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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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den Holzungen; die Ameisen, Grasraupen etc. den
Wiesen; die Brot-Schaben den Victualien; die
weißen Ameisen etc. dem Hausgeräthe etc.; die
Kleidermotten der Wolle, dem Pelzwerk u. s. w.
Die Larven vieler kleiner Käferchen den Büchern und
Naturaliensammlungen. Endlich werden auch
einige Arten von so genanntem Ungeziefer dem
Menschen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hüh-
nern und andern Hausthieren, ja sogar verschiedenen
nutzbaren Insecten, den Bienen, Seidenwürmern etc.
auf unmittelbare Weise lästig; und andere, wie
manche Scorpione etc. durch ihr Gift, furchtbar.

§. 145.

In der systematischen Anordnung folge ich
auch hier überhaupt dem Linneischen Systeme, doch
daß in der letzten Ordnung, nach dem Vorgange von
De Lamarck u. a. neuern französischen Entomolo-
gen die Spinnen, Scorpione, Krebse etc. (die Arach-
niden und Crustaceen) von den eigentlichen Insecten
ganz abgesondert, den Beschluß machen.

I. Ordn. Coleoptera. Käfer. Meist mit horn-
artigem Körper. Die Flügel falten sich in der
Ruhe zusammen, und sind mit zwey hornar-
tigen Decken
oder Scheiden belegt, die
sich in der Mitte in gerader Linie an einander
schließen.

II. Hemiptera. Mit vier entweder kreuzweis zu-
sammen gelegten oder gerade ausgestreckten, meist
zur Hälfte harten, fast pergamentähnlichen Flü-
geln etc. Theils haben sie Freßzangen, theils
einen spitzigen Bohr-Rüssel.

III. Lepidoptera. Schmetterlinge. Mit wei-
chem behaartem Körper, und vier ausgespann-

den Holzungen; die Ameisen, Grasraupen ꝛc. den
Wiesen; die Brot-Schaben den Victualien; die
weißen Ameisen ꝛc. dem Hausgeräthe ꝛc.; die
Kleidermotten der Wolle, dem Pelzwerk u. s. w.
Die Larven vieler kleiner Käferchen den Büchern und
Naturaliensammlungen. Endlich werden auch
einige Arten von so genanntem Ungeziefer dem
Menschen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hüh-
nern und andern Hausthieren, ja sogar verschiedenen
nutzbaren Insecten, den Bienen, Seidenwürmern ꝛc.
auf unmittelbare Weise lästig; und andere, wie
manche Scorpione ꝛc. durch ihr Gift, furchtbar.

§. 145.

In der systematischen Anordnung folge ich
auch hier überhaupt dem Linnéischen Systeme, doch
daß in der letzten Ordnung, nach dem Vorgange von
De Lamarck u. a. neuern französischen Entomolo-
gen die Spinnen, Scorpione, Krebse ꝛc. (die Arach-
niden und Crustaceen) von den eigentlichen Insecten
ganz abgesondert, den Beschluß machen.

I. Ordn. Coleoptera. Käfer. Meist mit horn-
artigem Körper. Die Flügel falten sich in der
Ruhe zusammen, und sind mit zwey hornar-
tigen Decken
oder Scheiden belegt, die
sich in der Mitte in gerader Linie an einander
schließen.

II. Hemiptera. Mit vier entweder kreuzweis zu-
sammen gelegten oder gerade ausgestreckten, meist
zur Hälfte harten, fast pergamentähnlichen Flü-
geln ꝛc. Theils haben sie Freßzangen, theils
einen spitzigen Bohr-Rüssel.

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chem behaartem Körper, und vier ausgespann-

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[270/0288] den Holzungen; die Ameisen, Grasraupen ꝛc. den Wiesen; die Brot-Schaben den Victualien; die weißen Ameisen ꝛc. dem Hausgeräthe ꝛc.; die Kleidermotten der Wolle, dem Pelzwerk u. s. w. Die Larven vieler kleiner Käferchen den Büchern und Naturaliensammlungen. Endlich werden auch einige Arten von so genanntem Ungeziefer dem Menschen selbst, so wie den Pferden, Schafen, Hüh- nern und andern Hausthieren, ja sogar verschiedenen nutzbaren Insecten, den Bienen, Seidenwürmern ꝛc. auf unmittelbare Weise lästig; und andere, wie manche Scorpione ꝛc. durch ihr Gift, furchtbar. §. 145. In der systematischen Anordnung folge ich auch hier überhaupt dem Linnéischen Systeme, doch daß in der letzten Ordnung, nach dem Vorgange von De Lamarck u. a. neuern französischen Entomolo- gen die Spinnen, Scorpione, Krebse ꝛc. (die Arach- niden und Crustaceen) von den eigentlichen Insecten ganz abgesondert, den Beschluß machen. I. Ordn. Coleoptera. Käfer. Meist mit horn- artigem Körper. Die Flügel falten sich in der Ruhe zusammen, und sind mit zwey hornar- tigen Decken oder Scheiden belegt, die sich in der Mitte in gerader Linie an einander schließen. II. Hemiptera. Mit vier entweder kreuzweis zu- sammen gelegten oder gerade ausgestreckten, meist zur Hälfte harten, fast pergamentähnlichen Flü- geln ꝛc. Theils haben sie Freßzangen, theils einen spitzigen Bohr-Rüssel. III. Lepidoptera. Schmetterlinge. Mit wei- chem behaartem Körper, und vier ausgespann-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/288>, abgerufen am 19.03.2024.