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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

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Zwitterfabeln die erste Veranlassung gegeben a).
Auch die Klitoris besteht aus schwammigten Kör-
pern, wird steif, ist mit einer Vorhaut bedeckt,
und mit einer Schmiere versehen, die mit der Lit-
terischen (§. 525.) Schmiere eine große Aehn-
lichkeit hat b).

a) Haller Commentar. soc. scient. Gotting. Vol.
I. pag. 12. sqq.

Abbildungen von solchen Zwittern findet man in
Gautier observations sur l'histoire nat. a. 1752. 4.

b) Da diese Schmiere in heißen Klimaten auf eine
ähnliche Weist, wie bey Männern angehäuft wird,
und durch ihre Schärfe einen Reiz verursacht, so
ist bey verschiedenen Völkerschaften in Afrika und
in dem heißesten Theile von Asien die Beschnei-
dung der Mädchen eingeführt worden. Herr Nie-
buhr hatte die seltene Gelegenheit die Geschlechts-
theile eines beschnittenen arabischen Mädchens
von ungefehr 18. Jahren abzuzeichnen. (Dessel-
ben Beschreib. von Arabien S. 77.)

Ich habe diese Zeichnung mitgetheilt in de generis
humani varietate. Tab
. II. fig. 4.

§. 531.

An der Klitoris herunter steigen die Nym-
phen, welche zuweilen zu einer außerordentlichen
Größe a) anwachsen, wodurch ein anders Mähr-
chen veranlaßt worden b); sie sind, wie es scheint,
dazu bestimmt, den Stral des Harns zu leiten,
indem die Harnröhre in diesem Geschlechte sehr
kurz ist, und die Mündung derselben (welche in
vollkommenen Körpern mit Wimpern besetzt ist c),

Zwitterfabeln die erste Veranlassung gegeben a).
Auch die Klitoris besteht aus schwammigten Kör-
pern, wird steif, ist mit einer Vorhaut bedeckt,
und mit einer Schmiere versehen, die mit der Lit-
terischen (§. 525.) Schmiere eine große Aehn-
lichkeit hat b).

a) Haller Commentar. soc. scient. Gotting. Vol.
I. pag. 12. sqq.

Abbildungen von solchen Zwittern findet man in
Gautier observations sur l'histoire nat. a. 1752. 4.

b) Da diese Schmiere in heißen Klimaten auf eine
ähnliche Weist, wie bey Männern angehäuft wird,
und durch ihre Schärfe einen Reiz verursacht, so
ist bey verschiedenen Völkerschaften in Afrika und
in dem heißesten Theile von Asien die Beschnei-
dung der Mädchen eingeführt worden. Herr Nie-
buhr hatte die seltene Gelegenheit die Geschlechts-
theile eines beschnittenen arabischen Mädchens
von ungefehr 18. Jahren abzuzeichnen. (Dessel-
ben Beschreib. von Arabien S. 77.)

Ich habe diese Zeichnung mitgetheilt in de generis
humani varietate. Tab
. II. fig. 4.

§. 531.

An der Klitoris herunter steigen die Nym-
phen, welche zuweilen zu einer außerordentlichen
Größe a) anwachsen, wodurch ein anders Mähr-
chen veranlaßt worden b); sie sind, wie es scheint,
dazu bestimmt, den Stral des Harns zu leiten,
indem die Harnröhre in diesem Geschlechte sehr
kurz ist, und die Mündung derselben (welche in
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[317/0335] Zwitterfabeln die erste Veranlassung gegeben a). Auch die Klitoris besteht aus schwammigten Kör- pern, wird steif, ist mit einer Vorhaut bedeckt, und mit einer Schmiere versehen, die mit der Lit- terischen (§. 525.) Schmiere eine große Aehn- lichkeit hat b). a) Haller Commentar. soc. scient. Gotting. Vol. I. pag. 12. sqq. Abbildungen von solchen Zwittern findet man in Gautier observations sur l'histoire nat. a. 1752. 4. b) Da diese Schmiere in heißen Klimaten auf eine ähnliche Weist, wie bey Männern angehäuft wird, und durch ihre Schärfe einen Reiz verursacht, so ist bey verschiedenen Völkerschaften in Afrika und in dem heißesten Theile von Asien die Beschnei- dung der Mädchen eingeführt worden. Herr Nie- buhr hatte die seltene Gelegenheit die Geschlechts- theile eines beschnittenen arabischen Mädchens von ungefehr 18. Jahren abzuzeichnen. (Dessel- ben Beschreib. von Arabien S. 77.) Ich habe diese Zeichnung mitgetheilt in de generis humani varietate. Tab. II. fig. 4. §. 531. An der Klitoris herunter steigen die Nym- phen, welche zuweilen zu einer außerordentlichen Größe a) anwachsen, wodurch ein anders Mähr- chen veranlaßt worden b); sie sind, wie es scheint, dazu bestimmt, den Stral des Harns zu leiten, indem die Harnröhre in diesem Geschlechte sehr kurz ist, und die Mündung derselben (welche in vollkommenen Körpern mit Wimpern besetzt ist c),

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/335>, abgerufen am 29.03.2024.