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Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712.

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eines so viel als des andern, schmiere sie
mit dieser Salben, wasche sie aber vor-
hero etlichemahl mit gesottenen Erd-
rauchwasser.

Für die
Flöhe.

Jm Sommer haben die Hunde Flöhe
und Fliegen, die setzen sich bißweilen an
die Ohren, und fressen die Hunde wund
und gar rohe, bereibe ihnen denn die Oh-
ren nur mit Wermuth und bitter Man-
delkern, so werden sie wohl zufrieden las-
sen, Jtem, bestreich die Hunde mit Oel,
so lassen sie die Flöhe mit frieden.



Das VI. Cap.
Von Bänsen.

JN gemeinen siehet man gerne
nach der Grösse, denn grosse Gän-
se, die einen dicken breiten Leib ha-
ben, die hat man gemeiniglich am lieb-
sten, weil man ein gut Stück davon
schneiden kan, was die Lege-Gänse an-
langet dieselbe sollen zotige Bäuche ha-
ben, so ihnen fast biß auf die Erden
gehen.

Ein Ganser Masculus, hat höhere
Beine als eine Ganß. Jtem, wenn
man ihn beym Kopff ergreifft, so schrey-
et er, das thut eine Ganß nicht.

So man auch will der Gänse groß Ge-
schrey verhindern, so stecke man ihnen nur

Er-

eines ſo viel als des andern, ſchmiere ſie
mit dieſer Salben, waſche ſie aber vor-
hero etlichemahl mit geſottenen Erd-
rauchwaſſer.

Fuͤr die
Floͤhe.

Jm Sommer haben die Hunde Floͤhe
und Fliegen, die ſetzen ſich bißweilen an
die Ohren, und freſſen die Hunde wund
und gar rohe, bereibe ihnen denn die Oh-
ren nur mit Wermuth und bitter Man-
delkern, ſo werden ſie wohl zufrieden laſ-
ſen, Jtem, beſtreich die Hunde mit Oel,
ſo laſſen ſie die Floͤhe mit frieden.



Das VI. Cap.
Von Baͤnſen.

JN gemeinen ſiehet man gerne
nach der Groͤſſe, denn groſſe Gaͤn-
ſe, die einen dicken breiten Leib ha-
ben, die hat man gemeiniglich am lieb-
ſten, weil man ein gut Stuͤck davon
ſchneiden kan, was die Lege-Gaͤnſe an-
langet dieſelbe ſollen zotige Baͤuche ha-
ben, ſo ihnen faſt biß auf die Erden
gehen.

Ein Ganſer Maſculus, hat hoͤhere
Beine als eine Ganß. Jtem, wenn
man ihn beym Kopff ergreifft, ſo ſchrey-
et er, das thut eine Ganß nicht.

So man auch will der Gaͤnſe groß Ge-
ſchrey verhindern, ſo ſtecke man ihnen nuꝛ

Er-
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[52/0056] eines ſo viel als des andern, ſchmiere ſie mit dieſer Salben, waſche ſie aber vor- hero etlichemahl mit geſottenen Erd- rauchwaſſer. Jm Sommer haben die Hunde Floͤhe und Fliegen, die ſetzen ſich bißweilen an die Ohren, und freſſen die Hunde wund und gar rohe, bereibe ihnen denn die Oh- ren nur mit Wermuth und bitter Man- delkern, ſo werden ſie wohl zufrieden laſ- ſen, Jtem, beſtreich die Hunde mit Oel, ſo laſſen ſie die Floͤhe mit frieden. Das VI. Cap. Von Baͤnſen. JN gemeinen ſiehet man gerne nach der Groͤſſe, denn groſſe Gaͤn- ſe, die einen dicken breiten Leib ha- ben, die hat man gemeiniglich am lieb- ſten, weil man ein gut Stuͤck davon ſchneiden kan, was die Lege-Gaͤnſe an- langet dieſelbe ſollen zotige Baͤuche ha- ben, ſo ihnen faſt biß auf die Erden gehen. Ein Ganſer Maſculus, hat hoͤhere Beine als eine Ganß. Jtem, wenn man ihn beym Kopff ergreifft, ſo ſchrey- et er, das thut eine Ganß nicht. So man auch will der Gaͤnſe groß Ge- ſchrey verhindern, ſo ſtecke man ihnen nuꝛ Er-

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Zitationshilfe: Böhme, Michael: Kurtze doch bewährte Vieh-Artzney. [s. l.], 1712, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boehmemi_viehartzney_1712/56>, abgerufen am 29.03.2024.