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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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§. 2.

Allein obgleich diese drey Stücke in der
That von einander unterschieden sind, und folg-
lich einzeln abgehandelt werden müßen, so sind
sie doch in dem belebten thierischen Körper, mit
dem sich die Physiologie einzig und allein beschäf-
tiget, so innig unter einander verbunden, daß
man sich keine deutliche Vorstellung davon machen
kann, wenn sie nicht in ihrem Zusammenhange
dargestellt werden.

Denn auch die lautersten Säfte unsers Kör-
pers enthalten noch immer einen erdigten Stof,
und die festen, nach dem äußerlichen Ansehen sprö-
desten Theile, ihre ursprüngliche Bildung aus dem
Flüßigen abgerechnet, enthalten noch immer wäs-
serigte Ueberbleibsel; endlich ist keine Faser in
dem belebten Körper anzutreffen, worinnen man
nicht noch eine Spur der Lebenskraft entdeckte.

§. 3.

Wir wollen nun von jedem besonders han-
deln, und zwar zuerst von den Flüßigkeiten; da
sie überhaupt den größten a), und den ursprüng-
lichen Bestandtheil des menschlichen Körpers aus-
machen.

a) Chr. Andr. Koch de proportione solidorum
ad fluida in c. h. Gotting.
1737. 4.

§. 2.

Allein obgleich diese drey Stücke in der
That von einander unterschieden sind, und folg-
lich einzeln abgehandelt werden müßen, so sind
sie doch in dem belebten thierischen Körper, mit
dem sich die Physiologie einzig und allein beschäf-
tiget, so innig unter einander verbunden, daß
man sich keine deutliche Vorstellung davon machen
kann, wenn sie nicht in ihrem Zusammenhange
dargestellt werden.

Denn auch die lautersten Säfte unsers Kör-
pers enthalten noch immer einen erdigten Stof,
und die festen, nach dem äußerlichen Ansehen sprö-
desten Theile, ihre ursprüngliche Bildung aus dem
Flüßigen abgerechnet, enthalten noch immer wäs-
serigte Ueberbleibsel; endlich ist keine Faser in
dem belebten Körper anzutreffen, worinnen man
nicht noch eine Spur der Lebenskraft entdeckte.

§. 3.

Wir wollen nun von jedem besonders han-
deln, und zwar zuerst von den Flüßigkeiten; da
sie überhaupt den größten a), und den ursprüng-
lichen Bestandtheil des menschlichen Körpers aus-
machen.

a) Chr. Andr. Koch de proportione solidorum
ad fluida in c. h. Gotting.
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[4/0024] §. 2. Allein obgleich diese drey Stücke in der That von einander unterschieden sind, und folg- lich einzeln abgehandelt werden müßen, so sind sie doch in dem belebten thierischen Körper, mit dem sich die Physiologie einzig und allein beschäf- tiget, so innig unter einander verbunden, daß man sich keine deutliche Vorstellung davon machen kann, wenn sie nicht in ihrem Zusammenhange dargestellt werden. Denn auch die lautersten Säfte unsers Kör- pers enthalten noch immer einen erdigten Stof, und die festen, nach dem äußerlichen Ansehen sprö- desten Theile, ihre ursprüngliche Bildung aus dem Flüßigen abgerechnet, enthalten noch immer wäs- serigte Ueberbleibsel; endlich ist keine Faser in dem belebten Körper anzutreffen, worinnen man nicht noch eine Spur der Lebenskraft entdeckte. §. 3. Wir wollen nun von jedem besonders han- deln, und zwar zuerst von den Flüßigkeiten; da sie überhaupt den größten a), und den ursprüng- lichen Bestandtheil des menschlichen Körpers aus- machen. a) Chr. Andr. Koch de proportione solidorum ad fluida in c. h. Gotting. 1737. 4.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/24>, abgerufen am 28.03.2024.