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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus.
Höchstens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt.



Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten, und geben
zweyerlei Bastarde, die von großer Dauerhaftigkeit und Stär-
ke, und zuweilen (aber sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist
das gemeine Maulthier [mulus, Fr. le mulet*)], das
vom männlichen Esel erzeugt, und von der Stute geworfen
wird. Das andere ist der Maulesel [hinnus, Fr. le bar-
deau
**)], der vom Hengste gezeugt, und von der Eselinn
geworfen ist. Dieser letztere ist seltener, und hat Gelegenheit
zur Sage von den fabelhaften Jumarn, oder vorgeblichen
Bastarden vom Pferde- und Ochsengeschlecht, gegeben.

3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime regula-
ribus
.

The Sebra, von G. Stubbs, 1771.

Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene Gattungen
gibt, deren eine, das Guagga***), man irrig für die Weib-
chen der andern gehalten hat) ist im südlichen Africa zu Hau-
se. Es lebt heerdenweis, ist ungemein schnell, aber wild und
unbändig. Gezähmt haben beide sowohl mit Eseln als Pfer-
den Bastarde gezeugt+).



VI. BISULCA. (Pecora.)

Die wiederkauenden Thiere mit gespaltenen Klauen, unter
welchem sich die wichtigsten Hausthiere finden.

32. Camelus, Cornua nulla, labium leporinum, pedes
subbisulci
++). Dentes primores inferiores 6 spathi-
formes: superiores
2; laniarii distantes, superiores
3, inferiores 2.

1. Dromedarius. das gemeine Camel. [Fr. le dro-
madaire
+++)]. C. tofo dorsi unico.

Menag. du Mus. nat. II. tab. 4.

*) Buffon, Supplem. vol. III. tab. 1.
**) Ebendaselbst tab. 2.
***) Menagerie du Museum national IV. tab. 3.
+) s. Sir Joseph Banks in Nicholson's Journal of natural
Philosophy
vol. II. pag. 267. und Graf Morton in den philos.
Transact.
for. 1821. P. I. pag. 20.
++) III. B. Mosis, Kap. XI. V. 4.
+++) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hingegen das
Camel mit zwey Buckeln Dromedar genannt.

bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus.
Höchstens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt.



Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten, und geben
zweyerlei Bastarde, die von großer Dauerhaftigkeit und Stär-
ke, und zuweilen (aber sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist
das gemeine Maulthier [mulus, Fr. le mulet*)], das
vom männlichen Esel erzeugt, und von der Stute geworfen
wird. Das andere ist der Maulesel [hinnus, Fr. le bar-
deau
**)], der vom Hengste gezeugt, und von der Eselinn
geworfen ist. Dieser letztere ist seltener, und hat Gelegenheit
zur Sage von den fabelhaften Jumarn, oder vorgeblichen
Bastarden vom Pferde- und Ochsengeschlecht, gegeben.

3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime regula-
ribus
.

The Sebra, von G. Stubbs, 1771.

Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene Gattungen
gibt, deren eine, das Guagga***), man irrig für die Weib-
chen der andern gehalten hat) ist im südlichen Africa zu Hau-
se. Es lebt heerdenweis, ist ungemein schnell, aber wild und
unbändig. Gezähmt haben beide sowohl mit Eseln als Pfer-
den Bastarde gezeugt†).



VI. BISULCA. (Pecora.)

Die wiederkauenden Thiere mit gespaltenen Klauen, unter
welchem sich die wichtigsten Hausthiere finden.

32. Camelus, Cornua nulla, labium leporinum, pedes
subbisulci
††). Dentes primores inferiores 6 spathi-
formes: superiores
2; laniarii distantes, superiores
3, inferiores 2.

1. Dromedarius. das gemeine Camel. [Fr. le dro-
madaire
†††)]. C. tofo dorsi unico.

Ménag. du Mus. nat. II. tab. 4.

*) Buffon, Supplém. vol. III. tab. 1.
**) Ebendaselbst tab. 2.
***) Ménagerie du Muséum national IV. tab. 3.
†) s. Sir Joseph Banks in Nicholson's Journal of natural
Philosophy
vol. II. pag. 267. und Graf Morton in den philos.
Transact.
for. 1821. P. I. pag. 20.
††) III. B. Mosis, Kap. XI. V. 4.
†††) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hingegen das
Camel mit zwey Buckeln Dromedar genannt.
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[72/0082] bis jetzt noch gar nicht verpflanzt. Auch artet er wenig aus. Höchstens etwa in der Farbe, da es z. B. weiße Esel gibt. Pferd und Esel lassen sich zusammen begatten, und geben zweyerlei Bastarde, die von großer Dauerhaftigkeit und Stär- ke, und zuweilen (aber sehr selten) fruchtbar sind. Eins ist das gemeine Maulthier [mulus, Fr. le mulet *)], das vom männlichen Esel erzeugt, und von der Stute geworfen wird. Das andere ist der Maulesel [hinnus, Fr. le bar- deau **)], der vom Hengste gezeugt, und von der Eselinn geworfen ist. Dieser letztere ist seltener, und hat Gelegenheit zur Sage von den fabelhaften Jumarn, oder vorgeblichen Bastarden vom Pferde- und Ochsengeschlecht, gegeben. 3. Zebra. E. zonis fuscis et albidis, maxime regula- ribus. The Sebra, von G. Stubbs, 1771. Das Zebra (wovon es zwey ganz verschiedene Gattungen gibt, deren eine, das Guagga ***), man irrig für die Weib- chen der andern gehalten hat) ist im südlichen Africa zu Hau- se. Es lebt heerdenweis, ist ungemein schnell, aber wild und unbändig. Gezähmt haben beide sowohl mit Eseln als Pfer- den Bastarde gezeugt †). VI. BISULCA. (Pecora.) Die wiederkauenden Thiere mit gespaltenen Klauen, unter welchem sich die wichtigsten Hausthiere finden. 32. Camelus, Cornua nulla, labium leporinum, pedes subbisulci ††). Dentes primores inferiores 6 spathi- formes: superiores 2; laniarii distantes, superiores 3, inferiores 2. 1. Dromedarius. das gemeine Camel. [Fr. le dro- madaire †††)]. C. tofo dorsi unico. Ménag. du Mus. nat. II. tab. 4. *) Buffon, Supplém. vol. III. tab. 1. **) Ebendaselbst tab. 2. ***) Ménagerie du Muséum national IV. tab. 3. †) s. Sir Joseph Banks in Nicholson's Journal of natural Philosophy vol. II. pag. 267. und Graf Morton in den philos. Transact. for. 1821. P. I. pag. 20. ††) III. B. Mosis, Kap. XI. V. 4. †††) Von vielen Schriftstellern und Reisenden wird hingegen das Camel mit zwey Buckeln Dromedar genannt.

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  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/82>, abgerufen am 18.04.2024.