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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830.

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d. Halbporphyr.

Mit einem einzigen Gemengstoff in der Grundmasse.

So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr (das
fälschlich so genannte Serpentino verde antico), mit
lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zuweilen auch grün-
steinartiger) Grundmasse und darein gemengten mittel-
mäßig großen Feldspathbrocken, die davon blaßgrün
gefärbt sind.

5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.

Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschiefers ist
meist der obgedachte Klingstein (S. 506). Eingemengt
ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz etc. Das
Gefüge, wie schon der Name zeigt, schieferig.

Hingegen beim Weißstein oder (wie er von seinem
Fundort in Mähren genannt wird) Namiesterstein der
auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter
Feldspath die Grundmasse, in welcher kleine Granaten
theils auch Glimmer etc. porphyrartig eingemengt liegen.

C) Gemengte Gebirgsarten, aus dicht zu-
sammengehäuften Körnern und Geröllen
,
die durch ein bloßes Cäment gleichsam zu-
sammen gekittet sind
.

6. Bresche, Trümmerstein, Conglomerat.
(Ital. Breccia).

Ungleichförmige Gerölle und Brocken in eine oft
sandsteinartige Hauptmasse eingebacken. Von großer Man-
nigfaltigkeit des Cäments sowohl als der inneliegenden
Gemengstoffe. Jenes ist aber immer derb, nicht von
schieferigem Gefüge.

Zu den besonders merkwürdigen Arten gehören:
Die so schöne und köstliche antike Breccia verde
d'Egitto
; eine grünsteinartige Grundmasse mit grünem
dichten Feldspath, Hornstein, Serpentinstein etc.; wor-
aus unter andern altägyptischen Kunstwerken der im
britischen Museum befindliche, unter dem Namen des

d. Halbporphyr.

Mit einem einzigen Gemengstoff in der Grundmasse.

So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr (das
fälschlich so genannte Serpentino verde antico), mit
lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zuweilen auch grün-
steinartiger) Grundmasse und darein gemengten mittel-
mäßig großen Feldspathbrocken, die davon blaßgrün
gefärbt sind.

5. Porphyrschiefer, Hornschiefer.

Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschiefers ist
meist der obgedachte Klingstein (S. 506). Eingemengt
ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz ꝛc. Das
Gefüge, wie schon der Name zeigt, schieferig.

Hingegen beim Weißstein oder (wie er von seinem
Fundort in Mähren genannt wird) Namiesterstein der
auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter
Feldspath die Grundmasse, in welcher kleine Granaten
theils auch Glimmer ꝛc. porphyrartig eingemengt liegen.

C) Gemengte Gebirgsarten, aus dicht zu-
sammengehäuften Körnern und Geröllen
,
die durch ein bloßes Cäment gleichsam zu-
sammen gekittet sind
.

6. Bresche, Trümmerstein, Conglomerat.
(Ital. Breccia).

Ungleichförmige Gerölle und Brocken in eine oft
sandsteinartige Hauptmasse eingebacken. Von großer Man-
nigfaltigkeit des Cäments sowohl als der inneliegenden
Gemengstoffe. Jenes ist aber immer derb, nicht von
schieferigem Gefüge.

Zu den besonders merkwürdigen Arten gehören:
Die so schöne und köstliche antike Breccia verde
d'Egitto
; eine grünsteinartige Grundmasse mit grünem
dichten Feldspath, Hornstein, Serpentinstein ꝛc.; wor-
aus unter andern altägyptischen Kunstwerken der im
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[544/0562] d. Halbporphyr. Mit einem einzigen Gemengstoff in der Grundmasse. So der schöne antike ägyptische grüne Porphyr (das fälschlich so genannte Serpentino verde antico), mit lauchgrüner, hornsteinähnlicher, (zuweilen auch grün- steinartiger) Grundmasse und darein gemengten mittel- mäßig großen Feldspathbrocken, die davon blaßgrün gefärbt sind. 5. Porphyrschiefer, Hornschiefer. Die Grundmasse des eigentlichen Porphyrschiefers ist meist der obgedachte Klingstein (S. 506). Eingemengt ist in sehr kleinen Körnern Feldspath, Quarz ꝛc. Das Gefüge, wie schon der Name zeigt, schieferig. Hingegen beim Weißstein oder (wie er von seinem Fundort in Mähren genannt wird) Namiesterstein der auch meist schieferige Textur hat, macht weißer dichter Feldspath die Grundmasse, in welcher kleine Granaten theils auch Glimmer ꝛc. porphyrartig eingemengt liegen. C) Gemengte Gebirgsarten, aus dicht zu- sammengehäuften Körnern und Geröllen, die durch ein bloßes Cäment gleichsam zu- sammen gekittet sind. 6. Bresche, Trümmerstein, Conglomerat. (Ital. Breccia). Ungleichförmige Gerölle und Brocken in eine oft sandsteinartige Hauptmasse eingebacken. Von großer Man- nigfaltigkeit des Cäments sowohl als der inneliegenden Gemengstoffe. Jenes ist aber immer derb, nicht von schieferigem Gefüge. Zu den besonders merkwürdigen Arten gehören: Die so schöne und köstliche antike Breccia verde d'Egitto; eine grünsteinartige Grundmasse mit grünem dichten Feldspath, Hornstein, Serpentinstein ꝛc.; wor- aus unter andern altägyptischen Kunstwerken der im britischen Museum befindliche, unter dem Namen des

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Göttingen, 1830, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1830/562>, abgerufen am 29.03.2024.