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Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

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vorher durch den frischen Nahrungssaft eine Ver-
stärkung erhalten hat, auf eine sehr einfache Weise,
wie es scheint, abgeschieden wird.

Hierauf folgen die wäßerigten Säfte, wor-
unter die Augenfeuchtigkeiten und die Thränen ge-
hören; ferner der Schweiß; auch derjenige Duft,
der in den Zwischenräumen des Zellgewebes, in der
Brust- und Bauchhöhle enthalten ist; auch die
Feuchtigkeit des Herzbeutels, und der Duft, wel-
cher die Gehirnhöhlen, und die Schleimhöhlen
des Schädels befeuchtet, scheinen mir von dieser
Art zu seyn.

Auch der Harn wird, ohnerachtet derselbe
besondere Eigenschaften hat, gemeiniglich unter die
wäßerigten Feuchtigkeiten gezählt.

Etwas verschieden von diesen sind die spei-
chelartigen Säfte, welche zum Kauen, zur Ver-
dauung, und zur Bereitung des Speisesaftes be-
stimmt sind.

Zunächst kommen die schleimigten Säfte,
von denen die Höhlen derjenigen Eingeweide, wel-
che den natürlichen, und Geschlechtsverrichtungen
gewidmet sind, auch der Luftröhrenkopf und die
Luftröhre befeuchtet werden.

Eine große Aehnlichkeit mit diesen Säften hat
der Schleim, welcher das Innere des Auges über-
zieht, auch derjenige Schleim, welcher unter dem
Oberhäutchen liegt.

Die fetten Säfte sind, außer dem gewöhn-
lichen Fett, das Knochenmark, die Hautschmiere,
und das Ohrenschmalz.

Eine große Verwandtschaft mit diesen Säf-
ten hat diejenige Schmiere, welche an der Krone
der männlichen Eichel unter der Vorhaut, bey

vorher durch den frischen Nahrungssaft eine Ver-
stärkung erhalten hat, auf eine sehr einfache Weise,
wie es scheint, abgeschieden wird.

Hierauf folgen die wäßerigten Säfte, wor-
unter die Augenfeuchtigkeiten und die Thränen ge-
hören; ferner der Schweiß; auch derjenige Duft,
der in den Zwischenräumen des Zellgewebes, in der
Brust- und Bauchhöhle enthalten ist; auch die
Feuchtigkeit des Herzbeutels, und der Duft, wel-
cher die Gehirnhöhlen, und die Schleimhöhlen
des Schädels befeuchtet, scheinen mir von dieser
Art zu seyn.

Auch der Harn wird, ohnerachtet derselbe
besondere Eigenschaften hat, gemeiniglich unter die
wäßerigten Feuchtigkeiten gezählt.

Etwas verschieden von diesen sind die spei-
chelartigen Säfte, welche zum Kauen, zur Ver-
dauung, und zur Bereitung des Speisesaftes be-
stimmt sind.

Zunächst kommen die schleimigten Säfte,
von denen die Höhlen derjenigen Eingeweide, wel-
che den natürlichen, und Geschlechtsverrichtungen
gewidmet sind, auch der Luftröhrenkopf und die
Luftröhre befeuchtet werden.

Eine große Aehnlichkeit mit diesen Säften hat
der Schleim, welcher das Innere des Auges über-
zieht, auch derjenige Schleim, welcher unter dem
Oberhäutchen liegt.

Die fetten Säfte sind, außer dem gewöhn-
lichen Fett, das Knochenmark, die Hautschmiere,
und das Ohrenschmalz.

Eine große Verwandtschaft mit diesen Säf-
ten hat diejenige Schmiere, welche an der Krone
der männlichen Eichel unter der Vorhaut, bey

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[283/0299] vorher durch den frischen Nahrungssaft eine Ver- stärkung erhalten hat, auf eine sehr einfache Weise, wie es scheint, abgeschieden wird. Hierauf folgen die wäßerigten Säfte, wor- unter die Augenfeuchtigkeiten und die Thränen ge- hören; ferner der Schweiß; auch derjenige Duft, der in den Zwischenräumen des Zellgewebes, in der Brust- und Bauchhöhle enthalten ist; auch die Feuchtigkeit des Herzbeutels, und der Duft, wel- cher die Gehirnhöhlen, und die Schleimhöhlen des Schädels befeuchtet, scheinen mir von dieser Art zu seyn. Auch der Harn wird, ohnerachtet derselbe besondere Eigenschaften hat, gemeiniglich unter die wäßerigten Feuchtigkeiten gezählt. Etwas verschieden von diesen sind die spei- chelartigen Säfte, welche zum Kauen, zur Ver- dauung, und zur Bereitung des Speisesaftes be- stimmt sind. Zunächst kommen die schleimigten Säfte, von denen die Höhlen derjenigen Eingeweide, wel- che den natürlichen, und Geschlechtsverrichtungen gewidmet sind, auch der Luftröhrenkopf und die Luftröhre befeuchtet werden. Eine große Aehnlichkeit mit diesen Säften hat der Schleim, welcher das Innere des Auges über- zieht, auch derjenige Schleim, welcher unter dem Oberhäutchen liegt. Die fetten Säfte sind, außer dem gewöhn- lichen Fett, das Knochenmark, die Hautschmiere, und das Ohrenschmalz. Eine große Verwandtschaft mit diesen Säf- ten hat diejenige Schmiere, welche an der Krone der männlichen Eichel unter der Vorhaut, bey

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Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/299>, abgerufen am 28.03.2024.