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Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833.

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mands. Der Schatten an der Oos schrieb in das
Morgenblatt: "ich hätte die "Briefe eines Verstorbe¬
nen" (das Buch) benutzt." Sollte er wohl damit
meinen, daß ich den leichten Briefstyl nachzuahmen
gesucht? Nun, ist es nicht geschehen, so kann ich
es noch thun. Adieu, ma bonne amie, je devore
un oeuf
. Sur ce, n'ayant plus rien a dire --
Salut , fraternite, ou la mort. Ach! ich plumper
Bürgersmann kann die Freiheit keine zwei Zeilen
lang ertragen. Gott zum Gruß, und wann kömmt
mein Kanaster?


mands. Der Schatten an der Oos ſchrieb in das
Morgenblatt: „ich hätte die „Briefe eines Verſtorbe¬
nen“ (das Buch) benutzt.“ Sollte er wohl damit
meinen, daß ich den leichten Briefſtyl nachzuahmen
geſucht? Nun, iſt es nicht geſchehen, ſo kann ich
es noch thun. Adieu, ma bonne amie, je dévore
un oeuf
. Sur ce, n'ayant plus rien à dire
Salut , fraternite, ou la mort. Ach! ich plumper
Bürgersmann kann die Freiheit keine zwei Zeilen
lang ertragen. Gott zum Gruß, und wann kömmt
mein Kanaſter?


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[63/0077] mands. Der Schatten an der Oos ſchrieb in das Morgenblatt: „ich hätte die „Briefe eines Verſtorbe¬ nen“ (das Buch) benutzt.“ Sollte er wohl damit meinen, daß ich den leichten Briefſtyl nachzuahmen geſucht? Nun, iſt es nicht geſchehen, ſo kann ich es noch thun. Adieu, ma bonne amie, je dévore un oeuf. Sur ce, n'ayant plus rien à dire — Salut , fraternite, ou la mort. Ach! ich plumper Bürgersmann kann die Freiheit keine zwei Zeilen lang ertragen. Gott zum Gruß, und wann kömmt mein Kanaſter?

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Zitationshilfe: Börne, Ludwig: Briefe aus Paris. Bd. 4. Offenbach, 1833, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/boerne_paris04_1833/77>, abgerufen am 29.03.2024.