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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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scheiden pflegt, nämlich stralenförmige, gerade,
und querlaufende Ringfasern; allein die Richtung
und Verbreitung dieser Fasern ist so mannigfal-
tig, und unbeständig, daß sich keine bestimmte
Eintheilung festsetzen läßt.

Die dritte Haut hat den Namen der Ner-
venhaut erhalten; wiewohl sehr unschicklich, in-
dem sie aus einer dichten Zellhaut besteht; da
wo sie mit der Muskelhaut und mit der zottigten
sich verbindet, ist das Zellgewebe etwas lockerer.
Sie ist unter allen Membranen die stärkste, und
macht gleichsam die Grundlage des Magens aus.

Die vierte oder innerste Haut des Magens
ist die flockigte, oder zottigte; sie ist die feinste,
gleichsam schwammigte, und in unzählige Falten
zusammengerunzelte b) Membran, so daß sie ei-
ne größere Fläche hat, als die übrigen Häute;
sie bildet eine Menge kleine Zellen c), die man
mit den größern Zellen des netzartigen Gewebes
in wiederkäuenden Thieren d) einigermassen ver-
gleichen kann.

Die ganze innere Oberfläche ist von einem
Schleim überzogen, der, wie es scheint, aus
Schleimhöhlchen, die besonders gegen den Pfört-
ner häufig sitzen, abgesondert wird.

a) Bertin. Mem. de l'acad. des Sc. de Paris 1761.

b) Ruysch thesaur. anat. II. Tab. V. fig. 2.

c) - - l. c. fig. 3. 4.

d) Perrault Essais de physique. Vol. III. Tab. XIV.
fig. 1.

Buffon hist. naturelle. Vol. IV. Tab. XVIII. fig. 2. 3.

scheiden pflegt, nämlich stralenförmige, gerade,
und querlaufende Ringfasern; allein die Richtung
und Verbreitung dieser Fasern ist so mannigfal-
tig, und unbeständig, daß sich keine bestimmte
Eintheilung festsetzen läßt.

Die dritte Haut hat den Namen der Ner-
venhaut erhalten; wiewohl sehr unschicklich, in-
dem sie aus einer dichten Zellhaut besteht; da
wo sie mit der Muskelhaut und mit der zottigten
sich verbindet, ist das Zellgewebe etwas lockerer.
Sie ist unter allen Membranen die stärkste, und
macht gleichsam die Grundlage des Magens aus.

Die vierte oder innerste Haut des Magens
ist die flockigte, oder zottigte; sie ist die feinste,
gleichsam schwammigte, und in unzählige Falten
zusammengerunzelte b) Membran, so daß sie ei-
ne größere Fläche hat, als die übrigen Häute;
sie bildet eine Menge kleine Zellen c), die man
mit den größern Zellen des netzartigen Gewebes
in wiederkäuenden Thieren d) einigermassen ver-
gleichen kann.

Die ganze innere Oberfläche ist von einem
Schleim überzogen, der, wie es scheint, aus
Schleimhöhlchen, die besonders gegen den Pfört-
ner häufig sitzen, abgesondert wird.

a) Bertin. Mem. de l'acad. des Sc. de Paris 1761.

b) Ruysch thesaur. anat. II. Tab. V. fig. 2.

c) –l. c. fig. 3. 4.

d) Perrault Essais de physique. Vol. III. Tab. XIV.
fig. 1.

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[221/0239] scheiden pflegt, nämlich stralenförmige, gerade, und querlaufende Ringfasern; allein die Richtung und Verbreitung dieser Fasern ist so mannigfal- tig, und unbeständig, daß sich keine bestimmte Eintheilung festsetzen läßt. Die dritte Haut hat den Namen der Ner- venhaut erhalten; wiewohl sehr unschicklich, in- dem sie aus einer dichten Zellhaut besteht; da wo sie mit der Muskelhaut und mit der zottigten sich verbindet, ist das Zellgewebe etwas lockerer. Sie ist unter allen Membranen die stärkste, und macht gleichsam die Grundlage des Magens aus. Die vierte oder innerste Haut des Magens ist die flockigte, oder zottigte; sie ist die feinste, gleichsam schwammigte, und in unzählige Falten zusammengerunzelte b) Membran, so daß sie ei- ne größere Fläche hat, als die übrigen Häute; sie bildet eine Menge kleine Zellen c), die man mit den größern Zellen des netzartigen Gewebes in wiederkäuenden Thieren d) einigermassen ver- gleichen kann. Die ganze innere Oberfläche ist von einem Schleim überzogen, der, wie es scheint, aus Schleimhöhlchen, die besonders gegen den Pfört- ner häufig sitzen, abgesondert wird. a) Bertin. Mem. de l'acad. des Sc. de Paris 1761. b) Ruysch thesaur. anat. II. Tab. V. fig. 2. c) – – l. c. fig. 3. 4. d) Perrault Essais de physique. Vol. III. Tab. XIV. fig. 1. Buffon hist. naturelle. Vol. IV. Tab. XVIII. fig. 2. 3.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/239>, abgerufen am 18.04.2024.