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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833.

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Erster Brief.

-- Als ich mich Strasburg näherte, ward
mir sehr bange vor Quarantaine und Douane.
Es ist etwas Grünes und Gelbes, Afrikanisch-
Schlangenartiges in diesen Worten. Ich zitter¬
te vor dem gelben Hause auf der Rheinin¬
sel, das, wie ich hörte, zum Contumazgefäng¬
nisse bestimmt ist, und, wie uranfänglich zum
Tempel der Langeweile bestimmt, verdrüslich
und schläfrig zwischen den Bäumen hervorsah.
Es ging aber alles sehr gut und schnell von

III. 1
Erſter Brief.

Als ich mich Strasburg naͤherte, ward
mir ſehr bange vor Quarantaine und Douane.
Es iſt etwas Gruͤnes und Gelbes, Afrikaniſch-
Schlangenartiges in dieſen Worten. Ich zitter¬
te vor dem gelben Hauſe auf der Rheinin¬
ſel, das, wie ich hoͤrte, zum Contumazgefaͤng¬
niſſe beſtimmt iſt, und, wie uranfaͤnglich zum
Tempel der Langeweile beſtimmt, verdruͤslich
und ſchlaͤfrig zwiſchen den Baͤumen hervorſah.
Es ging aber alles ſehr gut und ſchnell von

III. 1
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[[1]/0015] Erſter Brief. Luͤneville, Mittwoch den 21. September 1831. — Als ich mich Strasburg naͤherte, ward mir ſehr bange vor Quarantaine und Douane. Es iſt etwas Gruͤnes und Gelbes, Afrikaniſch- Schlangenartiges in dieſen Worten. Ich zitter¬ te vor dem gelben Hauſe auf der Rheinin¬ ſel, das, wie ich hoͤrte, zum Contumazgefaͤng¬ niſſe beſtimmt iſt, und, wie uranfaͤnglich zum Tempel der Langeweile beſtimmt, verdruͤslich und ſchlaͤfrig zwiſchen den Baͤumen hervorſah. Es ging aber alles ſehr gut und ſchnell von III. 1

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 3. Paris, 1833, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris03_1833/15>, abgerufen am 20.04.2024.