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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821.

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Gehalt (nach Klaproth) = 63,3. Fundort
Gavrigan in Cornwall.



IX. Zinkgeschlecht.

Der Zink (Engl. spelter) hat eine Mittel-
farbe zwischen Bley und Zinn, einen breit-
strahligen zackigen Bruch, und beträchtliche
Dehnbarkeit. Gewicht = 7190. Er schmilzt
ehe er glüht, und entzündet sich im offenen
Feuer mit einer blaulichgrünen Flamme.
Wird von allen Säuren aufgelöst, ohne sie
zu färben. Wichtigster Gebrauch zum Mes-
singmachen.

1. Blende. Pseudogalena. Fr. Zinc sul-
fure
. (Engl. black jack.)

Braun; einerseits ins Schwarzbraune, ander-
seits ins Gelbe; auch theils ins Rothe und Grüne;
daher die Benennungen von Pechblende, Colo-
phoniumblende, Rubinblende etc.; mehr oder we-
niger durchscheinend; von verschiedener Art des
Glanzes; meist ungeformt; doch auch häufig kry-
stallisirt, z. B. als dreyseitige, oder als doppelt
vierseitig Pyramide etc.; spathähnlicher Bruch;
manche Abarten geben, wenn sie gerieben wer-
den, Schwefellebergeruch; manche phosphoresci-
ren, wenn sie im Finstern mit Eisen gekratzt wer-
den. Mittel-Gewicht = 4000. Zink-Gehalt
von 44 bis 64 p. C.; durch Schwefel vererzt;
mit mehr oder weniger Eisen; theils auch gold-
und silberhaltig mit innig eingemengtem Bley-
glanze (so z. B. das so genannte Braunerz vom

Gehalt (nach Klaproth) = 63,3. Fundort
Gavrigan in Cornwall.



IX. Zinkgeschlecht.

Der Zink (Engl. spelter) hat eine Mittel-
farbe zwischen Bley und Zinn, einen breit-
strahligen zackigen Bruch, und beträchtliche
Dehnbarkeit. Gewicht = 7190. Er schmilzt
ehe er glüht, und entzündet sich im offenen
Feuer mit einer blaulichgrünen Flamme.
Wird von allen Säuren aufgelöst, ohne sie
zu färben. Wichtigster Gebrauch zum Mes-
singmachen.

1. Blende. Pseudogalena. Fr. Zinc sul-
furé
. (Engl. black jack.)

Braun; einerseits ins Schwarzbraune, ander-
seits ins Gelbe; auch theils ins Rothe und Grüne;
daher die Benennungen von Pechblende, Colo-
phoniumblende, Rubinblende ꝛc.; mehr oder we-
niger durchscheinend; von verschiedener Art des
Glanzes; meist ungeformt; doch auch häufig kry-
stallisirt, z. B. als dreyseitige, oder als doppelt
vierseitig Pyramide ꝛc.; spathähnlicher Bruch;
manche Abarten geben, wenn sie gerieben wer-
den, Schwefellebergeruch; manche phosphoresci-
ren, wenn sie im Finstern mit Eisen gekratzt wer-
den. Mittel-Gewicht = 4000. Zink-Gehalt
von 44 bis 64 p. C.; durch Schwefel vererzt;
mit mehr oder weniger Eisen; theils auch gold-
und silberhaltig mit innig eingemengtem Bley-
glanze (so z. B. das so genannte Braunerz vom

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[720/0742] Gehalt (nach Klaproth) = 63,3. Fundort Gavrigan in Cornwall. IX. Zinkgeschlecht. Der Zink (Engl. spelter) hat eine Mittel- farbe zwischen Bley und Zinn, einen breit- strahligen zackigen Bruch, und beträchtliche Dehnbarkeit. Gewicht = 7190. Er schmilzt ehe er glüht, und entzündet sich im offenen Feuer mit einer blaulichgrünen Flamme. Wird von allen Säuren aufgelöst, ohne sie zu färben. Wichtigster Gebrauch zum Mes- singmachen. 1. Blende. Pseudogalena. Fr. Zinc sul- furé. (Engl. black jack.) Braun; einerseits ins Schwarzbraune, ander- seits ins Gelbe; auch theils ins Rothe und Grüne; daher die Benennungen von Pechblende, Colo- phoniumblende, Rubinblende ꝛc.; mehr oder we- niger durchscheinend; von verschiedener Art des Glanzes; meist ungeformt; doch auch häufig kry- stallisirt, z. B. als dreyseitige, oder als doppelt vierseitig Pyramide ꝛc.; spathähnlicher Bruch; manche Abarten geben, wenn sie gerieben wer- den, Schwefellebergeruch; manche phosphoresci- ren, wenn sie im Finstern mit Eisen gekratzt wer- den. Mittel-Gewicht = 4000. Zink-Gehalt von 44 bis 64 p. C.; durch Schwefel vererzt; mit mehr oder weniger Eisen; theils auch gold- und silberhaltig mit innig eingemengtem Bley- glanze (so z. B. das so genannte Braunerz vom

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 10. Aufl. Göttingen, 1821, S. 720. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1821/742>, abgerufen am 28.03.2024.