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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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V. SOLIDUNGULA.

Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht
von wenigen Gattungen.

30. Equus. Pedes ungula indivisa, cauda
setosa. Dentes primores superiores
6.
obtuse truncati; inferiores 6. prominen-
tiores
: laniarii solitarii utrinque remoti.

1. +. Caballus. das Pferd. (Fr. le cheval.
Engl. the horse.) E. cauda undique setosa.

Ursprünglich wilde Pferde gibt es schwerlich,
mehr, aber häufig und theils in großen Heerden
verwilderte; so z. B. in der Mongoley, vollends
aber in unermeßlicher Menge in Paraguay, wo-
hin die Pferde (so wie überhaupt nach America)
erst durch die Spanier überbracht worden u. s. w.
Unter den zahnem Pferde-Rassen zeichnen sich
die Araber (zumahl die von der Zucht der Annecy
um Palmyra herum, und vom Libanus bis ge-
gen den Horeb etc.) durch ihren wunderschönen
Bau, so wie durch äußerste Leichtigkeit und
Dauerhaftigkeit aus. Ihnen folgen die Persia-
ner und Barben. Unter den europäischen sind
die spanischen (besonders die aus Andalusien),
die neapolitanischen und englischen die vorzüglich-
sten. Die letztern haben besonders den Vorzug
der Schnelligkeit, wodurch sie sich in den Wett-
rennen auszeichnen*)

*) Das neuerlich so berühmte englische Rennpferd,
Eclipse, legte in einer Secunde 58 Fuß zurück:
bedeckte nähmlich bey der größten Streckung 25
Fuß, und wiederhohlte diese Action 2 1/3 Mahl in
V. SOLIDUNGULA.

Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht
von wenigen Gattungen.

30. Equus. Pedes ungula indivisa, cauda
setosa. Dentes primores superiores
6.
obtuse truncati; inferiores 6. prominen-
tiores
: laniarii solitarii utrinque remoti.

1. †. Caballus. das Pferd. (Fr. le cheval.
Engl. the horse.) E. cauda undique setosa.

Ursprünglich wilde Pferde gibt es schwerlich,
mehr, aber häufig und theils in großen Heerden
verwilderte; so z. B. in der Mongoley, vollends
aber in unermeßlicher Menge in Paraguay, wo-
hin die Pferde (so wie überhaupt nach America)
erst durch die Spanier überbracht worden u. s. w.
Unter den zahnem Pferde-Rassen zeichnen sich
die Araber (zumahl die von der Zucht der Annecy
um Palmyra herum, und vom Libanus bis ge-
gen den Horeb ꝛc.) durch ihren wunderschönen
Bau, so wie durch äußerste Leichtigkeit und
Dauerhaftigkeit aus. Ihnen folgen die Persia-
ner und Barben. Unter den europäischen sind
die spanischen (besonders die aus Andalusien),
die neapolitanischen und englischen die vorzüglich-
sten. Die letztern haben besonders den Vorzug
der Schnelligkeit, wodurch sie sich in den Wett-
rennen auszeichnen*)

*) Das neuerlich so berühmte englische Rennpferd,
Eclipse, legte in einer Secunde 58 Fuß zurück:
bedeckte nähmlich bey der größten Streckung 25
Fuß, und wiederhohlte diese Action 2⅓ Mahl in
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[112/0134] V. SOLIDUNGULA. Thiere mit Hufen. Ein einziges Geschlecht von wenigen Gattungen. 30. Equus. Pedes ungula indivisa, cauda setosa. Dentes primores superiores 6. obtuse truncati; inferiores 6. prominen- tiores: laniarii solitarii utrinque remoti. 1. †. Caballus. das Pferd. (Fr. le cheval. Engl. the horse.) E. cauda undique setosa. Ursprünglich wilde Pferde gibt es schwerlich, mehr, aber häufig und theils in großen Heerden verwilderte; so z. B. in der Mongoley, vollends aber in unermeßlicher Menge in Paraguay, wo- hin die Pferde (so wie überhaupt nach America) erst durch die Spanier überbracht worden u. s. w. Unter den zahnem Pferde-Rassen zeichnen sich die Araber (zumahl die von der Zucht der Annecy um Palmyra herum, und vom Libanus bis ge- gen den Horeb ꝛc.) durch ihren wunderschönen Bau, so wie durch äußerste Leichtigkeit und Dauerhaftigkeit aus. Ihnen folgen die Persia- ner und Barben. Unter den europäischen sind die spanischen (besonders die aus Andalusien), die neapolitanischen und englischen die vorzüglich- sten. Die letztern haben besonders den Vorzug der Schnelligkeit, wodurch sie sich in den Wett- rennen auszeichnen *) *) Das neuerlich so berühmte englische Rennpferd, Eclipse, legte in einer Secunde 58 Fuß zurück: bedeckte nähmlich bey der größten Streckung 25 Fuß, und wiederhohlte diese Action 2⅓ Mahl in

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/134>, abgerufen am 29.03.2024.