der
eine braune Seide (lana penna) gibt, die in
Smyrna, Tarent, Palermo ꝛc. zu Handschuhen
u. dergl. verarbeitet wird.

1. Rudis. P. testa sulcata: squamis fornicatis,
per series digestis.

Chemnitz vol. VIII. tab. 88. fig. 773 sq.

2. Nobilis. P. testa striata: squamis canali-
culato tubulosis subimbricatis.

Chemnitz vol. VIII. tab. 89. fig. 775 sq.

C) Einschalige Conchylien mit bestimm-
ten Windungen
. Schnecken.
COCHLEAE. (Mollusca testacea ce-
phalopoda et gasteropoda
.)

Die Richtung der Schneckenwindungen ist fast
durchgehends gleichförmig; so nähmlich, daß,
wenn man die Spitze unterwärts und die Mün-
dung nach oben gerichtet hält, diese letztere
einem alsdann links zugekehrt ist, und die Win-
dungen von oben nach unten rechts, (der schein-
baren Bewegung der Sonne gleich) laufen.

Einige wenige Gattungen haben von Natur eine
gegenseitige Windung; (– s. Abbild. n. h. Ge-
genst.
tab.
20. –) und dann finden sich auch,
obschon äußerst selten, unter andern Schnecken
zuweilen völlig linksgewundne Mißgeburten
(anfractibus sinistris s. contrariis)*).

Einige Schnecken vermögen ihr Gehäuse mit-
telst eines besondern Deckels (operculum) zu zu-

*) s. Chemnitz Conchylien-Cabinet IX. B. 1 Ab-
schnitt von den Linksschnecken.
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[470/0492] Diese Muscheln sind wegen ihres Barts be- rühmt, womit sie sich befestigen können, und der eine braune Seide (lana penna) gibt, die in Smyrna, Tarent, Palermo ꝛc. zu Handschuhen u. dergl. verarbeitet wird. 1. Rudis. P. testa sulcata: squamis fornicatis, per series digestis. Chemnitz vol. VIII. tab. 88. fig. 773 sq. 2. Nobilis. P. testa striata: squamis canali- culato tubulosis subimbricatis. Chemnitz vol. VIII. tab. 89. fig. 775 sq. C) Einschalige Conchylien mit bestimm- ten Windungen. Schnecken. COCHLEAE. (Mollusca testacea ce- phalopoda et gasteropoda.) Die Richtung der Schneckenwindungen ist fast durchgehends gleichförmig; so nähmlich, daß, wenn man die Spitze unterwärts und die Mün- dung nach oben gerichtet hält, diese letztere einem alsdann links zugekehrt ist, und die Win- dungen von oben nach unten rechts, (der schein- baren Bewegung der Sonne gleich) laufen. Einige wenige Gattungen haben von Natur eine gegenseitige Windung; (– s. Abbild. n. h. Ge- genst. tab. 20. –) und dann finden sich auch, obschon äußerst selten, unter andern Schnecken zuweilen völlig linksgewundne Mißgeburten (anfractibus sinistris s. contrariis) *). Einige Schnecken vermögen ihr Gehäuse mit- telst eines besondern Deckels (operculum) zu zu- *) s. Chemnitz Conchylien-Cabinet IX. B. 1 Ab- schnitt von den Linksschnecken.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/492>, abgerufen am 29.03.2024.