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Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865.

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Stimmen der Presse
über Brehm's Jllustrirtes Thierleben.

(Jm Auszug.)



Wollte ich auf alle Vorzüge des Jllustrirten Thierlebens von Direktor Dr. Brehm eingehen, so würde ich
schon über die 13 ersten Hefte eine Abhandlung schreiben müssen; soll ich aber mein Urtheil kurz fassen, so läßt
sich nach den bis jetzt erschienenen 13 Heften mit Grund erwarten,
daß Brehm's Thierleben auf dem Gebiete der populären Naturgeschichte nicht nur eins der
interessantesten und gründlichsten, sondern das beste Buch zu werden verspricht, was un-
sere Literatur über das Leben der gesammten Säugethiere und Vögel besitzt.

Was Blasius für die Säugethiere Mitteleuropa's, was Tschudi für die Thiere der Alpenwelt geleistet
hat, das wird Brehm für sämmtliche Säugethiere und Vögel leisten. Mag ich auf die abgerundete, populäre
oder leicht faßliche und anziehende Darstellung sehen, mag ich auf die getreuen, meist der Natur selbst entnomme-
nen Abbildungen sehen, die durch den Fleiß des Künstlers lebenswahre Musterbilder, ja eigentliche Thier-
Portraits geworden sind -- Brehm's Thierleben ist nach allen Seiten hin musterhaft. Seine Schilderung des
Hundes, des Löwen oder auch der Fledermäuse, wenn ich Beispiele nennen soll, ich noch von Niemandem über-
troffen. Es kann daher das allgemeine und ungetheilt gespendete Lob des Brehm'schen Werkes von unseren
gefeiertsten Naturforschern, wie von Karl Vogt, Oskar Schmidt, von unserem berühmten Physiologen
Rudolph Wagner, sowie von Owen, Roßmäßler und anderen Männern vom Fache, wohl um so mehr
als gerechlfertigt angesehen werden, weil wohl nicht leicht ein anderer Zoolog zu solchem Werke durch seine ganzen
Verhältnisse so befähigt ist, wie Direktor Brehm, auch wohl selten Jemand die günstigen Umstände so gut zu
benutzen verstand. Schon als Knabe wurde Brehm von seinem Vater, dem bekannten Beobachter der ge-
fiederten Welt, dem Veteranen unserer Ornithologen, zum eignen Beobachten angeleitet und erwarb sich später
auf seinen weiten Reisen in und außer Europa durch Beobachtung der Thiere in ihrer Heimat selbst, sowie durch
eifriges Studium in den vorzüglichsten zoologischen Gärten Europa's, wie jetzt zu Hamburg, die Befähigung,
Thierleben gründlich aufzufassen und durch Wort und Bild zu schildern und dadurch die Leser für seinen Gegen-
stand zu fesseln. Brehm versteht auch den Stoff sorgfältig zu sichten. Unverdauete Auszüge und leichtgläubige
Nacherzählungen einfältiger Reisebeschreiber, wie solche unter andern in Oken's großer Naturgeschichte in
Menge stehen, finden sich in Brehm's Werke nicht. Brehm erfreut uns deshalb mit einem Werke, welches
allgemein ansprechen muß, mit einem Werke, welches als wahres Bedürfniß bei Alt und Jung, bei Hohen und
Niederen, bei Lehrern und Schülern, bei Männern des Faches wie bei Laien, kurz bei Allen, welche in unserer
Zeit die hohe Bedeutung der Naturwissenschaften begriffen haben, die freundlichste Aufnahme finden wird und
wohl zum Theil schon gefunden hat und so auch zugleich die geschmackvolle und schöne Ausstattung bei billigem
Preise dem thätigen Verleger lohnen wird. Wem Förderung und Verbreitung naturhistorischer Kenntnisse in
weiten Kreisen am Herzen liegt, der muß pflichtmäßig zur weiteren Verbreitung des Buches beitragen und diese
Pflicht suchte ich durch vorstehende kurze Andeutungen zu erfüllen.

Dr. Leunis,
Professor der Zoologie in Hildesheim.

Eine auf wahrer Beobachtung des Lebens und Treibens der Thierwelt beruhende Charakteristik derselben, die
zugleich den strengen Anforderungen der Wissenschaft und dem Bedürfniß des nach anziehender Unterhaltung
und Belehrung verlangenden Laienpublikums entspicht, dürfte nur von wenigen Werken, so wie von dem vor-
liegenden geboten werden. Niemand dürfte auch zu einer solchen Schilderung des Thierlebens so geeignet sein,
als der Verf. ... Ein solcher Forscher allein war im Stande, einem tiefgefühlten Bedürfniß der Gegen-
wart abzuhelfen, ein Werk zu schaffen, das auf wissenschaftlicher Grundlage ein anschauliches Bild des Thier-
lebens gewährt, frei von jedem Fabel- und Märchenglauben, frei von Uebertreibung und sentimentaler Aus-
artung. Wie sehr der Verf. befähigt ist, ein solcher Führer zur Heimstätte der Thiere zu sein, das beweisen
die ersten drei Hefte seines Werkes, welche uns die Affen und Halbaffen vorführen. Es existirt nicht leicht
eine vollständigere und lebendigere Schilderung der einzelnen Thiergruppen, und überall sehen wir uns un-
mittelbar in die heimatliche Natur dieser Thiere selbst eingeführt etc.

Dr. Otto Ule,
Herausgeber der "Natur."

Mit Vergnügen habe ich in der Fortsetzung dieses Werkes in jeder Beziehung den günstigen Eindruck be-
stätigt gefunden, welche die ersten Lieferungen mir gewährten. Auch aus weiterem Kreise, und dabei von sehr
urtheilsbefähigter Stimme, ist mir die erfreulichste Anerkennung der Vorzüge dieses Werkes ausgesprochen
worden.

Dr. Fr. Schödler in Mainz.

Stimmen der Preſſe
über Brehm’s Jlluſtrirtes Thierleben.

(Jm Auszug.)



Wollte ich auf alle Vorzüge des Jlluſtrirten Thierlebens von Direktor Dr. Brehm eingehen, ſo würde ich
ſchon über die 13 erſten Hefte eine Abhandlung ſchreiben müſſen; ſoll ich aber mein Urtheil kurz faſſen, ſo läßt
ſich nach den bis jetzt erſchienenen 13 Heften mit Grund erwarten,
daß Brehm’s Thierleben auf dem Gebiete der populären Naturgeſchichte nicht nur eins der
intereſſanteſten und gründlichſten, ſondern das beſte Buch zu werden verſpricht, was un-
ſere Literatur über das Leben der geſammten Säugethiere und Vögel beſitzt.

Was Blaſius für die Säugethiere Mitteleuropa’s, was Tſchudi für die Thiere der Alpenwelt geleiſtet
hat, das wird Brehm für ſämmtliche Säugethiere und Vögel leiſten. Mag ich auf die abgerundete, populäre
oder leicht faßliche und anziehende Darſtellung ſehen, mag ich auf die getreuen, meiſt der Natur ſelbſt entnomme-
nen Abbildungen ſehen, die durch den Fleiß des Künſtlers lebenswahre Muſterbilder, ja eigentliche Thier-
Portraits geworden ſind — Brehm’s Thierleben iſt nach allen Seiten hin muſterhaft. Seine Schilderung des
Hundes, des Löwen oder auch der Fledermäuſe, wenn ich Beiſpiele nennen ſoll, ich noch von Niemandem über-
troffen. Es kann daher das allgemeine und ungetheilt geſpendete Lob des Brehm’ſchen Werkes von unſeren
gefeiertſten Naturforſchern, wie von Karl Vogt, Oskar Schmidt, von unſerem berühmten Phyſiologen
Rudolph Wagner, ſowie von Owen, Roßmäßler und anderen Männern vom Fache, wohl um ſo mehr
als gerechlfertigt angeſehen werden, weil wohl nicht leicht ein anderer Zoolog zu ſolchem Werke durch ſeine ganzen
Verhältniſſe ſo befähigt iſt, wie Direktor Brehm, auch wohl ſelten Jemand die günſtigen Umſtände ſo gut zu
benutzen verſtand. Schon als Knabe wurde Brehm von ſeinem Vater, dem bekannten Beobachter der ge-
fiederten Welt, dem Veteranen unſerer Ornithologen, zum eignen Beobachten angeleitet und erwarb ſich ſpäter
auf ſeinen weiten Reiſen in und außer Europa durch Beobachtung der Thiere in ihrer Heimat ſelbſt, ſowie durch
eifriges Studium in den vorzüglichſten zoologiſchen Gärten Europa’s, wie jetzt zu Hamburg, die Befähigung,
Thierleben gründlich aufzufaſſen und durch Wort und Bild zu ſchildern und dadurch die Leſer für ſeinen Gegen-
ſtand zu feſſeln. Brehm verſteht auch den Stoff ſorgfältig zu ſichten. Unverdauete Auszüge und leichtgläubige
Nacherzählungen einfältiger Reiſebeſchreiber, wie ſolche unter andern in Oken’s großer Naturgeſchichte in
Menge ſtehen, finden ſich in Brehm’s Werke nicht. Brehm erfreut uns deshalb mit einem Werke, welches
allgemein anſprechen muß, mit einem Werke, welches als wahres Bedürfniß bei Alt und Jung, bei Hohen und
Niederen, bei Lehrern und Schülern, bei Männern des Faches wie bei Laien, kurz bei Allen, welche in unſerer
Zeit die hohe Bedeutung der Naturwiſſenſchaften begriffen haben, die freundlichſte Aufnahme finden wird und
wohl zum Theil ſchon gefunden hat und ſo auch zugleich die geſchmackvolle und ſchöne Ausſtattung bei billigem
Preiſe dem thätigen Verleger lohnen wird. Wem Förderung und Verbreitung naturhiſtoriſcher Kenntniſſe in
weiten Kreiſen am Herzen liegt, der muß pflichtmäßig zur weiteren Verbreitung des Buches beitragen und dieſe
Pflicht ſuchte ich durch vorſtehende kurze Andeutungen zu erfüllen.

Dr. Leunis,
Profeſſor der Zoologie in Hildesheim.

Eine auf wahrer Beobachtung des Lebens und Treibens der Thierwelt beruhende Charakteriſtik derſelben, die
zugleich den ſtrengen Anforderungen der Wiſſenſchaft und dem Bedürfniß des nach anziehender Unterhaltung
und Belehrung verlangenden Laienpublikums entſpicht, dürfte nur von wenigen Werken, ſo wie von dem vor-
liegenden geboten werden. Niemand dürfte auch zu einer ſolchen Schilderung des Thierlebens ſo geeignet ſein,
als der Verf. … Ein ſolcher Forſcher allein war im Stande, einem tiefgefühlten Bedürfniß der Gegen-
wart abzuhelfen, ein Werk zu ſchaffen, das auf wiſſenſchaftlicher Grundlage ein anſchauliches Bild des Thier-
lebens gewährt, frei von jedem Fabel- und Märchenglauben, frei von Uebertreibung und ſentimentaler Aus-
artung. Wie ſehr der Verf. befähigt iſt, ein ſolcher Führer zur Heimſtätte der Thiere zu ſein, das beweiſen
die erſten drei Hefte ſeines Werkes, welche uns die Affen und Halbaffen vorführen. Es exiſtirt nicht leicht
eine vollſtändigere und lebendigere Schilderung der einzelnen Thiergruppen, und überall ſehen wir uns un-
mittelbar in die heimatliche Natur dieſer Thiere ſelbſt eingeführt ꝛc.

Dr. Otto Ule,
Herausgeber der „Natur.‟

Mit Vergnügen habe ich in der Fortſetzung dieſes Werkes in jeder Beziehung den günſtigen Eindruck be-
ſtätigt gefunden, welche die erſten Lieferungen mir gewährten. Auch aus weiterem Kreiſe, und dabei von ſehr
urtheilsbefähigter Stimme, iſt mir die erfreulichſte Anerkennung der Vorzüge dieſes Werkes ausgeſprochen
worden.

Dr. Fr. Schödler in Mainz.

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Zitationshilfe: Brehm, Alfred Edmund: Illustrirtes Thierleben. Bd. 2. Hildburghausen, 1865, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/brehm_thierleben02_1865/955>, abgerufen am 28.03.2024.