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Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832.

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Engl. the sea-otter). L. nigra, plantis pilosis, cau-
da corpore quadruplo breviore
.

Cook's voyage to the northern hemisphere. vol.
II. tab. 43.

Besonders um Kamtschatka und an der jenseitigen Küste
vom nordwestlichen America bis hinunter nach Nutka-Sund,
doch auch um Corea, und zumahl im gelben See. Ihr schwar-
zes und silbergraues Fell ist für die Schinesen das kostbarste
aller Rauchwerke.

C) Bruta.

Ohne Gebiß, oder wenigstens ohne Vorderzähne.

47. Ornithorhynchus. Mandibulae rostratae (anatinae).
Dentes nulli*).

1. Paradoxus. das Schnabelthier. Engl. the duck-
bill
).

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41.

Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet sich von allen
bisher bekannten Säugethieren durch die beispiellose Bildung
seiner Kinnladen aus, die im äußern aufs vollkommenste ei-
nem breiten platten Entenschnabel ähneln, auch eben so mit
einer weichen nervenreichen zum Tasten bestimmten Haut über-
zogen, auch an den Seitenrändern gezähnelt sind. Beiderlei
Füße sind mit einer Schwimmhaut versehen, die an den Vor-
dern noch vor den Krallen hervorragt, und sich mittelst der-
selben fächerartig zusammenfalten oder ausbreiten läßt. Die-
ses Wunderthier lebt in Landseen des an sonderbaren Formen
seiner Geschöpfe so reichen Australiens, unweit Botanybay.

48. Trichechus. Pedes posteriores compedes coadunati.

1. Rosmarus. das Wallroß. (Fr. le morse. Engl.
the walrus). T. dentibus laniariis superioribus ex-
sertis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 15.

Bei dem Treibeis des Nordpols: oft zu hunderten beisam-
men. Nährt sich vom Seetang und Schalthieren, die er mit

*) Denn die Organe, die Hr. Bar. Home für Backenzähne
des Schnabelthiers ausgegeben, können doch, da sie weder substan-
tia vitrea
noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzellen haben, und
er sie ihrer Structur nach vielmehr mit der von der innern Haut
des Hühnermagens vergleicht, wohl weder nach dem gemeinen Sprach-
gebrauch, noch nach der wissenschaftlichen anatomischen und naturhi-
storischen Terminologie für wirkliche Zähne eines warmblütigen Qua-
druped's gehalten werden.

Engl. the sea-otter). L. nigra, plantis pilosis, cau-
da corpore quadruplo breviore
.

Cook's voyage to the northern hemisphere. vol.
II. tab. 43.

Besonders um Kamtschatka und an der jenseitigen Küste
vom nordwestlichen America bis hinunter nach Nutka-Sund,
doch auch um Corea, und zumahl im gelben See. Ihr schwar-
zes und silbergraues Fell ist für die Schinesen das kostbarste
aller Rauchwerke.

C) Bruta.

Ohne Gebiß, oder wenigstens ohne Vorderzähne.

47. Ornithorhynchus. Mandibulae rostratae (anatinae).
Dentes nulli*).

1. Paradoxus. das Schnabelthier. Engl. the duck-
bill
).

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41.

Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet sich von allen
bisher bekannten Säugethieren durch die beispiellose Bildung
seiner Kinnladen aus, die im äußern aufs vollkommenste ei-
nem breiten platten Entenschnabel ähneln, auch eben so mit
einer weichen nervenreichen zum Tasten bestimmten Haut über-
zogen, auch an den Seitenrändern gezähnelt sind. Beiderlei
Füße sind mit einer Schwimmhaut versehen, die an den Vor-
dern noch vor den Krallen hervorragt, und sich mittelst der-
selben fächerartig zusammenfalten oder ausbreiten läßt. Die-
ses Wunderthier lebt in Landseen des an sonderbaren Formen
seiner Geschöpfe so reichen Australiens, unweit Botanybay.

48. Trichechus. Pedes posteriores compedes coadunati.

1. Rosmarus. das Wallroß. (Fr. le morse. Engl.
the walrus). T. dentibus laniariis superioribus ex-
sertis
.

Abbild. n. h. Gegenst. tab. 15.

Bei dem Treibeis des Nordpols: oft zu hunderten beisam-
men. Nährt sich vom Seetang und Schalthieren, die er mit

*) Denn die Organe, die Hr. Bar. Home für Backenzähne
des Schnabelthiers ausgegeben, können doch, da sie weder substan-
tia vitrea
noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzellen haben, und
er sie ihrer Structur nach vielmehr mit der von der innern Haut
des Hühnermagens vergleicht, wohl weder nach dem gemeinen Sprach-
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[87/0097] Engl. the sea-otter). L. nigra, plantis pilosis, cau- da corpore quadruplo breviore. Cook's voyage to the northern hemisphere. vol. II. tab. 43. Besonders um Kamtschatka und an der jenseitigen Küste vom nordwestlichen America bis hinunter nach Nutka-Sund, doch auch um Corea, und zumahl im gelben See. Ihr schwar- zes und silbergraues Fell ist für die Schinesen das kostbarste aller Rauchwerke. C) Bruta. Ohne Gebiß, oder wenigstens ohne Vorderzähne. 47. Ornithorhynchus. Mandibulae rostratae (anatinae). Dentes nulli *). 1. Paradoxus. das Schnabelthier. Engl. the duck- bill). Abbild. n. h. Gegenst. tab. 41. Dieses so ganz abenteuerliche Geschöpf zeichnet sich von allen bisher bekannten Säugethieren durch die beispiellose Bildung seiner Kinnladen aus, die im äußern aufs vollkommenste ei- nem breiten platten Entenschnabel ähneln, auch eben so mit einer weichen nervenreichen zum Tasten bestimmten Haut über- zogen, auch an den Seitenrändern gezähnelt sind. Beiderlei Füße sind mit einer Schwimmhaut versehen, die an den Vor- dern noch vor den Krallen hervorragt, und sich mittelst der- selben fächerartig zusammenfalten oder ausbreiten läßt. Die- ses Wunderthier lebt in Landseen des an sonderbaren Formen seiner Geschöpfe so reichen Australiens, unweit Botanybay. 48. Trichechus. Pedes posteriores compedes coadunati. 1. Rosmarus. das Wallroß. (Fr. le morse. Engl. the walrus). T. dentibus laniariis superioribus ex- sertis. Abbild. n. h. Gegenst. tab. 15. Bei dem Treibeis des Nordpols: oft zu hunderten beisam- men. Nährt sich vom Seetang und Schalthieren, die er mit *) Denn die Organe, die Hr. Bar. Home für Backenzähne des Schnabelthiers ausgegeben, können doch, da sie weder substan- tia vitrea noch ossea, weder Wurzeln noch Zahnzellen haben, und er sie ihrer Structur nach vielmehr mit der von der innern Haut des Hühnermagens vergleicht, wohl weder nach dem gemeinen Sprach- gebrauch, noch nach der wissenschaftlichen anatomischen und naturhi- storischen Terminologie für wirkliche Zähne eines warmblütigen Qua- druped's gehalten werden.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Handbuch der Naturgeschichte. 12. Aufl. Wien, 1832, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_naturgeschichte_1832/97>, abgerufen am 25.04.2024.