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Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890.

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9. Der Schild.
mit grossem Erfolge übten und die selbst im frühen Mittelalter in
Deutschland noch häufig zur Anwendung gelangte. Sie bestand in
der Bildung von festen Wänden, aus dicht aneinandergereihten
Schilden, hinter welchen die Streiter geschützt ihre Fernwaffen ge-
brauchen konnten. Dazu musste der Schild so gross sein, dass er,
auf den Boden gestellt, einen Mann zu decken im stande war, so
[Abbildung] Fig. 190.

Setzschild aus dem Heere Maximilians I., von Holz
mit Temperamalerei und den Emblemen der Granatpflanze, auf Granada
anspielend, mit Guckloch. Aus den Zeugbüchern Maximilians I. Zeug
österr. Land.

fest, dass ein Bolzen darin stecken blieb, so leicht, dass er ohne Be-
schwer getragen werden konnte. Damit entstand der Setzschild,
die grosse Pavese. Er ist von Holz und mit Haut überzogen,

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9. Der Schild.
mit groſsem Erfolge übten und die selbst im frühen Mittelalter in
Deutschland noch häufig zur Anwendung gelangte. Sie bestand in
der Bildung von festen Wänden, aus dicht aneinandergereihten
Schilden, hinter welchen die Streiter geschützt ihre Fernwaffen ge-
brauchen konnten. Dazu muſste der Schild so groſs sein, daſs er,
auf den Boden gestellt, einen Mann zu decken im stande war, so
[Abbildung] Fig. 190.

Setzschild aus dem Heere Maximilians I., von Holz
mit Temperamalerei und den Emblemen der Granatpflanze, auf Granada
anspielend, mit Guckloch. Aus den Zeugbüchern Maximilians I. Zeug
österr. Land.

fest, daſs ein Bolzen darin stecken blieb, so leicht, daſs er ohne Be-
schwer getragen werden konnte. Damit entstand der Setzschild,
die groſse Pavese. Er ist von Holz und mit Haut überzogen,

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[179/0197] 9. Der Schild. mit groſsem Erfolge übten und die selbst im frühen Mittelalter in Deutschland noch häufig zur Anwendung gelangte. Sie bestand in der Bildung von festen Wänden, aus dicht aneinandergereihten Schilden, hinter welchen die Streiter geschützt ihre Fernwaffen ge- brauchen konnten. Dazu muſste der Schild so groſs sein, daſs er, auf den Boden gestellt, einen Mann zu decken im stande war, so [Abbildung Fig. 190. Setzschild aus dem Heere Maximilians I., von Holz mit Temperamalerei und den Emblemen der Granatpflanze, auf Granada anspielend, mit Guckloch. Aus den Zeugbüchern Maximilians I. Zeug österr. Land.] fest, daſs ein Bolzen darin stecken blieb, so leicht, daſs er ohne Be- schwer getragen werden konnte. Damit entstand der Setzschild, die groſse Pavese. Er ist von Holz und mit Haut überzogen, 12*

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Zitationshilfe: Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boeheim_waffenkunde_1890/197>, abgerufen am 24.04.2024.