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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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Kohlensäure; verbindet sich mit der Schwefel-
säure zu Gyps, mit der Spathsäure zu Fluß etc.;
und färbt blaue Pflanzensäfte grün.

Die hierher gehörigen Fossilien sind meist
nur halbhart, theils gar weich*); sie werden
im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils
animalischen Ursprungs; und machen eins der
allgemeinst verbreiteten Steingeschlechter aus.

Die mancherley Gattungen dieses Ge-
schlechts werden am natürlichsten nach ihrer
Verbindung mit den verschieden Säuren
eingetheilt:

A) Kohlensaure Kalkarten. (Chaux
carbonatees
).

1. Kalkspath**).

Theils farbenlos und wasserhell, meist aber
weiß; selten farbig; mehr oder weniger durch-
sichtig; starkglänzend; hat rhomboidale Textur,
und größere klare Stücken davon zeigen auffallend

*) So wie aber die Thonerde in den gefärbten
Edelsteinen etc. ausnehmend hart verbunden ist
so kann allerdings auch der Kalk zu einer Härte
verbunden werden, daß er am Stahl Funken
gibt. s. Loquez in den Mem. de l'Acad. de Turin
T.
V. p. 870. (Es thut dieß selbst zuweilen
der thierische phosphorhaltige Kalk im Schmelz
der Zähne.)
**) Traite complet de la Chaux carbonatee et de
l'Arragonita
, par le Cte. de Bournon. Lond
.
1808. III. vol. 4.

Kohlensäure; verbindet sich mit der Schwefel-
säure zu Gyps, mit der Spathsäure zu Fluß ꝛc.;
und färbt blaue Pflanzensäfte grün.

Die hierher gehörigen Fossilien sind meist
nur halbhart, theils gar weich*); sie werden
im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils
animalischen Ursprungs; und machen eins der
allgemeinst verbreiteten Steingeschlechter aus.

Die mancherley Gattungen dieses Ge-
schlechts werden am natürlichsten nach ihrer
Verbindung mit den verschieden Säuren
eingetheilt:

A) Kohlensaure Kalkarten. (Chaux
carbonatées
).

1. Kalkspath**).

Theils farbenlos und wasserhell, meist aber
weiß; selten farbig; mehr oder weniger durch-
sichtig; starkglänzend; hat rhomboidale Textur,
und größere klare Stücken davon zeigen auffallend

*) So wie aber die Thonerde in den gefärbten
Edelsteinen ꝛc. ausnehmend hart verbunden ist
so kann allerdings auch der Kalk zu einer Härte
verbunden werden, daß er am Stahl Funken
gibt. s. Loquez in den Mém. de l'Acad. de Turin
T.
V. p. 870. (Es thut dieß selbst zuweilen
der thierische phosphorhaltige Kalk im Schmelz
der Zähne.)
**) Traité complet de la Chaux carbonatée et de
l'Arragonita
, par le Cte. de Bournon. Lond
.
1808. III. vol. 4.
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[630/0652] Kohlensäure; verbindet sich mit der Schwefel- säure zu Gyps, mit der Spathsäure zu Fluß ꝛc.; und färbt blaue Pflanzensäfte grün. Die hierher gehörigen Fossilien sind meist nur halbhart, theils gar weich *); sie werden im Feuer mürbe gebrannt; sind großentheils animalischen Ursprungs; und machen eins der allgemeinst verbreiteten Steingeschlechter aus. Die mancherley Gattungen dieses Ge- schlechts werden am natürlichsten nach ihrer Verbindung mit den verschieden Säuren eingetheilt: A) Kohlensaure Kalkarten. (Chaux carbonatées). 1. Kalkspath **). Theils farbenlos und wasserhell, meist aber weiß; selten farbig; mehr oder weniger durch- sichtig; starkglänzend; hat rhomboidale Textur, und größere klare Stücken davon zeigen auffallend *) So wie aber die Thonerde in den gefärbten Edelsteinen ꝛc. ausnehmend hart verbunden ist so kann allerdings auch der Kalk zu einer Härte verbunden werden, daß er am Stahl Funken gibt. s. Loquez in den Mém. de l'Acad. de Turin T. V. p. 870. (Es thut dieß selbst zuweilen der thierische phosphorhaltige Kalk im Schmelz der Zähne.) **) Traité complet de la Chaux carbonatée et de l'Arragonita, par le Cte. de Bournon. Lond. 1808. III. vol. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 630. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/652>, abgerufen am 28.03.2024.