Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
§. 278.

Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias
Mayers a) Versuchen wenigstens vier und drey-
ßig Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deut-
lich empfindbares Bild des Gegenstandes im Au-
ge darstellen soll. Diese Einrichtung ist in der
That das optische Meisterstück des menschlichen Au-
ges, indem auf diese Weise sowohl im hohen
Mittagslichte, als bey dem matten Scheine einer
Lampe der Sehewinkel fast einerley Größe behält,
und das Gesicht auch bey einem so großen Ab-
stande vom Licht, wenig oder nichts an Deutlich-
keit verliert.

a) Tob. Mayer experimenta circa visus aciem.
in Comment. Soc. scient. Götting. T
. IV.

§. 279.

Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil-
der schließen, welche von den äußern Gegenstän-
den auf die Markhaut hingeworfen werden a),
aber dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie un-
ter gewissen Umständen, wenn die Gegenstände
nicht mehr vor Augen stehen, Eindrücke zurück-
lassen b).

a) de la Hire Accidens de la vue. p. 375.

b) Gassendi Vita Peireskii, p. 175. Ed. Hagens.
1655. 4.

Franklin's lettres on philos. subjects. am Ende
der Exper. on electricity. Lond. 1769. 4. p.
469. seq.

§. 278.

Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias
Mayers a) Versuchen wenigstens vier und drey-
ßig Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deut-
lich empfindbares Bild des Gegenstandes im Au-
ge darstellen soll. Diese Einrichtung ist in der
That das optische Meisterstück des menschlichen Au-
ges, indem auf diese Weise sowohl im hohen
Mittagslichte, als bey dem matten Scheine einer
Lampe der Sehewinkel fast einerley Größe behält,
und das Gesicht auch bey einem so großen Ab-
stande vom Licht, wenig oder nichts an Deutlich-
keit verliert.

a) Tob. Mayer experimenta circa visus aciem.
in Comment. Soc. scient. Götting. T
. IV.

§. 279.

Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil-
der schließen, welche von den äußern Gegenstän-
den auf die Markhaut hingeworfen werden a),
aber dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie un-
ter gewissen Umständen, wenn die Gegenstände
nicht mehr vor Augen stehen, Eindrücke zurück-
lassen b).

a) de la Hire Accidens de la vue. p. 375.

b) Gassendi Vita Peireskii, p. 175. Ed. Hagens.
1655. 4.

Franklin's lettres on philos. subjects. am Ende
der Exper. on electricity. Lond. 1769. 4. p.
469. seq.

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000071">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0195" xml:id="pb177_0001" n="177"/>
          <head rendition="#c">§. 278.</head><lb/>
          <p>Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias<lb/>
Mayers <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>) Versuchen wenigstens vier und drey-<lb/>
ßig Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deut-<lb/>
lich empfindbares Bild des Gegenstandes im Au-<lb/>
ge darstellen soll. Diese Einrichtung ist in der<lb/>
That das optische Meisterstück des menschlichen Au-<lb/>
ges, indem auf diese Weise sowohl im hohen<lb/>
Mittagslichte, als bey dem matten Scheine einer<lb/>
Lampe der Sehewinkel fast einerley Größe behält,<lb/>
und das Gesicht auch bey einem so großen Ab-<lb/>
stande vom Licht, wenig oder nichts an Deutlich-<lb/>
keit verliert.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) Tob. Mayer</hi></hi><hi rendition="#aq">experimenta circa visus aciem.<lb/>
in Comment. Soc. scient. Götting. T</hi>. IV.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 279.</head><lb/>
          <p>Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil-<lb/>
der schließen, welche von den äußern Gegenstän-<lb/>
den auf die Markhaut hingeworfen werden <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>),<lb/>
aber dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie un-<lb/>
ter gewissen Umständen, wenn die Gegenstände<lb/>
nicht mehr vor Augen stehen, Eindrücke zurück-<lb/>
lassen <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b</hi></hi>).</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) de la Hire</hi></hi><hi rendition="#aq">Accidens de la vue. p</hi>. 375.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">b) Gassendi</hi></hi><hi rendition="#aq">Vita Peireskii, p</hi>. 175. Ed. Hagens.<lb/>
1655. 4.</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Franklin's</hi></hi><hi rendition="#aq">lettres on philos. subjects</hi>. am Ende<lb/>
der <hi rendition="#aq">Exper. on electricity. Lond.</hi> 1769. 4. <hi rendition="#aq">p</hi>.<lb/>
469. <hi rendition="#aq">seq</hi>.</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0195] §. 278. Uebrigens muß der Sehewinkel nach Tobias Mayers a) Versuchen wenigstens vier und drey- ßig Sekunden groß seyn, wenn sich noch ein deut- lich empfindbares Bild des Gegenstandes im Au- ge darstellen soll. Diese Einrichtung ist in der That das optische Meisterstück des menschlichen Au- ges, indem auf diese Weise sowohl im hohen Mittagslichte, als bey dem matten Scheine einer Lampe der Sehewinkel fast einerley Größe behält, und das Gesicht auch bey einem so großen Ab- stande vom Licht, wenig oder nichts an Deutlich- keit verliert. a) Tob. Mayer experimenta circa visus aciem. in Comment. Soc. scient. Götting. T. IV. §. 279. Man kann hieraus auf die Kleinheit der Bil- der schließen, welche von den äußern Gegenstän- den auf die Markhaut hingeworfen werden a), aber dem ohnerachtet so lebhaft sind, daß sie un- ter gewissen Umständen, wenn die Gegenstände nicht mehr vor Augen stehen, Eindrücke zurück- lassen b). a) de la Hire Accidens de la vue. p. 375. b) Gassendi Vita Peireskii, p. 175. Ed. Hagens. 1655. 4. Franklin's lettres on philos. subjects. am Ende der Exper. on electricity. Lond. 1769. 4. p. 469. seq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/195
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). Wien, 1789, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1789/195>, abgerufen am 28.03.2024.