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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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daher auch der gewundene Darm; auch ist er
strotzender als die übrigen, und gleichsam aufge-
blasen, und schon nach Art der dicken Därme hier
und dort in Blasen abgetheilt.

a) Chr. Bernh. Albini specimen anatomicum exhi-
bens novam hominis intestinorum descriptionem
L. B
. 1724. 8.

§. 412.

Der Bau der dünnen Därme ist ohngefähr
derselbe, wie beym Magen (§. 359.)

Die äußere Haut ist eine Verlängerung des
Gekröses.

Die Muskelhaut besteht aus zweyerley Fa-
sern, nämlich aus länglichten, welche näher an
der Oberfläche der Därme sich befinden, beson-
ders an derjenigen Fläche des Darmkanals, wel-
che dem Gekröse gegenüber liegt; sodann aus
Kreisfasern, welche mehr nach innen liegen, und
den Darmkanal verengern, so wie hingegen die
erstern denselben verkürzen. In dieser Muskelhaut
hat die außerordentliche Reizbarkeit der Gedärme
ihren Sitz (§. 305.)

Die Zellhaut (nervea) besteht aus einem
zelligten Stoffe, der durch Einblasen in ein schwam-
migtes Gewebe aufgelöst werden kann a). In dieser
Haut verbreiten sich auch die Blutgefäße des Ge-
kröses b) in Gestalt kleiner Bäumchen c), wodurch
die Gedärme Festigkeit und Stärke erlangen.

Die innerste Haut endlich, welche besonders
in den dünnen Gedärmen den Namen der flockig-
ten Haut verdient, bildet mit der innern Fläche

daher auch der gewundene Darm; auch ist er
strotzender als die übrigen, und gleichsam aufge-
blasen, und schon nach Art der dicken Därme hier
und dort in Blasen abgetheilt.

a) Chr. Bernh. Albini specimen anatomicum exhi-
bens novam hominis intestinorum descriptionem
L. B
. 1724. 8.

§. 412.

Der Bau der dünnen Därme ist ohngefähr
derselbe, wie beym Magen (§. 359.)

Die äußere Haut ist eine Verlängerung des
Gekröses.

Die Muskelhaut besteht aus zweyerley Fa-
sern, nämlich aus länglichten, welche näher an
der Oberfläche der Därme sich befinden, beson-
ders an derjenigen Fläche des Darmkanals, wel-
che dem Gekröse gegenüber liegt; sodann aus
Kreisfasern, welche mehr nach innen liegen, und
den Darmkanal verengern, so wie hingegen die
erstern denselben verkürzen. In dieser Muskelhaut
hat die außerordentliche Reizbarkeit der Gedärme
ihren Sitz (§. 305.)

Die Zellhaut (nervea) besteht aus einem
zelligten Stoffe, der durch Einblasen in ein schwam-
migtes Gewebe aufgelöst werden kann a). In dieser
Haut verbreiten sich auch die Blutgefäße des Ge-
kröses b) in Gestalt kleiner Bäumchen c), wodurch
die Gedärme Festigkeit und Stärke erlangen.

Die innerste Haut endlich, welche besonders
in den dünnen Gedärmen den Namen der flockig-
ten Haut verdient, bildet mit der innern Fläche

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[250/0266] daher auch der gewundene Darm; auch ist er strotzender als die übrigen, und gleichsam aufge- blasen, und schon nach Art der dicken Därme hier und dort in Blasen abgetheilt. a) Chr. Bernh. Albini specimen anatomicum exhi- bens novam hominis intestinorum descriptionem L. B. 1724. 8. §. 412. Der Bau der dünnen Därme ist ohngefähr derselbe, wie beym Magen (§. 359.) Die äußere Haut ist eine Verlängerung des Gekröses. Die Muskelhaut besteht aus zweyerley Fa- sern, nämlich aus länglichten, welche näher an der Oberfläche der Därme sich befinden, beson- ders an derjenigen Fläche des Darmkanals, wel- che dem Gekröse gegenüber liegt; sodann aus Kreisfasern, welche mehr nach innen liegen, und den Darmkanal verengern, so wie hingegen die erstern denselben verkürzen. In dieser Muskelhaut hat die außerordentliche Reizbarkeit der Gedärme ihren Sitz (§. 305.) Die Zellhaut (nervea) besteht aus einem zelligten Stoffe, der durch Einblasen in ein schwam- migtes Gewebe aufgelöst werden kann a). In dieser Haut verbreiten sich auch die Blutgefäße des Ge- kröses b) in Gestalt kleiner Bäumchen c), wodurch die Gedärme Festigkeit und Stärke erlangen. Die innerste Haut endlich, welche besonders in den dünnen Gedärmen den Namen der flockig- ten Haut verdient, bildet mit der innern Fläche

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/266>, abgerufen am 29.03.2024.