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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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§. 362.

Im ganzen genommen ist der Magensaft dem
Speichel ziemlich ähnlich; nur besitzt er, wie
Spallanzani a) durch Versuche erwiesen hat,
keine gährungerregende Kräfte; übrigens ist er,
wie der Speichel, seifenartig, fäulnißwidrig, und
das kräftigste Auflösungsmittel, indem er sogar
die Milch, die in dem Magen allmälig zerrinnt,
eben so allmälig wieder auflöset. b)

a) Dissertazioni di fisica animale e vegetabile. Mu-
tin
. 1780. 8. Vol. I.

Die Vorrede des Herrn v. Sennebier in der zu
Genev. 1783. in 8vo herausgekommenen franzö-
sischen Uebersetzung d. W. enthält die von Herrn
Gosse angestellten Versuche, welcher in der atmo-
sphärischen Luft eine brechenerregende Kraft, die
er zu weiterer Untersuchung des Magensaftes
glückangewandt, entdeckt hat.

b) Veratti in Comment. institut. Bononiens. Tom.
VI.

§. 363.

Dieser Magensaft scheint zur Verdauung das
Meiste beyzutragen, indem er die gekauten und mit
den Speichelsäften innigst vermischten Speisen wei-
ters auflöset, und in eine breyartige Masse ver-
wandelt. a)

a) Hunter fand sogar in Leichenöffnungen, daß der
erschlappte, und seiner Lebenskraft beraubte Ma-
gen von dem Magensafte angegriffen war.

§. 362.

Im ganzen genommen ist der Magensaft dem
Speichel ziemlich ähnlich; nur besitzt er, wie
Spallanzani a) durch Versuche erwiesen hat,
keine gährungerregende Kräfte; übrigens ist er,
wie der Speichel, seifenartig, fäulnißwidrig, und
das kräftigste Auflösungsmittel, indem er sogar
die Milch, die in dem Magen allmälig zerrinnt,
eben so allmälig wieder auflöset. b)

a) Dissertazioni di fisica animale e vegetabile. Mu-
tin
. 1780. 8. Vol. I.

Die Vorrede des Herrn v. Sennebier in der zu
Genev. 1783. in 8vo herausgekommenen franzö-
sischen Uebersetzung d. W. enthält die von Herrn
Gosse angestellten Versuche, welcher in der atmo-
sphärischen Luft eine brechenerregende Kraft, die
er zu weiterer Untersuchung des Magensaftes
glückangewandt, entdeckt hat.

b) Veratti in Comment. institut. Bononiens. Tom.
VI.

§. 363.

Dieser Magensaft scheint zur Verdauung das
Meiste beyzutragen, indem er die gekauten und mit
den Speichelsäften innigst vermischten Speisen wei-
ters auflöset, und in eine breyartige Masse ver-
wandelt. a)

a) Hunter fand sogar in Leichenöffnungen, daß der
erschlappte, und seiner Lebenskraft beraubte Ma-
gen von dem Magensafte angegriffen war.

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[223/0239] §. 362. Im ganzen genommen ist der Magensaft dem Speichel ziemlich ähnlich; nur besitzt er, wie Spallanzani a) durch Versuche erwiesen hat, keine gährungerregende Kräfte; übrigens ist er, wie der Speichel, seifenartig, fäulnißwidrig, und das kräftigste Auflösungsmittel, indem er sogar die Milch, die in dem Magen allmälig zerrinnt, eben so allmälig wieder auflöset. b) a) Dissertazioni di fisica animale e vegetabile. Mu- tin. 1780. 8. Vol. I. Die Vorrede des Herrn v. Sennebier in der zu Genev. 1783. in 8vo herausgekommenen franzö- sischen Uebersetzung d. W. enthält die von Herrn Gosse angestellten Versuche, welcher in der atmo- sphärischen Luft eine brechenerregende Kraft, die er zu weiterer Untersuchung des Magensaftes glückangewandt, entdeckt hat. b) Veratti in Comment. institut. Bononiens. Tom. VI. §. 363. Dieser Magensaft scheint zur Verdauung das Meiste beyzutragen, indem er die gekauten und mit den Speichelsäften innigst vermischten Speisen wei- ters auflöset, und in eine breyartige Masse ver- wandelt. a) a) Hunter fand sogar in Leichenöffnungen, daß der erschlappte, und seiner Lebenskraft beraubte Ma- gen von dem Magensafte angegriffen war.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/239>, abgerufen am 25.04.2024.