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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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der Brust in das Blut überströmen, mit der gan-
zen Blutmasse verarbeitet, und verähnlichet werden.

§. 447.

Hierzu scheinen am meisten jene Windungen
und Krümmungen beyzutragen, die man, wie
schon erwähnt worden, an den einsaugenden Ge-
fäßen, besonders in den Gekrös- und andern lym-
phatischen Drüsen, so häufig wahrnimmt, und
wodurch die in diesen Gefäßen enthaltenen Flü-
ßigkeiten immer mehr an den thierischen Stoff
sich anquicken.

§. 448.

Sodann muß man erwägen, daß ein großer
Theil derjenigen Lymphe, welche mit dem Spei-
sesaft in dem Milchgange der Brust sich vermischt,
und durch die Schlüsselbeinblutader in die Blut-
masse fließt, aus den innersten Tiefen der Einge-
weide, und der übrigen weichen Theile des Kör-
pers geschöpft, und bereits vorher aus der allge-
meinen Blutmasse abgeschieden worden, folglich
von der thierischen Natur schon ganz durchdrun-
gen, und zu einer leichtern Verähnlichung mit
dem Blute geschickt gemacht ist.

§. 449.

Hiezu kömmt noch, wie oben gesagt worden,
daß der Speisesaft dem Blute langsam und tro-
pfenweis beygemischt wird, wodurch diese kleinen
Portionen mit der Blutmasse desto inniger verar-
beitet werden können.

§. 450.

Aber auch der innere Bau des Herzens scheint
etwas dazu beyzutragen, insofern das mit dem
frischen Speisesafte geschwängerte Blut von den
zizenförmigen Muskeln des Herzens, womit die

der Brust in das Blut überströmen, mit der gan-
zen Blutmasse verarbeitet, und verähnlichet werden.

§. 447.

Hierzu scheinen am meisten jene Windungen
und Krümmungen beyzutragen, die man, wie
schon erwähnt worden, an den einsaugenden Ge-
fäßen, besonders in den Gekrös- und andern lym-
phatischen Drüsen, so häufig wahrnimmt, und
wodurch die in diesen Gefäßen enthaltenen Flü-
ßigkeiten immer mehr an den thierischen Stoff
sich anquicken.

§. 448.

Sodann muß man erwägen, daß ein großer
Theil derjenigen Lymphe, welche mit dem Spei-
sesaft in dem Milchgange der Brust sich vermischt,
und durch die Schlüsselbeinblutader in die Blut-
masse fließt, aus den innersten Tiefen der Einge-
weide, und der übrigen weichen Theile des Kör-
pers geschöpft, und bereits vorher aus der allge-
meinen Blutmasse abgeschieden worden, folglich
von der thierischen Natur schon ganz durchdrun-
gen, und zu einer leichtern Verähnlichung mit
dem Blute geschickt gemacht ist.

§. 449.

Hiezu kömmt noch, wie oben gesagt worden,
daß der Speisesaft dem Blute langsam und tro-
pfenweis beygemischt wird, wodurch diese kleinen
Portionen mit der Blutmasse desto inniger verar-
beitet werden können.

§. 450.

Aber auch der innere Bau des Herzens scheint
etwas dazu beyzutragen, insofern das mit dem
frischen Speisesafte geschwängerte Blut von den
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[273/0291] der Brust in das Blut überströmen, mit der gan- zen Blutmasse verarbeitet, und verähnlichet werden. §. 447. Hierzu scheinen am meisten jene Windungen und Krümmungen beyzutragen, die man, wie schon erwähnt worden, an den einsaugenden Ge- fäßen, besonders in den Gekrös- und andern lym- phatischen Drüsen, so häufig wahrnimmt, und wodurch die in diesen Gefäßen enthaltenen Flü- ßigkeiten immer mehr an den thierischen Stoff sich anquicken. §. 448. Sodann muß man erwägen, daß ein großer Theil derjenigen Lymphe, welche mit dem Spei- sesaft in dem Milchgange der Brust sich vermischt, und durch die Schlüsselbeinblutader in die Blut- masse fließt, aus den innersten Tiefen der Einge- weide, und der übrigen weichen Theile des Kör- pers geschöpft, und bereits vorher aus der allge- meinen Blutmasse abgeschieden worden, folglich von der thierischen Natur schon ganz durchdrun- gen, und zu einer leichtern Verähnlichung mit dem Blute geschickt gemacht ist. §. 449. Hiezu kömmt noch, wie oben gesagt worden, daß der Speisesaft dem Blute langsam und tro- pfenweis beygemischt wird, wodurch diese kleinen Portionen mit der Blutmasse desto inniger verar- beitet werden können. §. 450. Aber auch der innere Bau des Herzens scheint etwas dazu beyzutragen, insofern das mit dem frischen Speisesafte geschwängerte Blut von den zizenförmigen Muskeln des Herzens, womit die

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/291>, abgerufen am 25.04.2024.