Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorrede.



Der Beifall, welchen einige meiner Freunde, vielleicht
mit zu viel freundschaftlichem Wohlwollen, mir über
meine Vorlesungen über die Astronomie be-
zeugt haben, macht mich so kühn, einen Versuch, auch
die Physik auf ähnliche Weise darzustellen, zu wagen,
und den Freunden dieser Wissenschaft hier eine mög-
lichst klare, und dennoch jeden Gegenstand gründlich
erklärende Entwickelung der Hauptlehren der Physik
vorzulegen. Obgleich ich nicht voraussehen kann, wie-
fern dieses Unternehmen den Beifall der Leser finden
werde, so glaube ich wenigstens das als Empfehlung
desselben anführen zu dürfen, daß ein öfter wiederholter
Vortrag der Physik vor Zuhörern, die ohne irgend die
Voraussetzung mathematischer Kenntnisse zu gestatten,
dennoch von dem ganzen Umfange des jetzigen Zustan-
des der Naturlehre gründlich unterrichtet zu werden
verlangten, es mir zur Pflicht gemacht hat, alles, was
zur Beförderung der Klarheit in der Darstellung die-

Vorrede.



Der Beifall, welchen einige meiner Freunde, vielleicht
mit zu viel freundſchaftlichem Wohlwollen, mir uͤber
meine Vorleſungen uͤber die Aſtronomie be-
zeugt haben, macht mich ſo kuͤhn, einen Verſuch, auch
die Phyſik auf aͤhnliche Weiſe darzuſtellen, zu wagen,
und den Freunden dieſer Wiſſenſchaft hier eine moͤg-
lichſt klare, und dennoch jeden Gegenſtand gruͤndlich
erklaͤrende Entwickelung der Hauptlehren der Phyſik
vorzulegen. Obgleich ich nicht vorausſehen kann, wie-
fern dieſes Unternehmen den Beifall der Leſer finden
werde, ſo glaube ich wenigſtens das als Empfehlung
deſſelben anfuͤhren zu duͤrfen, daß ein oͤfter wiederholter
Vortrag der Phyſik vor Zuhoͤrern, die ohne irgend die
Vorausſetzung mathematiſcher Kenntniſſe zu geſtatten,
dennoch von dem ganzen Umfange des jetzigen Zuſtan-
des der Naturlehre gruͤndlich unterrichtet zu werden
verlangten, es mir zur Pflicht gemacht hat, alles, was
zur Befoͤrderung der Klarheit in der Darſtellung die-

<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0009" n="[III]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Vorrede</hi>.</hi> </head><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <p><hi rendition="#in">D</hi>er Beifall, welchen einige meiner Freunde, vielleicht<lb/>
mit zu viel freund&#x017F;chaftlichem Wohlwollen, mir u&#x0364;ber<lb/><hi rendition="#g">meine Vorle&#x017F;ungen u&#x0364;ber die A&#x017F;tronomie</hi> be-<lb/>
zeugt haben, macht mich &#x017F;o ku&#x0364;hn, einen Ver&#x017F;uch, auch<lb/>
die Phy&#x017F;ik auf a&#x0364;hnliche Wei&#x017F;e darzu&#x017F;tellen, zu wagen,<lb/>
und den Freunden die&#x017F;er Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft hier eine mo&#x0364;g-<lb/>
lich&#x017F;t klare, und dennoch jeden Gegen&#x017F;tand gru&#x0364;ndlich<lb/>
erkla&#x0364;rende Entwickelung der Hauptlehren der Phy&#x017F;ik<lb/>
vorzulegen. Obgleich ich nicht voraus&#x017F;ehen kann, wie-<lb/>
fern die&#x017F;es Unternehmen den Beifall der Le&#x017F;er finden<lb/>
werde, &#x017F;o glaube ich wenig&#x017F;tens das als Empfehlung<lb/>
de&#x017F;&#x017F;elben anfu&#x0364;hren zu du&#x0364;rfen, daß ein o&#x0364;fter wiederholter<lb/>
Vortrag der Phy&#x017F;ik vor Zuho&#x0364;rern, die ohne irgend die<lb/>
Voraus&#x017F;etzung mathemati&#x017F;cher Kenntni&#x017F;&#x017F;e zu ge&#x017F;tatten,<lb/>
dennoch von dem ganzen Umfange des jetzigen Zu&#x017F;tan-<lb/>
des der Naturlehre gru&#x0364;ndlich unterrichtet zu werden<lb/>
verlangten, es mir zur Pflicht gemacht hat, alles, was<lb/>
zur Befo&#x0364;rderung der Klarheit in der Dar&#x017F;tellung die-<lb/></p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[[III]/0009] Vorrede. Der Beifall, welchen einige meiner Freunde, vielleicht mit zu viel freundſchaftlichem Wohlwollen, mir uͤber meine Vorleſungen uͤber die Aſtronomie be- zeugt haben, macht mich ſo kuͤhn, einen Verſuch, auch die Phyſik auf aͤhnliche Weiſe darzuſtellen, zu wagen, und den Freunden dieſer Wiſſenſchaft hier eine moͤg- lichſt klare, und dennoch jeden Gegenſtand gruͤndlich erklaͤrende Entwickelung der Hauptlehren der Phyſik vorzulegen. Obgleich ich nicht vorausſehen kann, wie- fern dieſes Unternehmen den Beifall der Leſer finden werde, ſo glaube ich wenigſtens das als Empfehlung deſſelben anfuͤhren zu duͤrfen, daß ein oͤfter wiederholter Vortrag der Phyſik vor Zuhoͤrern, die ohne irgend die Vorausſetzung mathematiſcher Kenntniſſe zu geſtatten, dennoch von dem ganzen Umfange des jetzigen Zuſtan- des der Naturlehre gruͤndlich unterrichtet zu werden verlangten, es mir zur Pflicht gemacht hat, alles, was zur Befoͤrderung der Klarheit in der Darſtellung die-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre01_1830
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre01_1830/9
Zitationshilfe: Brandes, Heinrich Wilhelm: Vorlesungen über die Naturlehre. Bd. 1. Leipzig, 1830, S. [III]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brandes_naturlehre01_1830/9>, abgerufen am 18.04.2024.