Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795.

Bild:
<< vorherige Seite

in dem Muskelfleisch, in den Sehnen, Bändern,
sehnigen Ausbreitungen, und einigen Membranen,
z. B. der harten Hirnhaut u. s. w.

§. 27.

In andern Theilen hingegen bemerkt man
keinen faserigten Bau; sie scheinen vielmehr aus
einem eigenen Gewebe, daß die Griechen Paren-
chyma
nannten, zu bestehen, wie dies vorzüglich
bey absondernden Eingeweiden, z. B. den Nieren,
der Leber u. s. w. der Fall ist.

§. 28.

Aber alle diese Theile, ihr Bau mag nun aus
Fasern bestehen, oder ein eigenes Gewebe vorstellen,
hangen mittelst des Zellgewebes, das unter die vor-
nehmsten und merkwürdigsten Theile des thierischen
Körpers gehöret, auf das innigste zusammen. a)

a) Dav. Chr. Schobinger (praef. Hallero) de telae cel-
lulosae in fabrica c. h. dignitate. Gött
. 1748. 4.

§. 29.

Denn zuerst bestehen viele unserer festen Theile
beynahe ganz aus einem solchen Zellgewebe, z. B.
die meisten Membranen und Knorpel, die sich durch
eine fortgesetzte Mazeration, in ein lockeres Zellge-
webe wiederum auflösen lassen. Bey anderen Thei-
len ist diese Zellhaut so innig einderwebt, daß sie
den übrigen Bestandtheilen gleichsam zur Hülle und
Stütze dienet; so bestanden ehemals die härtesten

in dem Muskelfleisch, in den Sehnen, Bändern,
sehnigen Ausbreitungen, und einigen Membranen,
z. B. der harten Hirnhaut u. s. w.

§. 27.

In andern Theilen hingegen bemerkt man
keinen faserigten Bau; sie scheinen vielmehr aus
einem eigenen Gewebe, daß die Griechen Paren-
chyma
nannten, zu bestehen, wie dies vorzüglich
bey absondernden Eingeweiden, z. B. den Nieren,
der Leber u. s. w. der Fall ist.

§. 28.

Aber alle diese Theile, ihr Bau mag nun aus
Fasern bestehen, oder ein eigenes Gewebe vorstellen,
hangen mittelst des Zellgewebes, das unter die vor-
nehmsten und merkwürdigsten Theile des thierischen
Körpers gehöret, auf das innigste zusammen. a)

a) Dav. Chr. Schobinger (praef. Hallero) de telae cel-
lulosae in fabrica c. h. dignitate. Gött
. 1748. 4.

§. 29.

Denn zuerst bestehen viele unserer festen Theile
beynahe ganz aus einem solchen Zellgewebe, z. B.
die meisten Membranen und Knorpel, die sich durch
eine fortgesetzte Mazeration, in ein lockeres Zellge-
webe wiederum auflösen lassen. Bey anderen Thei-
len ist diese Zellhaut so innig einderwebt, daß sie
den übrigen Bestandtheilen gleichsam zur Hülle und
Stütze dienet; so bestanden ehemals die härtesten

<TEI>
  <text xml:id="blume_hbnatur_000072">
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0036" xml:id="pb018_0001" n="18"/>
in dem Muskelfleisch, in den Sehnen, Bändern,<lb/>
sehnigen Ausbreitungen, und einigen Membranen,<lb/>
z. B. der harten Hirnhaut u. s. w.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 27.</head><lb/>
          <p>In andern Theilen hingegen bemerkt man<lb/>
keinen faserigten Bau; sie scheinen vielmehr aus<lb/>
einem eigenen Gewebe, daß die Griechen <hi rendition="#aq">Paren-<lb/>
chyma</hi> nannten, zu bestehen, wie dies vorzüglich<lb/>
bey absondernden Eingeweiden, z. B. den Nieren,<lb/>
der Leber u. s. w. der Fall ist.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 28.</head><lb/>
          <p>Aber alle diese Theile, ihr Bau mag nun aus<lb/>
Fasern bestehen, oder ein eigenes Gewebe vorstellen,<lb/>
hangen mittelst des Zellgewebes, das unter die vor-<lb/>
nehmsten und merkwürdigsten Theile des thierischen<lb/>
Körpers gehöret, auf das innigste zusammen. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a</hi></hi>)</p>
          <p rendition="#indent-2"><hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">a) Dav. Chr. Schobinger</hi></hi> (<hi rendition="#aq">praef</hi>. <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">Hallero</hi></hi>) <hi rendition="#aq">de telae cel-<lb/>
lulosae in fabrica c. h. dignitate. Gött</hi>. 1748. 4.</p>
        </div>
        <div n="2">
          <head rendition="#c">§. 29.</head><lb/>
          <p>Denn zuerst bestehen viele unserer festen Theile<lb/>
beynahe ganz aus einem solchen Zellgewebe, z. B.<lb/>
die meisten Membranen und Knorpel, die sich durch<lb/>
eine fortgesetzte Mazeration, in ein lockeres Zellge-<lb/>
webe wiederum auflösen lassen. Bey anderen Thei-<lb/>
len ist diese Zellhaut so innig einderwebt, daß sie<lb/>
den übrigen Bestandtheilen gleichsam zur Hülle und<lb/>
Stütze dienet; so bestanden ehemals die härtesten<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[18/0036] in dem Muskelfleisch, in den Sehnen, Bändern, sehnigen Ausbreitungen, und einigen Membranen, z. B. der harten Hirnhaut u. s. w. §. 27. In andern Theilen hingegen bemerkt man keinen faserigten Bau; sie scheinen vielmehr aus einem eigenen Gewebe, daß die Griechen Paren- chyma nannten, zu bestehen, wie dies vorzüglich bey absondernden Eingeweiden, z. B. den Nieren, der Leber u. s. w. der Fall ist. §. 28. Aber alle diese Theile, ihr Bau mag nun aus Fasern bestehen, oder ein eigenes Gewebe vorstellen, hangen mittelst des Zellgewebes, das unter die vor- nehmsten und merkwürdigsten Theile des thierischen Körpers gehöret, auf das innigste zusammen. a) a) Dav. Chr. Schobinger (praef. Hallero) de telae cel- lulosae in fabrica c. h. dignitate. Gött. 1748. 4. §. 29. Denn zuerst bestehen viele unserer festen Theile beynahe ganz aus einem solchen Zellgewebe, z. B. die meisten Membranen und Knorpel, die sich durch eine fortgesetzte Mazeration, in ein lockeres Zellge- webe wiederum auflösen lassen. Bey anderen Thei- len ist diese Zellhaut so innig einderwebt, daß sie den übrigen Bestandtheilen gleichsam zur Hülle und Stütze dienet; so bestanden ehemals die härtesten

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Editura GmbH & Co.KG, Berlin: Volltexterstellung und Basis-TEI-Auszeichung
Johann Friedrich Blumenbach – online: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-08-26T09:00:15Z)
Frank Wiegand: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2013-08-26T09:00:15Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Nicht erfasst: Bogensignaturen und Kustoden, Kolumnentitel.
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterschiede zugunsten der Identifizierung von <titlePart>s verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.
  • Langes ſ: als s transkribiert.
  • Hochgestellte e über Vokalen: in moderner Schreibweise erfasst.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/36
Zitationshilfe: Blumenbach, Johann Friedrich: Anfangsgründe der Physiologie. (Übers. Joseph Eyerel). 2. Aufl. Wien, 1795, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/blumenbach_physiologie_1795/36>, abgerufen am 24.04.2024.