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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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b) W. Fr. Gleichen über die Saamen- und Infu-
sionsthierchen. Nürnb. 1778. 4. Tab. I. fig. 1.

c) Besonders Spallanzani in opuscoli di fisica ani-
male e vegetabile. Mutina
1776. 8. Vol. II. und
in Dissertacioni. 1780. 8. Vol. II.

§. 520.

Diese in den Saamenbläschen allmälig gesam-
melte Zeugungsflüßigkeit wird bis zur künftigen Ent-
leerung aufbewahrt, und während dieser Verwei-
lung, wie die Galle in der Gallenblase, indem ihr
der wässerigte Theil entzogen wird, allmälig ver-
dickt, und gleichsam konzentrirt.

§. 521.

Denn nicht nur die Hoden sammt ihren Saa-
mensträngen sind mit einer Menge einsaugender Ge-
fäße versehen, welche die wässerigte, von dem Saa-
men gleichsam angesteckte Flüßigkeit in die Blutmas-
se zurückführen, und auf diese Weise die fernere Ab-
scheidung des Saamens befördern (§. 476.): sondern
auch die Saamenbläschen haben solche einsaugende
Gefäße, welche die überflüßige Feuchtigkeit einsau-
gen, und den Saamen dadurch kraftvoller machen.

§. 522.

Nur daran zweifle ich noch sehr, ob im ge-
sunden Zustande aus den Saamenbläschen jemals
ein ächter Saamen in das Blut zurückgeführt wer-
de: - Noch mehr bezweifle ich, daß der Saamen,
wie man einst behauptete, in die nächsten Blut-
adern zurücktrete: - am unwahrscheinlichsten aber
kömmt es mir vor, daß durch diese Einsaugung der
Saamenfeuchtigkeit dem allzuheftigen und überspann-

b) W. Fr. Gleichen über die Saamen- und Infu-
sionsthierchen. Nürnb. 1778. 4. Tab. I. fig. 1.

c) Besonders Spallanzani in opuscoli di fisica ani-
male e vegetabile. Mutina
1776. 8. Vol. II. und
in Dissertacioni. 1780. 8. Vol. II.

§. 520.

Diese in den Saamenbläschen allmälig gesam-
melte Zeugungsflüßigkeit wird bis zur künftigen Ent-
leerung aufbewahrt, und während dieser Verwei-
lung, wie die Galle in der Gallenblase, indem ihr
der wässerigte Theil entzogen wird, allmälig ver-
dickt, und gleichsam konzentrirt.

§. 521.

Denn nicht nur die Hoden sammt ihren Saa-
mensträngen sind mit einer Menge einsaugender Ge-
fäße versehen, welche die wässerigte, von dem Saa-
men gleichsam angesteckte Flüßigkeit in die Blutmas-
se zurückführen, und auf diese Weise die fernere Ab-
scheidung des Saamens befördern (§. 476.): sondern
auch die Saamenbläschen haben solche einsaugende
Gefäße, welche die überflüßige Feuchtigkeit einsau-
gen, und den Saamen dadurch kraftvoller machen.

§. 522.

Nur daran zweifle ich noch sehr, ob im ge-
sunden Zustande aus den Saamenbläschen jemals
ein ächter Saamen in das Blut zurückgeführt wer-
de: – Noch mehr bezweifle ich, daß der Saamen,
wie man einst behauptete, in die nächsten Blut-
adern zurücktrete: – am unwahrscheinlichsten aber
kömmt es mir vor, daß durch diese Einsaugung der
Saamenfeuchtigkeit dem allzuheftigen und überspann-

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[311/0327] b) W. Fr. Gleichen über die Saamen- und Infu- sionsthierchen. Nürnb. 1778. 4. Tab. I. fig. 1. c) Besonders Spallanzani in opuscoli di fisica ani- male e vegetabile. Mutina 1776. 8. Vol. II. und in Dissertacioni. 1780. 8. Vol. II. §. 520. Diese in den Saamenbläschen allmälig gesam- melte Zeugungsflüßigkeit wird bis zur künftigen Ent- leerung aufbewahrt, und während dieser Verwei- lung, wie die Galle in der Gallenblase, indem ihr der wässerigte Theil entzogen wird, allmälig ver- dickt, und gleichsam konzentrirt. §. 521. Denn nicht nur die Hoden sammt ihren Saa- mensträngen sind mit einer Menge einsaugender Ge- fäße versehen, welche die wässerigte, von dem Saa- men gleichsam angesteckte Flüßigkeit in die Blutmas- se zurückführen, und auf diese Weise die fernere Ab- scheidung des Saamens befördern (§. 476.): sondern auch die Saamenbläschen haben solche einsaugende Gefäße, welche die überflüßige Feuchtigkeit einsau- gen, und den Saamen dadurch kraftvoller machen. §. 522. Nur daran zweifle ich noch sehr, ob im ge- sunden Zustande aus den Saamenbläschen jemals ein ächter Saamen in das Blut zurückgeführt wer- de: – Noch mehr bezweifle ich, daß der Saamen, wie man einst behauptete, in die nächsten Blut- adern zurücktrete: – am unwahrscheinlichsten aber kömmt es mir vor, daß durch diese Einsaugung der Saamenfeuchtigkeit dem allzuheftigen und überspann-

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/327>, abgerufen am 28.03.2024.