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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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§. 382.

Die abgesonderte Lebergalle fließt langsam,
aber beständig durch den Lebergallengang aus; sie
ergießt sich durch den gemeinschaftlichen Gallengang
sogleich in den Zwölffingerdarm, wenn derselbe
leer ist; sobald aber dieser Darm vom Speisen-
brey anschwillt, muß die Galle einen andern Weg
nehmen, und fließt alsdann aus dem Lebergallen-
gange durch den Blasengallengang in die Gal-
lenblase, wo sie einige Zeit aufbehalten wird,
und den Namen der Blasengalle erhält. a)

a) Bey Ochsen und andern vierfüßigen Thieren fin-
det man besondere Leber-Blasengänge (ductus
hepato-cystici
), wodurch die Galle aus der
Leber unmittelbar in die Gallenblase hingeführt
wird. v. observationes anatom. colleg. privat.
Amstelod. P. I. Amstelod
. 1667. 12. p. 16. f. 7.

Perrault Essais de physique. T. I. p. 339. Tab. IV.

Aber sehr unrichtig werden diese Gänge auch in
dem menschlichen Körper angenommen, z. B. de
Haen rat. medendi contin. P. II. p. 46.

Pitschel anatomisch- und chirurgische Anmerkungen
Dresden 1734. 8. Tab. I.

§. 383.

Die Gallenblase ist ein länglichtes, häuti-
ges Behältniß, das eine birnähnliche Figur hat,
an der hohlen Fläche der Leber befestigt ist, und
aus drey Häuten besteht.

Die äußere Haut, welche die Gallenblase
nicht ganz bedeckt, ist eine Fortsetzung des Bauch-
fells.

§. 382.

Die abgesonderte Lebergalle fließt langsam,
aber beständig durch den Lebergallengang aus; sie
ergießt sich durch den gemeinschaftlichen Gallengang
sogleich in den Zwölffingerdarm, wenn derselbe
leer ist; sobald aber dieser Darm vom Speisen-
brey anschwillt, muß die Galle einen andern Weg
nehmen, und fließt alsdann aus dem Lebergallen-
gange durch den Blasengallengang in die Gal-
lenblase, wo sie einige Zeit aufbehalten wird,
und den Namen der Blasengalle erhält. a)

a) Bey Ochsen und andern vierfüßigen Thieren fin-
det man besondere Leber-Blasengänge (ductus
hepato-cystici
), wodurch die Galle aus der
Leber unmittelbar in die Gallenblase hingeführt
wird. v. observationes anatom. colleg. privat.
Amstelod. P. I. Amstelod
. 1667. 12. p. 16. f. 7.

Perrault Essais de physique. T. I. p. 339. Tab. IV.

Aber sehr unrichtig werden diese Gänge auch in
dem menschlichen Körper angenommen, z. B. de
Haen rat. medendi contin. P. II. p. 46.

Pitschel anatomisch- und chirurgische Anmerkungen
Dresden 1734. 8. Tab. I.

§. 383.

Die Gallenblase ist ein länglichtes, häuti-
ges Behältniß, das eine birnähnliche Figur hat,
an der hohlen Fläche der Leber befestigt ist, und
aus drey Häuten besteht.

Die äußere Haut, welche die Gallenblase
nicht ganz bedeckt, ist eine Fortsetzung des Bauch-
fells.

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[233/0251] §. 382. Die abgesonderte Lebergalle fließt langsam, aber beständig durch den Lebergallengang aus; sie ergießt sich durch den gemeinschaftlichen Gallengang sogleich in den Zwölffingerdarm, wenn derselbe leer ist; sobald aber dieser Darm vom Speisen- brey anschwillt, muß die Galle einen andern Weg nehmen, und fließt alsdann aus dem Lebergallen- gange durch den Blasengallengang in die Gal- lenblase, wo sie einige Zeit aufbehalten wird, und den Namen der Blasengalle erhält. a) a) Bey Ochsen und andern vierfüßigen Thieren fin- det man besondere Leber-Blasengänge (ductus hepato-cystici), wodurch die Galle aus der Leber unmittelbar in die Gallenblase hingeführt wird. v. observationes anatom. colleg. privat. Amstelod. P. I. Amstelod. 1667. 12. p. 16. f. 7. Perrault Essais de physique. T. I. p. 339. Tab. IV. Aber sehr unrichtig werden diese Gänge auch in dem menschlichen Körper angenommen, z. B. de Haen rat. medendi contin. P. II. p. 46. Pitschel anatomisch- und chirurgische Anmerkungen Dresden 1734. 8. Tab. I. §. 383. Die Gallenblase ist ein länglichtes, häuti- ges Behältniß, das eine birnähnliche Figur hat, an der hohlen Fläche der Leber befestigt ist, und aus drey Häuten besteht. Die äußere Haut, welche die Gallenblase nicht ganz bedeckt, ist eine Fortsetzung des Bauch- fells.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 233. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/251>, abgerufen am 29.03.2024.