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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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Kalk enthält eine eigene Säure und bildet mit
Ammoniac (dem flüchtigen Alkali) ein eigenes
Mittelsalz.

1. Tungstein, Schwerstein, irrig so ge-
nannte weiße Zinngraupen. Scheelin
calcaire
.

Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchschei-
nend; fettglänzend; fast muscheliger Bruch; un-
geformt; oder in doppelt vierseitigen Pyramiden
krystallisirt. Gewicht = 6066. Gehalt des
Schlackenwalder (nach Klaproth) = 77,75
Scheelkalk, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde,
Scheelsäure und Kalkerde. Fundort vorzüglich
an gedachtem Orte in Böhmen.

2. Wolfram. Spuma lupi. Scheelin fer-
rugine
.

Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich;
mattglänzend; blätteriger Bruch; meist schalig;
ungeformt; oder krystallisirt, zumahl in platten
sechsseitigen Säulen und vierseitigen Tafeln. Ge-
wicht = 7130. Gehalt = Scheelsäure mit
Eisen und etwas Braunstein. Fundort zumahl im
Erzgebirge und in größter Menge auf Dolcoath
in Cornwall. Ueberhaupt (so wie auch der
Tungstein) meist bey Zinnstein.



XVIII. Urangeschlecht.

Das Urangeschlecht, das 1789 von
Klaproth entdeckt worden, ist dunkelgrau, von
mattem, metallischem Glanze; weich; spröde;

Kalk enthält eine eigene Säure und bildet mit
Ammoniac (dem flüchtigen Alkali) ein eigenes
Mittelsalz.

1. Tungstein, Schwerstein, irrig so ge-
nannte weiße Zinngraupen. Schéelin
calcaire
.

Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchschei-
nend; fettglänzend; fast muscheliger Bruch; un-
geformt; oder in doppelt vierseitigen Pyramiden
krystallisirt. Gewicht = 6066. Gehalt des
Schlackenwalder (nach Klaproth) = 77,75
Scheelkalk, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde,
Scheelsäure und Kalkerde. Fundort vorzüglich
an gedachtem Orte in Böhmen.

2. Wolfram. Spuma lupi. Schéelin fer-
ruginé
.

Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich;
mattglänzend; blätteriger Bruch; meist schalig;
ungeformt; oder krystallisirt, zumahl in platten
sechsseitigen Säulen und vierseitigen Tafeln. Ge-
wicht = 7130. Gehalt = Scheelsäure mit
Eisen und etwas Braunstein. Fundort zumahl im
Erzgebirge und in größter Menge auf Dolcoath
in Cornwall. Ueberhaupt (so wie auch der
Tungstein) meist bey Zinnstein.



XVIII. Urangeschlecht.

Das Urangeschlecht, das 1789 von
Klaproth entdeckt worden, ist dunkelgrau, von
mattem, metallischem Glanze; weich; spröde;

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[734/0756] Kalk enthält eine eigene Säure und bildet mit Ammoniac (dem flüchtigen Alkali) ein eigenes Mittelsalz. 1. Tungstein, Schwerstein, irrig so ge- nannte weiße Zinngraupen. Schéelin calcaire. Meist milchweiß oder gelblichweiß; durchschei- nend; fettglänzend; fast muscheliger Bruch; un- geformt; oder in doppelt vierseitigen Pyramiden krystallisirt. Gewicht = 6066. Gehalt des Schlackenwalder (nach Klaproth) = 77,75 Scheelkalk, 17,60 Kalkerde, 3 Kieselerde, Scheelsäure und Kalkerde. Fundort vorzüglich an gedachtem Orte in Böhmen. 2. Wolfram. Spuma lupi. Schéelin fer- ruginé. Bräunlichschwarz; gibt rostfarbenen Strich; mattglänzend; blätteriger Bruch; meist schalig; ungeformt; oder krystallisirt, zumahl in platten sechsseitigen Säulen und vierseitigen Tafeln. Ge- wicht = 7130. Gehalt = Scheelsäure mit Eisen und etwas Braunstein. Fundort zumahl im Erzgebirge und in größter Menge auf Dolcoath in Cornwall. Ueberhaupt (so wie auch der Tungstein) meist bey Zinnstein. XVIII. Urangeschlecht. Das Urangeschlecht, das 1789 von Klaproth entdeckt worden, ist dunkelgrau, von mattem, metallischem Glanze; weich; spröde;

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 734. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/756>, abgerufen am 28.03.2024.