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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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fältigen, oder vernachläßigten Kauen, u. s. w. mehr
oder weniger abhängt.

In einem gesunden und starken Magen ver-
bleiben die Speisen so lange, bis sie zu einem voll-
ständigen Brey verarbeitet sind. Hieraus folgt,
daß der Zeitraum der Verdauung nach Verschieden-
heit der Nahrungsmittel länger oder kürzer seyn
müsse a). Ueberhaupt kann man annehmen, daß
binnen drey bis sechs Stunden nach dem Genusse
der Speisen der in dem vollen Magen befindliche
Speisenbrey durch den Pförtner nach und nach aus-
geführt werde.

a) Jo. Walaeus de motu chyli p. 534. Ed. L. B.
1751. 8.

§. 367.

Der Pförtner a) hat eine runde Gestalt;
seine Falten werden nicht, wie die andern Falten
des Magens, blos von der innern Sammethaut
gebildet, sondern er bekömmt auch von der darunter-
liegenden nervigten, und sogar von der Muskelhaut
einige Fasern, alle diese Falten zusammengenom-
men bilden einen kegelförmigen Ausgang, so daß
der Pförtner in den Zwölffingerdarm, wie der
Muttermund in die Scheide, eingefügt ist.

a) Leveling diss. sistens pylorum. Argentor. 1764.
4. recus. in Sandifort Thes. Vol. III.



fältigen, oder vernachläßigten Kauen, u. s. w. mehr
oder weniger abhängt.

In einem gesunden und starken Magen ver-
bleiben die Speisen so lange, bis sie zu einem voll-
ständigen Brey verarbeitet sind. Hieraus folgt,
daß der Zeitraum der Verdauung nach Verschieden-
heit der Nahrungsmittel länger oder kürzer seyn
müsse a). Ueberhaupt kann man annehmen, daß
binnen drey bis sechs Stunden nach dem Genusse
der Speisen der in dem vollen Magen befindliche
Speisenbrey durch den Pförtner nach und nach aus-
geführt werde.

a) Jo. Walaeus de motu chyli p. 534. Ed. L. B.
1751. 8.

§. 367.

Der Pförtner a) hat eine runde Gestalt;
seine Falten werden nicht, wie die andern Falten
des Magens, blos von der innern Sammethaut
gebildet, sondern er bekömmt auch von der darunter-
liegenden nervigten, und sogar von der Muskelhaut
einige Fasern, alle diese Falten zusammengenom-
men bilden einen kegelförmigen Ausgang, so daß
der Pförtner in den Zwölffingerdarm, wie der
Muttermund in die Scheide, eingefügt ist.

a) Leveling diss. sistens pylorum. Argentor. 1764.
4. recus. in Sandifort Thes. Vol. III.



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[225/0241] fältigen, oder vernachläßigten Kauen, u. s. w. mehr oder weniger abhängt. In einem gesunden und starken Magen ver- bleiben die Speisen so lange, bis sie zu einem voll- ständigen Brey verarbeitet sind. Hieraus folgt, daß der Zeitraum der Verdauung nach Verschieden- heit der Nahrungsmittel länger oder kürzer seyn müsse a). Ueberhaupt kann man annehmen, daß binnen drey bis sechs Stunden nach dem Genusse der Speisen der in dem vollen Magen befindliche Speisenbrey durch den Pförtner nach und nach aus- geführt werde. a) Jo. Walaeus de motu chyli p. 534. Ed. L. B. 1751. 8. §. 367. Der Pförtner a) hat eine runde Gestalt; seine Falten werden nicht, wie die andern Falten des Magens, blos von der innern Sammethaut gebildet, sondern er bekömmt auch von der darunter- liegenden nervigten, und sogar von der Muskelhaut einige Fasern, alle diese Falten zusammengenom- men bilden einen kegelförmigen Ausgang, so daß der Pförtner in den Zwölffingerdarm, wie der Muttermund in die Scheide, eingefügt ist. a) Leveling diss. sistens pylorum. Argentor. 1764. 4. recus. in Sandifort Thes. Vol. III.

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/241>, abgerufen am 23.04.2024.